„Die Kommunen spielen eine besonders wichtige Rolle, weil sie räumlich und politisch den Jugendlichen am nächsten sind“, erklärt Tilman Fuchs, Leiter des Kreisjugendamtes Steinfurt. Ziel sei beispielsweise, die Jugendlichen mehr in die politischen Entscheidungen mit einzubeziehen: „Beim Bau einer Skaterbahn ist das gewöhnlich schon der Fall, aber zum Beispiel nicht bei der Entwicklung der Schullandschaft. Dabei würde mehr Mitspracherecht bestimmt zu mehr Identifikation führen und auch verhindern, dass viele aus der Region wegziehen“, erklärt Sachgebietsleiterin Sabine Trockel.
Für die Entwicklung des Kreises Steinfurt zur jugendgerechten Kommune sei ihm vor allem wichtig, bestehende Strukturen zu unterstützen. So seien zum Beispiel die Jugendparlamente, -initiativen und -foren im Kreis Steinfurt sehr wichtig, aber oft von Einzelpersonen abhängig: „Wenn diese dann wegziehen, ist nicht gewährleistet, dass das Jugendparlament bestehen bleibt“, so Fuchs. Das soll sich ändern. In dem dreijährigen Prozess sollen nicht nur die Akteure vor Ort, sondern zum Beispiel auch bereits bestehende Projekte anderer Abteilungen der Kreisverwaltung integriert werden wie des Bildungsbüros, der Kreisentwicklung oder auch des Förderprogramms „Leader“ vom Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit.
Interessant ist für Tilman Fuchs bei der Beteiligung an dem Prozess „Jugendgerechte Kommune“ auch die Möglichkeit, sich mit anderen Städten und Kreisen auszutauschen und so voneinander zu lernen und Ideen aufzugreifen. „Wir sind schon auf das Auftaktseminar Ende November in Berlin gespannt“, sagt der Leiter des Kreisjugendamtes. Wir – das sind er und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Denn das Ganze wird mit dem bestehenden Personal umgesetzt.