Gegen das Vergessen

16.11.2015 | Herten

Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag in Herten

„Mit dem Gedenken an die zahlreichen Kriegsopfer wollen wir ein Zeichen setzen für Humanität, Gleichheit und Würde“, so appellierte Bürgermeister Dr. Uli Paetzel am Volkstrauertag, 15. November. In Herten-Mitte gedachten viele Teilnehmende der Opfer von Krieg und Gewalt, Terrorismus und politischer Verfolgung. Am Ehrenmahl am Margarete-Stein-Platz fand mit Unterstützung der Schülerinnen und Schüler des städtischen Gymnasiums und der Martin-Luther-Schule eine bewegende Veranstaltung statt.

Am diesjährigen Volkstrauertag erinnerte Bürgermeister Dr. Uli Paetzel an einen bedeutenden Jahrestag: Vor 70 Jahren, am 8. Mai 1945, endete der Zweite Weltkrieg. Mit der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus durch die Alliierten fand das grausame Sterben auf den Schlachtfeldern und in den Vernichtungslagern ein Ende. Vor 70 Jahren hörte auch die flächendeckende Ermordung, Demütigung und Aussonderung der Juden, Sinti und Roma, der Behinderten und der Homosexuellen, der Kommunisten und Sozialdemokraten und anderer „Staatsfeinde“ durch die Nationalsozialistische Vernichtungspolitik auf.

Gemeinsam mit vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gedachte Uli Paetzel der Opfer dieser Pogrome und allen, die unter Krieg, Gewalt, Terrorismus und politischer Verfolgung leiden mussten und müssen. In seiner Ansprache rief er zum Gedenken auf. „Nicht alle haben Krieg und Gewaltherrschaft am eigenen Leibe erleben müssen. Umso wichtiger ist es, denen, die unvorstellbar Schreckliches erfahren mussten, einen Tag zu widmen und uns zu erinnern. Dies ist unsere Pflicht und unsere Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen und gegenüber den zukünftigen Generationen“, so Uli Paetzel. An diesem Sonntag gedachten die Anwesenden nicht nur der Opfer aus den vergangenen Jahrzehnten, sondern aus aktuellem Anlass auch der Opfer, die bei den Terroranschlägen in Paris ums Leben gekommen sind und deren Angehörigen.

Nach der Kranzniederlegung trugen Schülerinnen und Schüler des städtischen Gymnasiums das Gedicht „Kennst Du das Land, wo die Kanonen blühn“ von Erich Kästner vor. Einige Schülerinnen und Schüler der Martin-Luther-Schule stellten mit selbstgestalteten Plakaten ihre Lebenssituation, denen der aktuellen Flüchtlinge gegenüber. Sie machten klar, was Demokratie in Deutschland bedeutet und was die Menschen, die hier Zuflucht suchen, in ihren Heimatländern erlebt haben. Mit einem eindrucksvollen Gedicht leistete der zweite Vorsitzende der DITIB Türkische Islamische Gemeinde Herten-Süd, Hasan Altun, einen religionsübergreifenden Beitrag zum Volkstrauertag. Musikalisch wurde der Volkstrauertag vom Männergesangsverein Eintracht 1877 Herten begleitet.

Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung bot Stadtarchiv-Leiterin Kirsten Noetzel einen Stadtrundgang an, bei dem sie unter anderem das Schicksal der jüdischen Familie Mendlicki schilderte.

Um 12 Uhr startete eine weitere Gedenkveranstaltung am Westerholter Marktplatz. Von dort aus zog ein Trauerzug durch die Kolpingstraße bis zum Mahnmal. Vor der Kranzniederlegung hielten Winfried Kunert, Vertreter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräbervorsorge (VDK) und Bürgermeister Dr. Uli Paetzel eine kurze Rede und riefen zum Gedenken auf. Auch die Schülerinnen und Schüler der Martin-Luther-Schule waren mit ihren Plakaten vor Ort und gestalteten die Veranstaltung mit. Das Männerquartett Schlägel & Eisen und die Martinsbläser sorgten für die musikalische Unterstützung. Die örtliche Reservistenkameradschaft, die freiwillige Feuerwehr und die Westerholter Schützen waren ebenfalls vor Ort und gedachten der Toten und Vertriebenen des zweiten Weltkriegs. 

Pressekontakt: Pressestelle, Calina Herzog (Volontärin), Telefon: 0 23 66 / 303 393, Mail: c.herzog@herten.de, www.herten.de, www.facebook.com/stadtherten, www.youtube.com/pressestelleherten



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