10. Februar 2016
Grefrath
Der Kreis Viersen bietet ein neues museumspädagogisches Programm im Niederrheinischen Freilichtmuseum an: Unter dem Titel „Teddybär, Teddybär dreh‘ dich um! – Kindheitserinnerungen spielend entdecken“ gibt es ein Angebot für Demenzbetroffene. Das Angebot feiert Premiere am Sonntag, 24. April, um 15 Uhr. Die maximale Teilnehmerzahl beträgt 12 Personen: je sechs Demenzbetroffene mit einer Begleitung. Anmeldung und Info unter Telefon 02158/91730 beim Museumsteam, Am Freilichtmuseum 1 in Grefrath.
„Museumspädagogik endet nicht bei Kindern und Jugendlichen. Gerade Menschen mit Demenz sind eine stetig wachsende Gruppe, für die unser Museum eine Menge bieten kann“, sagt Ingo Schabrich, Kulturdezernent des Kreises Viersen. Wie der Titel verrät, steht historisches Spielzeug im Mittelpunkt des ersten Programms speziell für Demenzbetroffene. Dafür hat das Museumsteam eigens Springseil, Aufzieh-Auto und alte Puppen zusammengestellt. Anders als in der Sammlung des Spielzeugmuseums ist beim Demenz-Angebot Anfassen ausdrücklich erlaubt. „Um in die Vergangenheit einzutauchen, werden mit alten Spielen, bekannten Liedern und früheren Naschereien alle Sinne angesprochen“, sagt Kevin Gröwig, kommissarischer Museumsleiter.
Nach einer offenen Runde in der Dorenburg besucht die Gruppe das Spielzeugmuseum. Das 120-minütige Angebot endet mit einer Vorführung der Modelleisenbahnanlage. Soweit der grobe Rahmen. „Einen festgezurrten Ablauf gibt es nicht. Wichtiger ist es uns, eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen“, sagt Rabea Badeda. Die Museumspädagogin hat sich hinsichtlich spezieller Angebote für Demenzbetroffene schulen lassen und „Teddybär, Teddybär dreh‘ dich um!“ für das Freilichtmuseum konzipiert. „Wir wollen einen Impuls setzen und den Erinnerungen freien Lauf lassen“, sagt Rabea Badeda.
Das Programm ist ab April fester Bestandteil des museumspädagogischen Angebots des Niederrheinischen Freilichtmuseums. Buchungen werden ab sofort angenommen. Weitere offene Termine für Gruppen oder mehrere Einzelpersonen wird es ebenfalls geben. Interessierte können sich an das Museumsteam wenden. „Wir möchten das Thema Demenz und den Umgang mit den Betroffenen offen angehen“, sagt Kulturdezernent Schabrich. Keiner solle Angst haben, dass er im Freilichtmuseum störe. Wichtig ist, dass nicht nur die pädagogischen Kräfte, sondern auch die Mitarbeiter für den Umgang mit Demenzbetroffenen geschult werden. Kevin Gröwig: „Die Besucher sollen mit dem Gefühl nach Hause gehen, einen schönen Ausflug ins Niederrheinische Freilichtmuseum erlebt zu haben.“
Eingebunden in zwei Demenz-Netzwerke
Unterstützt wird das Team des Niederrheinischen Freilichtmuseums mit dem neuen Programm gleich von zwei Netzwerken. Im „Demenz Netzwerk Grefrath“ sind unter Federführung von Quartiersmanagerin Nicole Geitner Einrichtungen, medizinische und pflegerische Fachkräfte sowie Angebote aus dem Grefrather Gemeindegebiet zusammengeschlossen.
Das „Forum Demenz im Kreis Viersen“ agiert kreisweit. Der Zusammenschluss ehrenamtlich Engagierter aus Selbsthilfe, Einrichtungen, Pflege und Fortbildung vereint derzeit rund 75 Teilnehmer aus dem Kreis Viersen – darunter das Sozialamt und die Volkshochschule des Kreises Viersen oder das Demenz-Servicezentrum Region Niederrhein.
www.niederrheinisches-freilichtmuseum.de
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Demenz
Historisches Spielzeug steht im Mittelpunkt des neuen Angebots des Niederrheinischen Freilichtmuseums für Demenzbetroffene. Kevin Gröwig (r.), kommisarischer Museumsleiter, und Museumspädagogin Rabea Badeda (l.) im Kreise der Partner aus den Demenz-Netzwerken (v.l.): Mechthild Neumann (Kreisvolkshochschule), Helmut Woerner (LVR-Klinik Viersen), Nicole Geitner (Quartiersmanagerin Demenz Netzwerk Grefrath), Barbara Kleinheyer (Diakonie Rheinische Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk), Margret Hennewig-Schnock (Demenz-Servicezentrum Niederrhein) sowie
Mathilde Holtmanns (Sozialamt Kreis Viersen).
Foto: Benedikt Giesbers / Abdruck honorarfrei
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