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Pressemitteilung vom
05. Oktober 2015
Fachtag „Resilienz – Kinder stärken!“ war ein voller Erfolg

Landkreis Kassel. Die Fachtagung „Resilienz – Kinder stärken!“ hat für einen voll besetzten Saal im Hermann-Schafft-Haus des Kreishauses Kassel gesorgt. „Die Förderung der seelischen Gesundheit ist in den letzten Jahren verstärkt in den Mittelpunkt der Diskussionen in Pädagogik, Psychologie und auch der Fachpolitik gekommen“, betonte Sabine Scherer, Leiterin des Fachbereichs Jugend des Landkreises Kassel: „Dabei ist insbesondere das Konzept der Resilienz in den Fokus gerückt.“ Resilienz ist die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen, indem man auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen zurückgreift und eine Krise als Entwicklungsmöglichkeit begreift. Man kann Resilienz daher auch als einer der wichtigsten Schutzfaktoren für eine gesunde seelische Entwicklung beschreiben.

Ziel der Fachtagung war es Fachkräfte aus Tageseinrichtungen für Kinder und Kindertagespflege im Landkreis Kassel das Konzept der Resilienz und Resilienzförderung vorzustellen.

 

In ihrer Begrüßungsrede nannte Scheerer ein Paradebeispiel für ein resilientes Kind: Pippi Langstrumpf! Das „kecke Mädchen mit den vielen Sommersprossen, meistert jede noch so schwierige Situation – weil sie kreativ ist, an sich selbst glaubt und Freunde an ihrer Seite hat, die ihr helfen. Psychologen würden Pippi Langstrumpf als „resilientes“ Mädchen bezeichnen“, so Scheerer weiter.

 

Unter welchen Bedingungen entwickeln Menschen eine solche seelische Widerstandskraft? Was brauchen Kinder, die unter schwierigen Lebensbedingungen aufwachsen, um sich trotz allem gut zu entwickeln und zu resilienten Erwachsenen zu werden?

Auf diese Fragen konnten Prof. Dr. Fröhlich-Gildhoff von der evangelischen Hochschule aus Freiburg und seine Mitarbeiter des Zentrums für Kinder- und Jugendforschung (ZfKJ) im Rahmen der Fachtagung Antworten geben.

 

Die wichtigste Grundlage, um Resilienz bei Kindern zu fördern, „ist mindestens eine stabile emotionale Beziehung zu einer (primären) Bezugsperson“, erläutert Prof. Dr. Fröhlich-Gildhoff. Resilienz beruhe grundlegend auf Beziehungen. „Denn durch Beziehungen und Bindungen erlangt ein Kind implizit das Wissen, dass es Menschen um sich hat, die es lieben und denen es trauen kann. Dadurch lernt es auch gleichzeitig, dass das Kind eine liebenswerte Person ist“, informiert Prof. Dr. Fröhlich-Gildhoff. Wer die Resilienz bei Kindern fördere, der erfülle auch gleichzeitig viele wesentlichen Grundbedürfnisse von Kindern. In Bezug auf das Erleben von sicherer Bindung „wird die Fähigkeit zur Selbststeuerung, sowie eine angemessene Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung entwickelt. Gleichzeitig wird das Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung und Selbstschutz, ebenso das Bedürfnis nach Lustgewinn und Unlustvermeidung befriedigt“, so Prof. Dr. Fröhlich-Gildhoff weiter. Besonders erfolgreich seien Förderprogramme, die „Kinder, deren Eltern und das soziale Umfeld erreichen und langfristig angelegt sind“, hält er fest. Prof. Dr. Fröhlich-Gildhoff: „Bei solchen Programmen steigt der Selbstwert der Kinder deutlich an. Sie machen Fortschritte in der kognitiven Entwicklung - hier kann man dann Langzeiteffekte bis hin in die Schulzeit feststellen. Auch die Eltern profitieren enorm, denn sie fühlten sich sicherer in der Elternrolle. Und auch die Arbeitszufriedenheit und das Kompetenzerleben der pädagogischen Fachkräfte steigt deutlich und das nicht nur durch die Fortbildungen in dem Bereich Resilienz.“

 

Im Rahmen des Fachtages „Resilienz – Kinder stärken!“ wurden zehn Arbeitsgruppen gebildet, die sich mit der praktischen Bedeutung des Begriffs „Resilienz“ in der pädagogischen Arbeit und wie man die Resilienz bei Kindern, Eltern und den Kollegen fördert, beschäftigten.

 

„Insgesamt kann man festhalten, dass die Fachtagung ein voller Erfolg war und wir alle sehr viel voneinander lernen konnten“, bilanziert Fachbereichsleiterin Scheerer und bedankte bei allen Teilnehmern für das Interesse und das große Engagement im Laufe der samstäglichen Fachtagung.



Pressekontakt: Pressestelle LANDKREIS KASSEL, Harald Kühlborn



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Das Foto zeigt den vollen Saal des Hermann-Schafft-Hauses.


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LANDKREIS KASSEL
Pressesprecher
Harald Kühlborn
Wilhelmshöher Allee 19 - 21
34117 Kassel
Tel.: 0561/1003-1506
Fax: 0561/1003-1530
Handy: 0173/4663794
E-Mail: pressestelle@landkreiskassel.de
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