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Landrat: „Einsatz eindrucksvoll, Ereignisse enttäuschend“

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20. September 2015
Landrat: „Einsatz eindrucksvoll, Ereignisse enttäuschend“

(pen) „Aus unserer Sicht hat die Zusammenarbeit von Feuerwehr, Hilfsorganisationen, Verkehrsgesellschaft, Mitarbeitern von Kreis- und Stadtverwatlungen, Ärzten, Dolmetschern und den zahlreichen Freiwilligen hervorragend funktioniert.“ Dieses Fazit zogen Landrat Dr. Arnim Brux und Rolf-Erich Rehm, Einsatzleiter und Kreisbrandmeister, gegen 4 Uhr am frühen Samstagmorgen. Unmittelbar zuvor hatte Rehm entschieden, die auf dem Betriebsgelände der VER errichtete zentrale Anlaufstelle für die Registrierung und Erstuntersuchung der erwarteten Flüchtlinge wieder abzubauen.

 

So eindrucksvoll der Einsatz aller Beteiligten - insgesamt hunderte auf dem Gelände der VER sowie an den Unterkünften in Ennepetal, Sprockhövel und Witten - war, so enttäuschend ist das, was sie unter dem Strich erleben mussten. „Fakt ist“, so Brux, „wie von der Bezirksregierung angewiesen, haben wir zusammen mit Sprockhövel, Ennepetal und Witten innerhalb kürzester Zeit alles möglich gemacht, um ab Freitag, 16 Uhr, 350 Flüchtlinge zu registrieren, zu untersuchen und ihnen ein Dach über dem Kopf zu bieten.“

 

Um das zu schaffen, hätten Mitarbeiter in den beteiligten Verwaltungen seit Mitte letzter Woche andere Aufgaben liegen lassen und Ehrenamtliche der Hilfsorganisationen hätten ihre Freizeit oder mit Genehmigung ihrer Arbeitgeber ihre Dienstzeit eingebracht. „Und wenn dann alles bereit steht, passiert nichts. Das ist bei allen Schwierigkeiten, die es aktuell mit Aussagen darüber gibt, wann wo wie viele Flüchtlinge ankommen, nicht akzeptabel. Hier muss sich an den Abläufen ganz dringend vieles ändern. So kann man mit der Einsatzbereitschaft von Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen nicht umgehen.“

 

Rückblende: Statt der angekündigten 350 Flüchtlinge hatte die Bezirksregierung „nur“ 50 Flüchtlinge in den Ennepe-Ruhr-Kreis geschickt. Sie waren gegen 1 Uhr auf dem VER Gelände eingetroffen und durchliefen Registrierung und Erstuntersuchung wie geplant. Anschließend wurden 45 von ihnen in die Sporthalle des Berufskollegs in Ennepetal gebracht, 5 wurden zunächst stationär behandelt. „Alles hat so geklappt, wie wir uns das vorgestellt haben. Alle Beteiligten bereiteten den Flüchtlingen bei allen notwendigen Formalitäten einen herzlichen Empfang“, so Brux, der Freitagnachmittag und in der Nacht auf Samstag mehrfach persönlich vor Ort gewesen war.

 

Lohn für die Helfer, die am Ende weniger Menschen helfen konnten als geplant: Beim Einsteigen in den Bus hatten viele der angekommenen 50 Flüchtlinge ein Lächeln auf den Lippen, Kinder winkten den Einsatzkräften erschöpft aber erleichtert zu. Und dem Landrat ist ein Extralob für alle Beteiligten wichtig: Was auf dem Gelände der VER sowie in den Sporthallen in Ennepetal, Sprockhövel und Witten auf die Beine gestellt wurde, hat unser aller Anerkennung verdient.“

 

Stichwort Zentrale Anlaufstelle auf dem Gelände der VER

 

Der Krisenstab des Ennepe-Ruhr-Kreises hatte sich aus organisatorischen Gründen für eine zentrale Anlaufstelle entschieden und geplant, die Flüchtlinge nicht wie sonst üblich direkt an den Notunterkünften zu registrieren und untersuchen zu lassen. Dies war der Bezirksregierung bereits am Donnerstag schriftlich mitgeteilt worden. Als in der Nacht zum Samstag klar war, dass absehbar keine weiteren Flüchtlinge in den Ennepe-Ruhr-Kreis kommen würden, fiel die Entscheidung zum Abbau. „Es wäre nicht vertretbar und machbar gewesen, die aufgebauten  Einrichtungen und Einsatzkräfte weiter vor Ort zu halten“, so Rehm. Parallel teilte der Kreis der Bezirksregierung mit: Die  noch freien 300 Plätze in Ennepetal, Sprockhövel und Witten stehen solange nicht zur Verfügung, bis geklärt ist, wie Registrierung und Erstuntersuchung im direkten Umfeld der Notunterkünfte organisiert werden können.




Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Flüchtlinge_Aufnahme

Mitarbeiter der Kreisverwaltung übernahmen die erste Registrierung der 50 Flüchtlinge. Vorab hatten die Ankömmlinge die medizinische Untersuchung durchlaufen/Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis
Flüchtlinge_Aufnahme



Landrat im Gespräch mit Einsatzleiter Rolf-Erich Rehm

Mehrfach machte sich Landrat Dr. Arnim Brux am Freitag und in der Nacht zum Samstag ein Bild von der zentralen Anlaufstelle und von der Ankunft der Flüchtlinge. Hier ist er im Gespräch mit Rolf-Erich Rehm und Markus Göbel.
Landrat im Gespräch mit Einsatzleiter Rolf-Erich Rehm


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Ennepe-Ruhr-Kreis, Pressestelle, Pressesprecher Ingo Niemann (V.i.S.d.P.), Hauptstr. 92, 58332 Schwelm
Telefon: 02336/93 2062, Fax: 02336/93 12062
Mail: pressestelle@en-kreis.de, Internet: www.en-kreis.de