Lebensmittelfarbe im Heizkreislauf

Herten - Die 4b der Süder Grundschule hat sich um das Pult versammelt. Gebannt beobachten die Kinder, wie Elisabeth Schlüter rote Lebensmittelfarbe in ein Glasrohr streut. Langsam sickert das Pulver nach unten – um auf der anderen Seite gleich wieder aufzusteigen: Die Mitarbeiterin der Deutschen Umweltaktion hat das Glasrohr am unteren Ende erwärmt.

Elisabeth Schlüter ist im Auftrag der Hertener Stadtwerke zu Gast in der Grundschule. Im Rahmen der Hertener Klimawoche hat das Unternehmen zwei Energieunterricht-Einheiten zum Thema „Klimaschutz zu Hause und in der Schule“ für vierte Klassen verlost. Die 4b der Martinischule hat ihre Doppelstunde an diesem Vormittag schon hinter sich.

Mit dem Versuch verdeutlicht Elisabeth Schlüter den Schülerinnen und Schülern, wie der Heizkreislauf im Haus funktioniert. „Was hier unser Stövchen ist, ist zu Hause eure Erdgastherme“, erklärt sie. Dass Erdgas ein so genannter fossiler Brennstoff ist, wissen die Kinder jetzt schon: Die Pädagogin hat ihnen ein Fossil mitgebracht, das 1,4 Millionen Jahre alt ist. Und erklärt, dass Kohle, Erdöl und Erdgas aus diesen Fossilien entstanden sind.

Wie aus Kohle Strom wird, hat sie ihnen anhand eines Kraftwerkmodells gezeigt. Das hat auch schon ein bisschen Abgas in die Luft gepustet. Dass große Kohlekraftwerke richtig viel schädliches CO2 produzieren, wissen die Kids genau. Sie wissen auch, was sie dagegen tun können: „Weniger Videospiele spielen“ zum Beispiel, „immer das Licht wieder ausmachen“, oder „mehr zu Fuß gehen.“

Jetzt lernen sie außerdem, wie sie beim Heizen das Klima schützen können. Nämlich zum Beispiel dadurch, dass sie den Heizkörper nicht mit Kleidung zudecken oder Gegenstände direkt davor stellen. Und dadurch, dass sie im Winter nicht den ganzen Tag das Fenster „auf Kipp“ lassen. „Stattdessen solltet ihr stoßlüften“, erklärt Elisabeth Schlüter ihnen, „und die Heizung dabei nicht auf höchster Stufe eingestellt lassen.“

Herten beteiligt sich gemeinsam mit Gelsenkirchen, Bottrop und Gladbeck an den Klimawochen Ruhr, einem Projekt der Klima.Expo NRW: Vier Städte in der Emscher-Lippe-Region zeigen vom 25. April bis 1. Mai gemeinsam, wie den Herausforderungen des Klima- und Strukturwandels zusammen mit den Menschen vor Ort begegnet werden kann. Im Rahmen der Hertener Klimawoche werden noch folgende Veranstaltungen angeboten:

• Bis Sonntag, 1. Mai: Vergünstigte Pedelec-Leihtarife  (Besucherzentrum Hoheward)
• Donnerstag, 28. April: Stadtrundfahrt der 4b der Waldschule „Auf den Spuren der Energieversorgung“ (Hertener Stadtwerke)
• Donnerstag, 28. April, ab 17 Uhr: Infoabend „Solarenergie für Mehrfamilienhäuser“ (Wissenschaftspark Gelsenkirchen)
• Freitag, 29. April, 16 Uhr: Segway-Tour „Der Landschaftspark Hoheward im Wandel“ (Besucherzentrum Hoheward)
• Samstag, 30. April, ab 11 Uhr: Sonnentag mit Solarherstellern (Firma SWB, Karl-Hermann-Straße 14)
• Samstag, 30. April, ab 14 Uhr: Anradeln der Stadt Herten, Start und Ziel: Zeche Schlägel und Eisen
• Sonntag, 1. Mai, ab 10 Uhr: Pedelec-Tour zu Graffiti-Stationen der Hertener Stadtwerke (Besucherzentrum Hoheward)