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Pressemitteilung vom
20. Januar 2016
Radfahren geht auch im Winter

Kreis Kassel. Dass Radfahren auch im Winter ohne weiteres möglich ist, beweisen die zahlreichen Radfahrer, die man trotz Kälte und Schnee zurzeit auf den Straßen sieht. Radfahren im Winter kann sogar ein Vergnügen sein und zur Fitness beitragen – da ist sich der Radverkehrsbeauftragte des Landkreises Kassel Rudi Roy sicher. „Man muss nur ein paar Tipps beherzigen und dann kommt man als Radfahrer gut durch die dunkle und kalte Jahreszeit“. 

Während der bewegungsarmen Wintermonate, so Roy, ist regelmäßiges Radfahren ein guter körperlicher Ausgleich und hilft, das Immunsystem gegen Erkältungskrankheiten zu stärken. Winterliche Straßenbedingungen erfordern allerdings von allen Verkehrsteilnehmern eine erhöhte Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme.

Roy: „Das wichtigste ist, die Geschwindigkeit den Straßenverhältnissen anzupassen, langsamer zu fahren und immer bremsbereit zu sein“. Roy empfiehlt, den Sattel so niedrig einzustellen, dass man bei Glätte den Boden mit beiden Füßen gut erreichen kann. Beim Bremsen komme es auf die richtige Dosierung an. „Eher die Hinterradbremse betätigen als die am Vorderrad, sonst führt dies unwiderruflich zum Sturz“, rät Roy.

 

Bei trübem Tageslicht sollte jeder, der mit dem Fahrrad unterwegs ist, mit eingeschalteter Beleuchtung fahren. Moderne Radlampen sind sehr hell und schalteten sich bei winterlichen Lichtverhältnissen und Dämmerung automatisch ein. Auf Radwegen sollte man beim Überqueren von Kreuzungen und Einmündungen durch Blickkontakt sicherstellen, dass man von ein- und abbiegenden Autofahrern gut gesehen wird.

„Ein Problem sind nichtgeräumte Radwege“, erklärt der Kreis-Radverkehrsbeauftragte. Bei nicht-geräumten oder eisglatten Radwegen sei es daher am besten, auf die geräumte Straße auszuweichen. Rechtlich besteht in diesen Fällen auch für solche Radwege keine Benutzungspflicht.

 

Roy: „Man sollte sein Fahrrad rechtzeitig winterfit machen“. Das Fahrrad muss sich in einem einwandfreien technischen Zustand befinden. Dazu bieten die meisten Fahrradhändler preiswerte Winterchecks an. Breitere und stärker profilierte Reifen (z. B. bei Mountain-Bikes)  verhelfen bei Schnee und Matsch zu mehr Bodenhaftung. Eine geringe Luftdruckreduzierung führt zu mehr Bodenhaftung. Für Glatteis und festgefahrene Schneedecken gibt es heutzutage wirkungsvolle Spikes-Reifen für Räder. Bremsen und Bremszüge sollen leichtgängig und gut intakt sein.

 

„In der dunklen Jahreszeit ist die Funktionsfähigkeit der Beleuchtungsanlage besonders wichtig“, so Roy weiter. Helle LED-Lampen erzeugen eine Lichtstärke von starken 40 -90 Lux. „Gut sehen und gesehen werden, ist das beste Sicherheitsmotto“, betont der Radverkehrsbeauftragte. Auch ein Blinklicht – „am Helm oder Rücken schnell aufgesteckt“- kann als Zusatz Wirkung zeigen. Nabendynamos sind wesentlich effektiver und geschützter als herkömmliche Seitenlaufdynamos, besonders geeignet bei Schnee und Matsch. Auch die vorgeschriebenen Speichenreflektoren sind grad im Winter sehr sinnvoll. Die Kette sollte regelmäßig mit einem guten Kettenöl geölt werden und überschüssiges Öl danach abgewischt werden, da sonst die Gefahr besteht, dass es mit dem Straßendreck verklebt.

Über Nacht sollte das Fahrrad im Trockenen bleiben, damit Bremszüge und andere bewegliche Teile nicht festfrieren.


Ein weiterer wichtiger Sicherheitsfaktor ist wintertaugliche Fahrradkleidung, die es heute für jede Wettersituation gibt. Roy empfiehlt gut erkennbare helle Kleidung, zum Beispiel Jacken in Signalfarben oder Funktionskleidung mit reflektierenden Elementen (auch grelle Warnwesten sind sehr geeignet), die man schon auf 160 Meter Entfernung erkennen könne. Um sich selbst vor Erkältungen zu schützen, sei das „Zwiebelschalenprinzip“ angebracht, bei dem man je nach Bedarf Kleidungsstücke an- und ausziehen könne. Roy: „Außen sollte man auf jeden Fall wind- und wasserabweisende Oberbekleidung zum Beispiel aus Mikrofaser tragen“.

Darunter eine wärmende Bekleidungsschicht aus Fleecestoff und unmittelbar auf der Haut (langärmlige und –beinige) Funktionsunterwäsche, die den Schweiß von der Haut wegtransportiert. So bleibe man warm und trocken.

Hände, Kopf, Knie und Füße sollten natürlich gut gegen die Kälte geschützt werden. Eine Windstoppermembran biete zusätzlichen Schutz. Für Fahrradhelme gebe es Helmunter- und überzüge und Ohrenschützer aus Fleece. Roy selbst verwendet im kalten Winter einen warmen Skihelm.

 

Fahrradfahren im Winter erfordere auch besondere Rücksicht bei Autofahrern. „Bitte beim Abbiegen gründlich umschauen, denn auch im Winter sind Radler im rechten Straßenraum und auf Radwegen unterwegs“, appelliert der Radverkehrsbeauftragte an die motorisierten Verkehrsteilnehmer. Außerdem solle man verstärkt mit Radfahrern auf der Fahrbahn rechnen, da Radwege häufig nur mangelhaft geräumt sind. Beim Überholen sollte besonders viel Abstand gehalten werden. „Die erschwerten Fahrbahnbedingungen wie zum Beispiel Schnee am Fahrbahnrand können Radfahrer zu unvorhergesehenen Ausweichmanövern zwingen“, weiß Roy. Außerdem sollten Autofahrer beachten, dass sowohl sie, als auch Radfahrer einen längeren Bremsweg haben. Roy: „Defensiv fahren ist bei beiden im Winter angesagt“. Dazu gehöre auch, die Auto-Scheiben schnee- und eisfrei zu halten. Rundumsicht helfe Unfälle zu vermeiden.

„Generell sollte aber jeder seine Fähigkeiten, die Winter-Radfahr-Möglichkeiten und die erforderliche Technik selbst gut einschätzen können und sich zu nichts zwingen“, empfiehlt Roy. Radfahren sollte natürlich auch im Winter Spaß machen. Das zeitweilige Umsteigen auf den Öffentlichen Nahverkehr ist ebenso eine gute und umweltfreundliche Alternative.

 

Weitere Informationen zum Fahrradfahren gibt es beim Radverkehrsbeauftragten des Landkreises Kassel, Rudi Roy, Email: radverkehr@kreiskassel.de,Tel.: 0561/1003-1135.



Pressekontakt: Pressestelle LANDKREIS KASSEL, Ute Jäger



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