17. November 2015
Viersen
„Schwanger mit 14 – und was jetzt?“ – Die 70 Schülerinnen und Schüler der Anne-Frank-Gesamtschule Viersen müssen sich in eine unbequeme Situation hineinversetzen. Für die Teenager ist das Thema Schwangerschaft noch ganz weit weg. „Das ist es aber meistens auch für die Jugendlichen, die dann tatsächlich schwanger werden“, sagt Beate Guse von der Beratungsstelle „AIDS und sexuell übertragbare Infektionen“ des Kreises Viersen.
Eingeladen zum Projekttag „Vierzehn – plötzlich erwachsen“ haben ins Forum am Viersener Kreishaus der „Arbeitskreis ProBe“ – Prophylaxe und Begleitung junger Menschen zu den Themen Sexualität, Schwangerschaft und Elternschaft. Projektpartner sind neben der AIDS-Beratungsstelle des Kreises das Kreis-Medienzentrum, domum vitae, Diakonie Krefeld & Viersen, Sozialdienst katholischer Frauen, Kontakt-Rat-Hilfe sowie die Frühen Hilfen der Stadt Viersen.
Im Mittelpunkt des Vormittags steht der Dokumentarfilm „Vierzehn – plötzlich erwachsen“. Regisseurin Cornelia Grünberg begleitet darin schwangere Jugendliche auf dem Weg zum Kind. „Wir haben schon mehrere Schulkinos veranstaltet – so gebannt wie bei diesem Film war die Stimmung selten“, sagt Sigrid Meyer-Süsterhenn vom Kreis-Medienzentrum. Thema, Bilder und Interviews der Gleichaltrigen stimmen die Viersener im Alter von 14 bis 16 Jahren nachdenklich. An einigen Stellen unterbrechen die Organisatoren den Film und besprechen mit den Heranwachsenden kritische Szenen.
Eine Premiere stellt die Nachbesprechung in Kleingruppen im Anschluss ans Schulkino dar. Dazu ziehen sich die Projektpartner mit einer Handvoll Schülerinnen und Schülern zurück. Mal spielerisch, mal in Gesprächskreisen nähern sich die Gruppen den Themen Sexualität, Verhütung und sexuell übertragbare Infektionen an: Welche Vor- und Nachteile haben bestimmte Verhütungsmittel? An wen kann man sich wenden, wenn man Angst hat, schwanger zu sein? Welche rechtlichen Konsequenzen zieht eine Schwangerschaft für den Vater nach sich? Die Jugendlichen lernen aber auch, dass Alkohol die Wirkung der Antibabypille nicht einschränkt. Oder dass man sich tatsächlich jemanden „schön trinken“ kann, weil die Wirkung des Alkohols enthemmt.
Darüber hinaus analysieren die Organisatoren den Projekttag in den kommenden Tagen mit den Schülern und Lehrern in der Schule. „Wenn die Resonanz ähnlich gut ist wie bei uns, würden wir gerne diesen Projekttag mit anderen Schulen wiederholen“, sagt Sigird Meyer-Süsterhenn.
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Beratung
Im Anschluss an das Schulkino sprechen Saskia Brock (l.) und Anika Brüggestrath (2.v.l.) von der AIDS-Beratung des Kreises Viersen mit den Schülern über Vor- und Nachteile unterschiedlicher Verhütungsmittel.
Foto: Benedikt Giesbers / Abdruck honorarfrei
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