Kreis Borken.
Die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft soll gefördert werden – darauf haben sich der Westfälische und Rheinische Landwirtschaftsverband, die Landwirtschaftskammer und das Landesumweltministerium verständigt. Im Dezember vergangenen Jahres haben sie eine Rahmenvereinbarung zur Förderung der Biodiversität in der Agrarlandschaft getroffen. Ziel dieser Vereinbarung ist es, in Kooperation mit allen Beteiligten die lokale Artenvielfalt zu verbessern. Zu diesem Zweck hat die Untere Landschaftsbehörde des Kreises Borken nun erstmals zu einem Runden Tisch eingeladen. Rund 35 Vertreterinnen und Vertreter aus Landwirtschaft, Naturschutz und den zuständigen Behörden trafen sich dazu im Borkener Kreishaus.
Roland Schulte, Leiter des Fachbereichs Natur und Umwelt des Kreises Borken, begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, bevor Stefan Kranz von der Unteren Landschaftsbehörde die Rahmenvereinbarung näher erläuterte: Ein Aspekt dieser Vereinbarung ist die Einrichtung lokaler Runder Tische mit allen relevanten Akteuren. Dabei sollen Vorschläge zur Veresserung der Artenvielfalt erarbeitet und eine höhere Akzeptanz, Verbesserung und Ausweitung der Agrarumweltprogramme sowie des Vertragsnaturschutzes erreicht werden. Konkrete Maßnahmen seien etwa „Lerchenfenster“ in den Feldern, die Mahd von innen nach außen und naturschutzgerechte Bewirtschaftung des Grünlands sowie die Anlage von Blüh- oder Brachestreifen, aber auch weitere Informationsangebote. Ihre jeweilige Sicht auf das Thema stellten zwei Referenten vor: Britta Kraus von der Höheren Landschaftsbehörde der Bezirksregierung Münster betrachtete Biodiversität aus Sicht des Naturschutzes, Ludger Schulze Beiering vom Landwirtschaftlichen Kreisverband Borken aus Sicht der Landwirtschaft.
In einer anschließenden Diskussion tauschten sich die Beteiligten aus. Übereinstimmend wurde festgestellt, dass die in den Naturschutz-Förderprogrammen des Landes NRW bereitgestellten Prämienansätze nicht genügend Anreitz für die hiesige Landwirtschaft böten. Auch seien die Förderrichtlinien sowie Merkblätter und Vordrucke oftmals so kompliziert, dass interessierte Landwirtinnen und Landwirte abgeschreckt würden. Die Vertreter des Naturschutzes wiesen darauf hin, dass sich der landwirtschaftliche Berufsstand durch Unterzeichnung der Vereinbarung damit einverstanden erklärt habe, Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt vorzuschlagen und in der Folge auch umzusetzen. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Runden Tisches wurde nun angeregt, die durch die Rahmenvereinbarung getroffenen Absichtserklärungen mit realistischen Zielen und Kennzahlen messbar zu machen und eine regelmäßige Bewertung der Maßnahmen durchzuführen.
Alle Informationen zur Thematik, das Ergebnis des 1. Runden Tisches sowie die Präsentationen sind auf der Internetseite www.kreis-borken.de/biodiversitaet abrufbar. Bei der nächsten Sitzung des Runden Tisches im Dezember im Kreishaus soll dann das weitere Vorgehen abgestimmt werden.
Bildzeile: Befassten sich mit dem Thema Artenvielfalt (v. li.): Ludger Schulze Beiering (Landwirtschaftlicher Kreisverband), Stefan Kranz, Stefan Pelz, Roland Schulte, Peter Nattefort (alle Fachbereich Natur und Umwelt der Kreisverwaltung Borken), Britta Kraus (Höhere Landschaftsbehörde Bezirksregierung Münster) und Magdalene Garvert (Vorsitzende des Kreisumweltausschusses).
Pressekontakt: Kreis Borken, Ellen Schlütter 02861 / 82-2109
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