09. Oktober 2015

„Busy Girl - Barbie macht Karriere”

Ausstellung im Niederrheinischen Freilichtmuseum läuft vom 11.Oktober bis zum 31. Januar

Grefrath

"Busy Girl - Barbie macht Karriere" Unter diesem Titel eröffnet am Sonntag, 11. Oktober, um 11 Uhr die neue Ausstellung im Niederrheinischen Freilichtmuseum des Kreises Viersen. Bis zum 31. Januar 2016  werden im Freilichtmuseum mit Sitz in Grefrath verschiedene Barbie-Puppen gezeigt. Insgesamt sind etwa 270 Barbies sowie 52 Häuser und Displays zu sehen, darunter viele seltene Objekte aus den 1960er und 70er Jahren wie beispielsweise das Barbie-College. Im Fokus der Ausstellung stehen die unterschiedlichen Berufe, in denen sich Barbie in den vergangenen mehr als 50 Jahren präsentiert hat. Ob als Astronautin, Soldatin oder Feuerwehrfrau - Barbie ergriff Berufe längst bevor sie in der Gesellschaft allgemein für Frauen akzeptiert wurden. Barbie ruft wegen der Bedienung weiblicher Rollenklischees Kritik hervor, ist aber auch Identifikationsfigur. Verschiedene, zum Teil seltene Barbie-Figuren mit ihren Accessoires setzen dies eindrucksvoll in Szene.

Die Dorenburgausstellung wird aus Beständen der Kuratorinnen Bettina Dorfmann und Karin Schrey bestückt. „Die Sonderausstellung knüpft an das Konzept unseres Spielzeugmuseums an und führt dieses am Beispiel der Barbie weiter aus”, sagt der kommissarische Museumsleiter Kevin Gröwig. „Inhaltlich können wir so unser Angebot gezielt ergänzen und einzelne Aspekte zusätzlich beleuchten.” Denn gerade Spielfiguren, so auch Barbie, nehmen bewusst oder unbewusst eine Vorbildfunktion für Kinder ein und vermitteln Rollenbilder und Verhaltensweisen. Ein Thema, das auch bei den mehr als 700 Ausstellungsstücken im Spielzeugmuseum eine wichtige Rolle spielt.

Ergänzende Info-Tafeln in der Sonderausstellung stellen einen Bezug zur Region her. Sie zeigen Portraits von Frauen in Berufsfeldern, die in der Gesellschaft noch als eher  männertypisch angesehen werden, dies jedoch längst nicht mehr sind. Es ist beispielsweise das Porträt einer Frau aus Tönisvorst zu sehen, die als Mechatronikerin arbeitet. „Wir wollen mit diesen Beispielen zeigen, dass Frauen heutzutage in allen Berufen zu finden sind”, sagt Rabea Badeda, Museumspädagogin im Freilichtmuseum. 

Geschichtlicher Hintergrund
Barbie gibt es seit über 50 Jahren. Ins Leben gerufen wurde sie von der Spielzeugfirma Mattel. Deren Mitbegründerin Ruth Handler entdeckte Anfang der 1950er Jahre auf einer Reise durch Europa die "Bild-Lilli". Sie kaufte die Rechte an der Puppe und überarbeitete deren Äußeres. 1959 wurde sie unter dem Namen Barbie als Ankleidepuppe für Mädchen auf einer Spielzeugmesse in New York präsentiert. Barbie hat eine Größe von 29,2 Zentimeter und ein Gewicht von 209 Gramm. Hätte eine reale Frau dieses Verhältnis von Größe und Gewicht, wäre sie nicht überlebensfähig. Die erste Barbie trug einen schwarz-weiß gestreiften Badeanzug. Fünf Jahre später konnte die Puppe auch in Deutschland produziert werden. Ihren Namen hat Barbie von Ruths Tochter Barbara. Nach Ruths Sohn, Kenneth, ist Barbies Freund Ken benannt. 1961 wurde er Barbies offizieller Freund. Mattel produzierte nicht nur Freundinnen und Freunde von Barbie, sondern auch Verwandte wie ihre Schwestern Skipper.

Am Anfang der Produktion war Barbie ein Spielzeug für wohlhabende Leute. Ihre Kleidung bestand aus hochwertigen Materialien wie Seide und Brokat. Anfang der 70er Jahre wurde Barbie zu einem Massenspielzeug. Die Kleidung wurde aus Synthetikstoffen hergestellt. Barbie gehörte nicht mehr zur tennisspielenden Oberschicht, sondern trug Mini, ging zu Rockkonzerten und gab sich dem Bowlingsport hin.

Heute kostet eine herkömmliche Barbie - zum Beispiel im Viersener Einzelhandel - zwischen 15 und 25 Euro. Das Unternehmen Mattel verstand es, Barbie zu Werbezwecken eine Biografie zuzuschreiben. Barbie bekam einen vollständigen Namen, Eltern und einen Schulabschluss. In ihrer Karriere übte Barbie mehr als 150 Berufe aus. Sie hat mehrere Doktortitel (als Tierärztin, Kinderärztin, Zahnärztin). Mehr als drei Mal war sie Astronautin. 1965 reiste sie das erste Mal ins Weltall, vier Jahre bevor Neil Armstrong als erster Mensch den Mond betrat. Seit 1992 hat Barbie sechs Mal für das Amt der US-Präsidentin kandidiert. Von Barbie gibt es mittlerweile auch Videospiele und Filme.

Heute kennt praktisch jeder Deutsche die Puppe. Statistisch gesehen werden weltweit jede Sekunde drei neue Barbiepuppen verkauft. Bis heute ist die Barbie eines der meistverkauften Spielzeuge überhaupt. Im Laufe der Jahre entsprach sie oft nicht dem vorherrschenden Frauenbild. Barbie bedient weibliche Rollenklischees, ist aber auch Identifikationsfigur.

10 Fakten zu Barbie
1. Barbies erstes Tier war ein Pudel.
2. Das typische Barbie-pink ist Pantone 219. Es gibt mehr als 50 Haarfarben, aus denen Barbie-Designer auswählen können.
3. Die 1992 erschienene "Totally-Hair-Barbie", deren Haare von Kopf bis Fuß reichen, ist die meistverkaufte Barbie-Puppe aller Zeiten.
4. Am Valentinstag 2004 trennten sich Ken und Barbie nach über 43 Jahren. 2011 gaben sie der Liebe noch einmal eine Chance und verkündeten am Valentinstag, dass sie wieder zusammen sind.
5. Barbie verkörpert über 40 Nationalitäten und wird in 150 Ländern verkauft. Seit 1987 auch in Indien.
6. Seit 2009 nimmt sie offiziell am Münchener Oktoberfest teil. Jedes Jahr trägt sie ein traditionelles Dirndl einer Münchener Designerin.
7. Barbie hat mit 75 Designern zusammen gearbeitet. Die erste Kooperation war mit Oscar de la Renta in den 80er-Jahren.
8. 100 Millionen Meter Stoff wurden für die Kleider von Barbie und ihren Freunden verarbeitet. Daraus wurden eine Milliarde Kleidungsstücke hergestellt.
9. Mattel hat eine Milliarde Schuhe für die Puppen produziert. 100 Leute sind an der Erarbeitung des Outfits und Aussehens einer Barbie beteiligt.
10. Der höchste Auktionspreis, der für eine Barbie erzielt wurde, war 302.500 Dollar. Der Erlös wurde gespendet. Die erste Barbie wurde für drei Dollar verkauft.  

Über die Sammlerinnen
Bettina Dorfmann besitzt mit über 15.000 Exemplaren die größte Barbie-Sammlung weltweit. Sie steht damit im Guinness-Buch der Weltrekorde. In Düsseldorf führt sie eine Barbiepuppenklinik. Dort können Puppen aus Privatbesitzt verkauft und repariert werden. Bettina Dorfmann hat bei verschiedenen Fachpublikationen mitgewirkt und schreibt Artikel für das Sammlermagazin Puppen und Spielzeug.
Karin Schrey ist Ausstellungskuratorin, freie Journalistin und Autorin diverser Sachbücher. Darüber hinaus ist sie Sammlerin und Puppenkennerin. Im Museum der Stadt Ratingen betreute sie seit 1989 die Abteilung Historisches Spielzeug. Zur Ausstellung ist ein gleichnamiges Begleitbuch von Karin Schrey und Bettina Dorfmann im Arachne-Verlag, Gelsenkirchen, erschienen.

Das Museum
Das Niederrheinische Freilichtmuseum befindet sich in Grefrath, Am Freilichtmuseum 1. Geöffnet ist täglich außer montags 10-18 Uhr (Nov.-März bis 16 Uhr). Eintritt 4,50 Euro, ermäßigt 3,50 Euro, Kinder und Jugendliche 1,50 Euro (bis 5 Jahre frei); Am Wochenende haben Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren freien Eintritt. Familienkarte 9 Euro; Abendkarte 2 Euro (ab 60 Minuten vor Schließung).
www.niederrheinisches-freilichtmuseum.de
www.facebook.com/NiederrheinischesFreilichtmuseum


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Barbie

Kevin Gröwig (hinten), kommissarischer Leiter des Niederrheinischen Freilichtmuseums, Museums-Pädagogin Rabea Badeda sowie die Sammlerinnen und Kuratorinnen Karin Schrey und Bettina Dorfmann (v.l.) mit einigen der Exponate der neuen Sonderausstellung "Busy Girl - Barbie macht Karriere". Foto: Anne Herrmann / Abdruck honorarfrei

Barbie

"Busy Girl" - die rot gekleidete Barbie gibt der neuen Sonderausstellung ihren Namen. Hier ist die Puppe im "Fashion Shop" zu Gast. Foto: Anne Herrmann / Abdruck honorarfrei

Herausgeber:

Kreis Viersen - Der Landrat
Axel Küppers
Pressesprecher
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