Kreis Steinfurt. Der erste Tag im neuen Büro: Dr. Klaus Effing trat heute (21. Oktober) seinen Dienst als Landrat des Kreises Steinfurt an. Als Nachfolger von Thomas Kubendorff ist er nun Chef der rund 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung, der Kreispolizeibehörde und Vorsitzender des Kreistages.

Von der CDU nominiert, konnte der 47jährige Familienvater am 13. September bereits im ersten Wahlgang mit 57,7 % die absolute Mehrheit der Wählerstimmen für sich gewinnen.

Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Arbeit wird der neue Landrat besonders in den Bereichen „Familie“, „Bildung“ und „Arbeit“ setzen. „In diesen Handlungsfeldern müssen wir vorne sein, damit der Kreis Steinfurt als Teil eines starken Münsterlandes die Zukunft aktiv gestalten kann“, so Dr. Effing, der bereits in seinem „Zehn-Punkte-Wahlprogramm“ darauf hingewiesen hat, dass hier der Zeitraum bis zum Jahr 2030 in den Blick genommen werden muss. „Das Denken in Wahltakten liegt mir fern, verantwortliche Politikerinnen und Politiker müssen ihr Handeln langfristig ausrichten“, betont er.

Schon in den nächsten Wochen stehen wichtige Entscheidungen an. „Vier besondere Herausforderungen sind mit allen Verantwortungspartnern zu gestalten“, unterstreicht Effing. Der Kreistag muss den Haushalt für das Jahr 2016 beschließen. „Den Haushalt möchte ich in enger Abstimmung mit allen im Kreistag vertretenen Parteien und den 24 Städten und Gemeinden auf den Weg bringen. Die Höhe der Kreisumlage, bei der wir im NRW-Vergleich hervorragend da stehen, ist kommunalfreundlich gestaltet“, hebt der Landrat die Bedeutung der kommunalen Familie hervor.

Der Flughafen Münster Osnabrück soll wieder in erfolgreichere Bahnen gelenkt werden. Hierbei müssen sich die Akteure vorrangig auf die Funktion des Flughafens konzentrieren: „Natürlich ist es so, dass der Erfolg eines Flughafens wesentlich von der Zahl der Passagiere und damit auch der Zahl der Starts und Landungen abhängt.“

Die Situation der Krankenhausstandorte Borghorst und Emsdetten ist weiterhin schwierig. „Aus Sicht des Kreises ist der Erhalt aller bisheriger Standorte wünschenswert; leider sehen dies nicht alle Verantwortungsträger so wie der Kreis Steinfurt. Die Situation muss aber jetzt geklärt werden, damit die Bürgerinnen und Bürger sowie ganz besonders die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Krankenhäuser endlich wissen, woran sie sind“, betont Effing.

Die größte Herausforderung wird in den nächsten Wochen sein, allen Flüchtlingen eine angemessene Unterkunft für die Wintermonate zuteil werden zu lassen. „Die Städte und Gemeinden, die eingebundenen Organisationen, die ehrenamtlich Tätigen und der Kreis Steinfurt selbst leisten bereits seit Monaten hoch anerkennenswerte Arbeit im Sinne der zu uns flüchtenden Menschen“, hebt der Landrat hervor, der betont: „Stolz bin ich auf die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Steinfurt, die anpacken, machen, helfen und unterstützen. Jeder zu uns flüchtende Mensch hat seine Gründe, sein bisheriges Leben aufzugeben. Ich bin überzeugt, niemand macht sich diese Entscheidung leicht. Ich habe kein Verständnis, wenn den Flüchtlingen Vorwürfe gemacht werden, denn diese wollen nur das Beste für ihre Familien. Europa muss hier einig sein, wie es diese wohl herausfordernste Situation der letzten Jahrzehnte bewältigen will. Nach meiner Einschätzung wird dazu in kurzer Zeit eine abgestimmte europäische Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik entwickelt werden, die funktioniert. Dazu gehört auch, dass die Flüchtlinge, die bleiben können, schnellstmöglich integriert werden“, so Effing.

„Ich freue mich, dass ich ab heute das Amt des Landrates bekleiden darf. Es ist wohl eines der schönsten, interessantesten und breit gefächertsten Ämter, die es gibt. Am wichtigsten ist mir, bei den Menschen im Kreis Steinfurt zu sein. Nur dann lässt sich unser wunderbarer Kreis Steinfurt im Sinne der Bürgerinnen und Bürger weiter entwickeln“, unterstreicht der neue Landrat.