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Arbeitskreis Geschichte der Juden lädt zu Workshop ein


Vielfältige jüdische Quellen erleben / 6. April in der Ehemaligen Jüdischen Schule Leer
14. März 2016

Der Arbeitskreis Geschichte der Juden der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen lädt am 6. April ab 10.30 Uhr zu einem Frühjahrsworkshop ein. Thema: Jüdische Quellen lesen.

Bei der Rekonstruktion der Vergangenheit konzentriert sich die jüdische ebenso wie die allgemeine Geschichtswissenschaft häufig auf Texte als Hauptquelle. Tonquellen wie Musik, Interviews, bauliche Spuren oder rituelle Gegenstände, werden selten in die Analyse einbezogen.

Der Frühjahrsworkshop widmet sich dieser Leerstelle und möchte zur Beschäftigung mit vielfältigen Quellensorten anregen. Er ist als Arbeitsworkshop konzipiert, bei dem die Teilnehmer in Kleingruppen verschiedene Quellensorten am Beispiel von Aspekten der jüdischen Geschichte Ostfriesland diskutieren.

Neben Erläuterungen der Workshopleiter soll gemeinsames Arbeiten und der Austausch der Teilnehmer im Mittelpunkt stehen. Drei Workshops mit der Dauer von zwei Stunden werden angeboten, sie finden zeitlich parallel statt. Themen: Jüdische Friedhöfe und Grabsteine lesen, Oral-History-Interviews lesen und Jüdische Textquellen lesen.

Der Arbeitskreis bittet um Anmeldung bei Jürgen Bohmbach unter juergen.bohmbach@gmx.de.

Nähere Informationen unter www.juedische-schule-leer.de

Zu den Workshops:

Workshop 1: Jüdische Friedhöfe und Grabsteine lesen (Menna Hensmann, Stadtarchiv Leer, Rebekka Denz, Komm. Sprecherin des AK Geschichte der Juden)

Bis heute können fast 20 jüdische Friedhöfe in Ostfriesland besucht werden, zwei davon befinden sich in Leer. Auf dem größeren der beiden Leeraner jüdischen Begräbnisstätten an der Groninger Straße sind knapp 250 Grabsteine erhalten. Im Workshop wird der jüdische Friedhof als Quelle für Aspekte der Stadtgeschichte, der jüdischen Gemeinde, der jüdischen Begräbniskultur, der Kunstgeschichte und der Genealogie verdeutlicht. Es werden gemeinsam Grabinschriften gelesen und der Lebensweg ausgewählter dort bestatteten jüdischen Frauen und Männer beleuchtet. Der Besuch des Friedhofs ist bei entsprechender Witterung geplant. Die männlichen Teilnehmer werden gebeten, eine Kopfbedeckung mitzubringen.

Workshop 2: Oral-History-Interviews lesen (Gero Conring, Berufsbildende Schulen II Emden)

Zeitzeugen als Interviewpartner sind nicht notwendig Experten für die historischen Zusammenhänge der von ihnen erlebten Zeit. „Bezeugen” können sie nur, was sie persönlich gesehen und gehört haben. Befragungen von Zeitzeugen erheben deswegen keinen Anspruch auf historische Korrektheit. Was können diese Aussagen aber dennoch leisten? Dieser Frage soll in diesem Workshop nachgegangen werden. Eingeführt wird in das Thema mit Beispielen aus der Arbeit im Fach Geschichte an der Berufsbildenden Schule II Emden. Schüler haben in den letzten Jahren betagte Emder Bürger zu den Ereignissen während der NS-Zeit befragt. Die Ergebnisse dieser Zeitzeugenbefragungen zum Thema „jüdische Mitbürger“ bzw. „Fremd und Zwangsarbeiter“ sollen als Einführung zur Thematik dienen.

Workshop 3: Jüdische Textquellen lesen (Susanne Bracht (Ehemalige Jüdische Schule, Dr. Rolf Uphoff, Stadtarchiv Emden)

In diesem Workshop werden die Möglichkeiten und Grenzen für die Erforschung der jüdischen Geschichte der „klassischen” Quellengattung Text fokussiert. Mithilfe von einigen christlichen und (inner-)jüdischen Textquellen werden ausgewählte Aspekte jüdischen Lebens in Ostfriesland gemeinsam diskutiert. Dabei wird der Blick auf die Autorenschaft und das „Narrativ” der Quellen gerichtet. Beschrieben Christen jüdisches Leben anders als Juden? Beispielsweise werden anhand von Zeitungsartikeln und einer Festschrift verschiedene Perspektiven auf die Synagoge in Emden im 19. Jahrhundert durchleuchtet. Die Facette wird durch die Beschäftigung mit den „Revisionsberichten über das Synagogenwesen im Regierungsbezirk Aurich durch den Landrabbiner” ab 1909 um eine sehr pragmatische Sicht auf das jüdische Gemeindeleben, den baulichen Zustand und die Nutzung der Synagogen in Ostfriesland erweitert.

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