Seltene Entdeckung: Westerholter Chronik ans Stadtarchiv übergeben

21.01.2016 | Herten

Ausstellung im Heimatkabinett Westerholt über die vorindustrielle Zeit

Bei der Auflösung des Haushalts ihrer Mutter hat Elimar Koch einen wahren Schatz gefunden. Der Dorstenerin fiel die Westerholter Chronik von 1803 bis 1830 in die Hände. Jetzt gab sie dieses einmalige Schriftstück bei Kirsten Noetzel, Leiterin des Stadtarchives Herten, ab. Das Buch gibt viel über das damalige Leben preis, voraussetzt, man kann die altdeutsche Schrift lesen. Dann erfährt man bislang unbekannte Details über Bevölkerungszahlen, Hungersnöte oder Mordprozesse.

„Das frühe 19. Jahrhundert war eine spannende Zeit. Die Westerholter erlebten Machtwechsel, Krieg, Hunger und echte Helden. Aber auch die Industrialisierung warf ihre Schatten voraus“, weiß Kirsten Noetzel. Für eine Ausstellung im Heimatkabinett Westerholt, die am Mittwoch, 27. Januar, um 11.30 Uhr eröffnet, stellt sie die Chronik zur Verfügung. Das Thema der Ausstellung ist die vorindustrielle Zeit in Westerholt, also der Zeitraum, bevor die Zechen öffneten. Neben der Chronik sind Exponate zu sehen, die diese Zeit repräsentieren, sei es den Alltag oder auch die kriegerischen Auseinandersetzungen.

„Solche Chroniken wurden damals durch die Gemeindevorsteher erstellt. Sie sind sehr selten und gehören unbedingt in die Obhut von Archiven“, erklärt Kirsten Noetzel und bedankte sich für die Abgabe des Buches. Wie dieses Erbstück in den Besitz ihrer Familie kam, weiß Elimar Koch nicht: „Wir hatten zwar Verwandtschaft in Scherlebeck, mehr ist mir über die Verbindung nach Herten aber nicht bekannt.“ Von ihrem Fundstück berichtete sie dem ehemaligen Studiendirektor und Geschichtslehrer Hans-Jochen Schräjahr. Als Vorstandsmitglied des Orts- und Heimatkundevereins Dorsten wusste er sofort, um welch ein seltenes Schriftstück es sich bei der Chronik handelt: „Die Rückschlüsse, die wir aus solch historischen Dokumenten ziehen könne, sind erstaunlich. So wissen wir heute, dass ein Vulkanausbruch in Indonesien 1815 die Ursache für eine große Hungersnot war, unter der die Bevölkerung aus hier gelitten hat.“

Bürgermeister Dr. Uli Paetzel bedankte sich ebenfalls persönlich bei Elimar Koch für die Zurverfügungstellung der Chronik: „Ich bin immer wieder begeistert, welche geschichtlichen Details auf diesem Wege deutlich werden. Einfach toll, dass Frau Koch uns dieses Dokument der Zeitgeschichte überlassen hat!“ 

Pressekontakt: Anne-Kathrin Lappe, Telefon: 0 23 66 / 303 180, E-Mail: a.lappe@herten.de, www.herten.de, www.facebook.com/stadtherten, www.youtube.com/pressestelleherten



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