Region Kassel. Patienten, die wegen ihres Nierenleidens auf Dialyse angewiesen sind, können sich auf hohe Hygienestandards in Dialyseeinrichtungen der Region Kassel verlassen. „Wir haben die rund 61.000 Dialyse-Behandlungen, die im Jahr 2014 in Stadt und Landkreis Kassel durchgeführt wurden, untersucht“, berichtet die Leiterin des gemeinsamen Gesundheitsamtes Region Kassel Dr. Karin Müller. Die Ergebnisse seien vor kurzem einer Expertenrunde vorgestellt worden und sind auch im Dialysereport auf der Homepage des Gesundheitsamtes Region Kassel www.gesundheitsamt.stadt-kassel.de unter der Rubrik Gesundheitsberichterstattung (auf der Startseite links) aufgeführt.

Zwischen sechs bis acht Stunden müssen die durchschnittlich 71-jährigen Dialysepatienten pro Behandlung an die Maschine, um ihr Blut von schädlichen Substanzen reinigen zu lassen und das mindestens dreimal die Woche. „In dieser Zeit sind Betroffene besonders gefährdet, durch eine Übertragung von Problemkeimen wie Viren oder multiresistente Erreger infiziert zu werden. Eine gute Hygiene kann das verhindern“, so Dr. Müller. Erfreulich sei, dass inzwischen alle Dialyseeinrichtungen einen eigenen Hygieneplan haben, in dem alle Hygienestandards festgelegt sind und das Personal hygienisch entsprechend gut qualifiziert sei. Darüber hinaus würden hygienische Basismaßnahmen wie das Tragen von Schutzkleidung und die sachgerechte Reinigung und Desinfektion von Oberflächen in den Einrichtungen engagiert umsetzt. „Die Einrichtungen sind schon auf einem guten Weg “, sagt Müller.

Ein Indiz für die gute Hygiene sei auch, dass im Jahr 2014 kein Ausbruch einer Infektionskrankheit in den Dialyseeinrichtungen vorkam.

Frei nach dem Motto, „wer aufhört, besser werden zu wollen, hört auf gut zu sein“, gäbe es aber trotz des hohen Hygienestandards noch Verbesserungsmöglichkeiten, zum Beispiel bei der Lagerung von Geräten, Versorgungs- und Reinigungsutensilien.