Region Kassel. „Um die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum auch in Zukunft sichern zu können, unterstützen wir zwei Studierende der Kassel School of Medicine mit einem Stipendium“, informiert Landrat Uwe Schmidt bei einem Treffen mit den beiden Stipendiaten Manuela Möller und Amelie Mathusek in den Räumlichkeiten der Gesundheit Nordhessen AG. Die Gesundheit Nordhessen Holding AG (GNH) ist zusammen mit der University of Southampton Träger der Kassel School of Medicine (KSM). Die beiden Studierenden haben sich vertraglich verpflichtet, nach dem Studium und der anschließenden Facharztausbildung für fünf Jahre als Ärzte in der Region zu bleiben. „Für uns ist es gleichermaßen wichtig, Nachwuchskräfte für die Kliniken im Landkreis, für Gemeinschaftspraxen niedergelassener Ärzte oder auch für das Gesundheitsamt zu rekrutieren“, betont Schmidt. Die Initiative des Landkreises komme daher der ärztlichen Versorgung insgesamt zu gute.

Die Idee, Medizinstudenten durch Stipendien an eine Region zu binden, ist nicht neu. „Der Landkreis Fulda hat dies vorgemacht und in Bayern gibt es sogar ein entsprechendes Stipendiatenprogramm des Landes“, berichtet der Landrat. Die Erfahrung zeige, dass die Bereitschaft von Medizinstudierenden, auch „aufs Land zu gehen“, häufig erst geweckt werden muss.

Schmidt: „Wenn die angehenden Fachärzte dann entweder das Arbeiten in einer kleineren und damit auch überschaubaren Klinik kennengelernt haben oder auch die Arbeit in einer Gemeinschaftspraxis im ländlichen Raum, stellen sie häufig fest, dass dies eine attraktive und zukunftssichere Perspektive bedeutet“.

„Das englische Studienmodell ist besonders praxisorientiert. Die Studierenden des 3. Jahrgangs, die im Herbst ihre Ausbildung in Kassel fortgesetzt haben, lernen daher ab Januar 2016 den klinischen Alltag in den GNH-Kliniken im ländlichen Raum kennen“, erläutert Karsten Honsel, Vorstandsvorsitzender der GNH und KSM-Geschäftsführer. 

Die beiden ausgewählten Stipendiaten hatten im Vorfeld bei der Bewerbung für das Stipendiat überzeugend dargelegt, warum sie sich ein Arbeiten im ländlichen Raum vorstellen können.