Kreis Steinfurt. „Vielfalt fördern“ ist ab dem kommenden Schuljahr auch Motto an Schulen mit einer Sekundarstufe I im Kreis Steinfurt. Das landesweite Kooperationsprojekt des NRW-Schulministeriums und der Bertelsmann-Stiftung hat Interesse bei zahlreichen Lehrerkollegien geweckt. Die mit diesem Projekt verbundene zweijährige Fortbildung für Lehrerkollegien soll dazu beitragen, Chancengleichheit, soziale Gerechtigkeit und die Leistungsfähigkeit des Schulsystems in NRW zu verbessern. Zur ersten Informationsveranstaltung des Kreises waren kürzlich 66 Vertreterinnen und Vertreter von 25 Schulen in die Technischen Schulen Steinfurt gekommen.
Landrat Dr. Klaus Effing betonte in seiner Begrüßung die Herausforderungen im Schulalltag von größeren Klassen, der steigenden Zahl von Kindern aus Zuwanderer-Familien und dem gemeinsamen Unterricht von behinderten und nicht-behinderten Schülerinnen und Schülern. Effing erklärte: „Das Projekt hilft, individuelle Förderung an den Schulen systemisch und nachhaltig zu verankern. Deshalb sind wir froh, dass der Kreis Steinfurt zum kommenden Schuljahr als Projektregion aufgenommen worden ist.“ Für die Umsetzung von „Vielfalt fördern“ sind das Regionale Bildungsnetzwerk und das Kompetenzteam Kreis Steinfurt verantwortlich.
Karin Kindervater, Schulamtsdirektorin im Schulamt für den Kreis Steinfurt, warb dafür, „sich im Sinne des Projekts vom Unterricht für Durchschnittsschüler und vom Einzelkämpfertum der Lehrkräfte zu verabschieden“ und wünschte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Mut zum kollegialen Diskurs und zu individuellen und zuweilen außergewöhnlichen Lösungen. Zwei Moderatorinnen des Kreises Coesfeld, wo das Projekt schon seit 2014 läuft, haben über die Module der Fortbildung „Teamentwicklung im Lehrerkollegium“, „Diagnostik“ und „Didaktik“ informiert und von ihren Erfahrungen berichtet. Der Informationsveranstaltung folgt in Kürze ein Orientierungs-Workshop, für den sich die Schulen noch anmelden können. Danach entscheiden Lehrer- und Schulkonferenz über eine Bewerbung für das Projekt.
In Nordrhein-Westfalen nutzen bislang 94 Schulen dieses Angebot oder haben die Fortbildung bereits abgeschlossen haben.