Kreis Steinfurt. Im Jahr 1815 konstituierte sich die preußische Provinz Westfalen. Ein Jahr später, im Jahr 1816, nahmen die Kreise als untere Verwaltungsebene ihre Arbeit auf – und damit auch der Kreis Steinfurt, der somit in diesem Jahr seinen 200. Geburtstag feiern kann. Aus diesem Anlass wird in vielen Rathäusern in diesem Jahr die Wanderausstellung „1816-2016 | 200 Jahre Kreis Steinfurt“ gezeigt. Ausstellungseröffnung ist am 22. April in der Eingangshalle des Kreishauses in Steinfurt. Die Ausstellung wird hier für drei Wochen zu sehen sein, bevor sie im Anschluss auf Wanderschaft durch die Rathäuser geht.

Dies erfuhren die Kommunalarchive auf ihrer Frühjahrssitzung im Hopstener Rathaus von Kreisarchivarin Ute Langkamp. Auf 32 großformatigen und farbigen Stellwandplakaten führen die 24 Stadt- und Gemeindearchive sowie das Kreisarchiv in die Orts- und Kreisgeschichte im Spiegel der letzten 200 Jahre ein. Die Archive haben ortspezifische Geschichte behandelt, die die soziale und wirtschaftliche Lebenssituation der Menschen im 19. und 20. Jahrhundert im Kreis Steinfurt betreffen. Dabei erforschten sie unter anderen Themen wie den Wege- und Chausseebau in Saerbeck, Metelen und Westerkappeln, den sozialen Wohnungsbau in Rheine, das Feuerlöschwesen in Nordwalde, den Bergbau in Ibbenbüren und Recke und die Textilindustrie in Laer.

Geschichtsinteressierte, ob jung oder alt, sollen durch diese Ausstellung auf die Arbeit der Archive aufmerksam gemacht werden und damit den Weg in die Archive finden. Die Themen belegen sehr eindrucksvoll, wie vielfältig die Akten-,  Foto- und Kartenbestände in den Archiven sind.

Beim Treffen der Kommunalarchive stand auch die Archivierung von Sozialhilfeakten auf der Tagesordnung. Darüber informierte Hans-Jürgen Höötmann vom LWL-Archivamt für Westfalen den Arbeitskreis. Eine Aktenbewertungskommission aus Archivaren und Verwaltungsmitarbeitern hat hierzu ein Bewertungsmodell erarbeitet, das als Publikation vom LWL-Archivamt für Westfalen im vergangenen Jahr herausgegeben wurde und als Praxisleitfaden für die Kommunalarchive in ihrem Archivalltag eine große Hilfe bei der Bewertung und Übernahme von Massenakten der Sozialhilfe bietet.