Die Jugendlichen nicht zurücklassen

19.05.2016 | Herten

Programm „Jugend stärken im Quartier“

Auf die Jugendlichen zugehen, Vertrauen schaffen, Unterstützung anbieten – Die täglichen Aufgaben der Sozialpädagoginnen und -pädagogen in Herten. Im Rahmen des neuen Förderprogramms „Jugend stärken im Quartier“ (JustiQ) werden sozial benachteiligte und isolierte Jugendliche im Alter von 12 bis 26 Jahren im Alltag, bei der Lebensplanung und der Berufsfindung unterstützt. Bis Ende 2018 sollen im Rahmen des Projekts insgesamt 200 Jugendliche erreicht werden.

Carina Manthei und Simone Kassar arbeiten seit Ende des letzten Jahres in der aufsuchenden Jugendsozialarbeit im Rahmen des Programms „JustiQ“. Sie versuchen Jugendliche zu erreichen, die keinerlei sozialen Kontakte mehr haben, zum Teil Drogen konsumieren oder obdachlos sind. Außerdem betreuen sie Jugendliche die schulmüde sind, die Schule verweigern oder sich in schwierigen Situationen befinden und Unterstützung suchen. Die Sozialpädagoginnen arbeiten Hand in Hand mit der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, Trägern der öffentlichen Jugendhilfe, freien Trägern im Bereich Jugendsozialarbeit und dem Quartiersmanagement.

„Austausch mit Jugendlichen ist besonders wichtig“

Über Beziehungsarbeit versuchen die beiden Sozialpädagoginnen das Vertrauen der Jugendlichen zu gewinnen, um dann weiter mit ihnen arbeiten zu können. „Besonders wichtig ist uns der Austausch mit den Jugendlichen, aber auch mit deren Eltern. Außerdem arbeiten wir Hand in Hand mit dem Jugendamt, um die entkoppelten Jugendlichen wieder in den sozialen Alltag zu integrieren“, so Simone Kassar. Es sei wichtig, den Jugendlichen eine schulische oder berufliche Perspektive aufzuzeigen.

Sechs Monate Unterstützung im Rahmen des Programms

Das sechsmonatige Projekt wird in Kooperation mit dem Jugendamt durchgeführt und besteht einerseits aus der aufsuchenden Jugendsozialarbeit und geht dann in das Case Management, die intensive sozialpädagogische Einzelfallarbeit, über. David Röttger und Jörg Stein von der städtischen Jugendberufshilfe versuchen dann die Jugendlichen individuell zu betreuen und gemeinsam mit ihnen Hilfepläne zu erarbeiten. „Auch über die Förderung hinaus wollen wir die Jugendlichen im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen“, so David Röttger.

Die aufsuchende Jugendarbeit ist der Martin-Luther-Schule angegliedert. Dort stehen sie im direkten Kontakt zu den Jugendlichen und Lehrkräften. Auch zu Schülerinnen und Schülern der Rosa-Parks- und Achtenbeckschule haben die Sozialpädagoginnen schon Kontakt aufgenommen. Die Jugendberufshilfe hingegen hat ihren festen Platz im Jugendzentrum Nord und bietet dort eine Anlaufstelle für die Jugendlichen.

Offener Treff im Projektraum Nord

Donnerstags findet im Projektraum Nord im Stadtteil Paschenberg, Feldstraße 125 ein offener Treff von 17 bis 19 Uhr statt, zu dem alle Jugendlichen herzlich eingeladen sind. Auch an gemeinsamen Aktionen wie einem Fussballturnier oder einem Graffiti-Projekt können die Jugendlichen teilnehmen.

Hintergrund

Das Programm unterstützt junge Menschen im Alter von 12 bis einschließlich 26 Jahren mit und ohne Migrationshintergrund, die von den Angeboten der allgemeinen und beruflichen Bildung, Grundsicherung für Arbeitssuchende oder Arbeitsförderung nicht mehr erreicht werden. Dabei helfen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Jugendlichen, die wegen sozialer Benachteiligungen oder individueller Beeinträchtigungen besondere sozialpädagogische Unterstützung im Rahmen der Jugendhilfe brauchen.

„Jugend stärken im Quartier“ ist ein gemeinsames Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). In Herten wird die aufsuchende Arbeit insbesondere in den Stadtteilen Langenbochum, Paschenberg, Westerholt und Bertlich durchgeführt. Das Projekt läuft noch bis Ende 2018 und wird durch den Europäischen Sozialfonds gefördert. Bisher nehmen in Herten 31 Jugendliche daran teil.

Pressekontakt: Pressestelle, Calina Herzog (Volontärin), Telefon: 0 23 66 / 303 393, E-Mail: c.herzog@herten.de, www.herten.de, www.facebook.com/stadtherten, www.youtube.com/pressestelleherten



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