Ein Arbeitstreffen? Ja, denn in gut zwei Wochen, am 29. Januar, gestalten Julia Vogel sowie die drei Pfarrer den ökumenischen Gottesdienst mit anschließendem Künstlergespräch in dieser Lichtkunstausstellung. Es ist das fünfte Mal, das ein Gottesdienst in der Ausstellungsreihe „Winterlicht“ im DA, Kunsthaus stattfindet und doch neu: Für Christoph Winkeler und Professor Dr. Norbert Ammermann sowie Julia Vogel, die singen und Klavier spielen wird, ist es die Premiere, lediglich Superintendent André Ost ist bereits seit dem zweiten Mal dabei.
„Es ist interessant, Kunst statt biblischer Texte als Vorgabe zu haben“, begründet Christoph Winkeler seine Mitwirkung an dieser besonderen Veranstaltung. Einen eigenen Ansatz zu finden, eine Interpretation der Kunst zu entwickeln, ohne der Kunst etwas Eigenes überzustülpen, mache den Reiz aus, stimmt Ammermann zu: „Kunst hat was zu sagen. Wir versuchen, es zu Gehör zu bringen.“ Allerdings sei Kunst auch etwas Freies, so der Kulturbeauftragte des evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg. „Es geht nicht nur darum, was die Künstlerin oder der Künstler mit seinem Werk aussagen will, wichtig ist auch, was es bei jedem Einzelnen auslöst“, meint Winkeler. „Der Gottesdienst bietet auch die Chance, sich eine Stunde lang mit der Kunst auseinander zu setzen“, sagt Gerd Andersen. Das sei auch für die Künstler eine Bereicherung, nehmen sich doch Menschen oft wesentlich kürzer Zeit für ihr Werk.
Die Kuratorin war die treibende Kraft, auch in diesem Jahr den ökumenischen Gottesdienst anzubieten: „Er gibt den Menschen, sowohl den Sinnsuchenden wie auch den kunstinteressierten Besuchern, viel. Dies wird sogar noch im anschließenden Künstlergespräch intensiviert.“ Zudem passe diese Veranstaltung ins Kunsthaus, das ja auch ein ehemals sakraler Ort ist, sehr gut. Der Gottesdienst in der Ausstellung „Winterlicht“ gehöre mittlerweile dazu. „Die Künstlerinnen und Künstler, die die Lichtkunstausstellung gestalten, sind oft zunächst skeptisch, wenn sie erfahren, dass in ihrer Kunst auch ein Gottesdienst stattfinden soll“, erzählt Andersen. Doch dann erleben sie genau das als eine außergewöhnliche und bereichernde Veranstaltung.
Interessierte sind herzlich eingeladen, an dem ökumenischen Gottesdienst am Freitag, 29. Januar, um 19 Uhr teilzunehmen. Im Anschluss findet ein Künstlergespräch mit den Pfarrern, der Künstlerin Gudrun Barenbrock und Gerd Andersen als Leiterin des Hauses statt. Das Gespräch moderiert Dr. Jörg Biesler, Kulturredakteur des WDR.