Hofgeismar/Landkreis Kassel. „Das Erlernen der deutschen Sprache ist der zentrale Baustein für eine gelungene Integration von Asylsuchenden“, betont Graziella Rode, Programmverantwortliche für den Bereich Sprachen der Volkshochschule Region Kassel (VHS) beim Start von Deutschkursen für Asylsuchende in der Außenstelle der VHS in Hofgeismar. Bisher stünden Sprachkurse nur Flüchtlingen mit einem Aufenthaltsstatus zu – notwendig sei das Deutschlernen allerdings bereits sofort nachdem die Asylsuchenden auf die Landkreise und kreisfreien Städte verteilt sind. „Auf Bundesebene wurde mit Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz vom Juni 2015 die Voraussetzungen geschaffen, dass diese Kurse zukünftig auch finanziert werden – es steht aber noch nicht abschließend fest, ab wann“, informiert Rode. Zurzeit könnten Sprachkurse nur durch den Einsatz von ehrenamtlichen Unterstützern oder durch Spenden ermöglicht werden. Eine solche Spende ist auch die Grundlage des neuen Angebots der Volkshochschule Region Kassel. Rode: „Uns wurden Stiftungsgelder zur Verfügung gestellt, die nachhaltige Sprachförderung auf professioneller Basis ermöglichen und wir haben mit unserer langen Erfahrung mit den Kursen „Deutsch für Ausländer“ auch die Lehrkräfte, die den Unterricht geben können“. Die Kosten für die Koordination der Kurse und die erforderlichen Lehrmaterialien übernimmt die VHS – aus den Stiftungsgeldern werden die Dozenten für den halbjährigen Kurs für 18 Teilnehmer bezahlt.

„Für uns ist die neue Aufgabe, die wir sobald die rechtlichen Voraussetzungen auf Bundesebene umgesetzt sind grundsätzliche übernehmen werden, eine neue Herausforderung, da Sprachkurse für eine so heterogene Gruppe wie die der Flüchtlinge nicht eins zu eins auf die bisherigen Kursangebote im Bereich „Deutsch für Ausländer“ zu übertragen sind“, erläutert Rode. Die VHS-Lehrkräfte seien jedoch erfahren genug und entsprechend vorbereitet, um diese Herausforderung zu meistern. „Außerdem haben wir bereits die Erfahrung machen können, dass die Flüchtlinge außerordentlich motiviert sind und großes Interesse am Erlernen der deutschen Sprache haben“, so Rode weiter. Diese Einschätzung bestätigt auch Bijan Otmischi, der als Integrationsbeauftragter des Landkreises Flüchtlinge in Arbeitsmöglichkeiten vermittelt: „Die Asylsuchenden wissen, dass es ohne Deutschkenntnisse nicht möglich ist, auf dem deutschen Arbeitsmarkt unterzukommen und arbeiten wollen alle“.

Die Teilnehmer des Sprachkurses stammen aus Afghanistan, Eritrea, dem Iran, Somalia und Syrien und wohnen in den Gemeinschaftsunterkünften in Hofgeismar und Espenau und in Privatwohnungen in Hofgeismar.