Kreis Steinfurt/Rheine. Große Freude gestern bei der ÖKOPROFIT-Auszeichnungsfeier im Transferzentrum für angepasste Technologien in Rheine (TAT). Zum einen, weil der Hausherr Prof. Dr. Robert Tschiedel bei der Begrüßung ganz aktuell verkünden konnte, dass die Zukunft des TAT Rheine gesichert ist, und zum anderen, weil 16 Unternehmen, Dienstleister und kommunale Verwaltungen die achte Runde ÖKOPROFIT erfolgreich abgeschlossen haben.
Unter der Regie des Kreises Steinfurt und der Arbeitsgemeinschaft B.A.U.M-Consult und WESSLING haben zehn Betriebe erstmals zwölf Monate lang engagiert an der Einrichtung eines betrieblichen Umweltmanagementsystems gearbeitet. Außerdem gab es sechs „Wiederholungstäter“, die sich für das Umweltmanagementsystem erneut haben zertifizieren lassen. „Damit haben wir die 100’er-Marke geknackt“, freute sich Landrat Dr. Klaus Effing und blickte auch optimistisch auf kommende Runden: „Ökoprofit ist nichts, was sich tot läuft. Es gibt immer wieder Unternehmen, die mitmachen wollen.“ Effing bedankte sich bei allen Beteiligten, die an der regionalen Energiewende arbeiten, um das Ziel „energieautark 2050“ zu erreichen - sei es durch den Ausbau der erneuerbaren Energien, durch die Steigerung der Energieeffizienz und durch die Verringerung des Gesamtenergieverbrauchs.
Die Top-Runner-Maßnahme der achten ÖKOPROFIT-Runde war der Austausch von herkömmlichem Leuchtmittel in LED-Technik. Auch kostengünstige und kostenlose Maßnahmen wurden umgesetzt wie der Rückbau der eigenen Betriebstankstelle, weniger Materialverbrauch (Holz, Papier) oder der Einsatz von Brunnen- statt Trinkwasser. Den einmaligen Investitionen der Teilnehmer von insgesamt 2,3 Millionen Euro stehen jährliche Einsparungen von mehr als 672.000 Euro pro Jahr gegenüber.
Zur Auszeichnungsfeier war auch Besuch aus der Landeshauptstadt angereist. Staatssekretär Peter Knitsch aus dem NRW-Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz hat gemeinsam mit dem Landrat die Zertifizierungen an die Unternehmen überreicht. Knitsch bezeichnete den Kreis Steinfurt als „Hotspot“ in Nordrhein-Westfalen und lobte ihn als Kreis, der „in vielerlei Hinsicht Vorbild beim Engagement für den nachhaltigen Klimaschutz ist“ und betonte, dass er auch bei ÖKOPROFIT im Landesvergleich überdurchschnittlich aktiv sei. Während in unserem Kreis aktuell 106 Unternehmen, Dienstleister und kommunale Verwaltungen zertifiziert sind, liegt der Durchschnitt in den Kreisen und kreisfreien Städten landesweit bei 35 zertifizierten Betrieben.
Folgende Firmen und Einrichtungen haben bei „ÖKOPROFIT Kreis Steinfurt 2016“ teilgenommen: Hermann Biederlack GmbH & Co. KG (Greven), NaturaGart Deutschland GmbH & Co. KG (Ibbenbüren), die Kreisverwaltung Steinfurt, Polyvlies Franz Beyer GmbH (Hörstel), Poolgroup GmbH (Emsdetten), der Servicebetrieb der Gemeinde Lotte, die Stadtverwaltung Emsdetten, Steingröver Metallbau (Mettingen), Verkehrsbetrieb Wilhelm Schäpers GmbH & Co. KG (Nordwalde), Wüller Metallverarbeitung GmbH & Co. KG (Emsdetten) - alle erstmals zertifiziert.
Rezertifiziert wurden Bos GmbH – Best of Steel (Emsdetten), Elster GmbH (Lotte), Ferdinand Eimermacher GmbH & Co. KG (Nordwalde), SAERTEX GmbH & Co. KG (Saerbeck), TECE Kunststofftechnik GmbH (Emsdetten) und Windhoff Bahn- und Anlagentechnik GmbH (Rheine).
Die neunte Runde ÖKOPROFIT startet im Frühsommer. Unternehmen, die sich für eine Teilnahme interessieren, können sich bei Michael Heuer, dem Projektkoordinator des Kreises Steinfurt melden, unter Telefon 02551/691414.