Naumburg. Für die Bürger Naumburgs gibt es gute Nachrichten: Im Rahmen der Dorfentwicklung für die Kernstadt wird die Elbaue als Naherholungsgebiet aufgewertet. „Mittelalterlich geprägte Städte sind sehr schön – sie haben aber den Nachteil, dass es dort kaum Grünflächen gibt“, erläutert Peter Nissen, Leiter des Servicezentrums Regionalentwicklung des Landkreises Kassel bei einem Termin in Naumburg. Die Elbe, die östlich der Kernstadt von Naumburg verläuft, ist daher ein wichtiges Naherholungsgebiet. „Bisher war die Flussaue nur teilweise erlebbar – das wollen wir jetzt verbessern“, informiert der Naumburger Bürgermeister Stefan Hable.

Ausgangspunkt der planerischen Überlegungen ist der vorhandene Mühlenweg, auf dem auch der Hessenradweg R 4 verläuft. „Die Überlegungen gehen dahin, bei der Neugestaltung auch die sich mit dem demografischen Wandel verändernden Bedürfnisse der Bevölkerung und der angrenzenden Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen zu berücksichtigen“, so Nissen weiter. So wird der Bereich vor dem „Haus am See“ bis zur Weggabelung im Bereich Mühlenweg 6 barrierefrei in einer Breite von 1,5 Metern mit einer wassergebundenen Decke ausgestattet. Um mehr „Transparenz zu schaffen“, werden die Büsche bei dem südlich gelegenen Spielplatz und der Tischtennisplatte entfernt, berichtet Bürgermeister Hable. Direkt gegenüber vom Spielplatz sollen Fitnessgeräte aufgestellt werden, so dass dieser Bereich Angebote für alle Altersgruppen bietet. Zur Abrundung des Freizeitangebotes wird auch über einen Bouleplatz sowie die Anlage eines Barfußpfades nachgedacht.

„Wir haben uns im Dorfentwicklungsbeirat die guten Ideen der Initiative „Pro Naumburg“ aufgegriffen und wollen, dass diese Fläche Sport, Bewegung und Gespräche ermöglicht und zum neuen Treffpunkt für alle Generationen wird“, betont Jürgen Günst, der Leiter des Dorfentwicklungsbeirats. Die Lage zwischen der Senioreneinrichtung „Haus am See“ und der Kindertagesstätte sei dafür ideal.

Auch am restlichen Flusslauf sind Veränderungen geplant. Die vorhandene Feldahornhecke wird an einigen Stellen so gelichtet, dass sich ein Blick auf die Naumburger Altstadt ergibt. An diesen Blickachsen sind auch Sitzbänke geplant. An wenigen Stellen, wie zum Beispiel am alten Wehr, werde es auch einen direkten Zugang zur Elbe geben, kündigt Bürgermeister Hable an. Die zurzeit gesperrte baufällige Brücke über die Elbe wird erneuert, um so auch den zukünftigen Platz der Generationen besser erreichen zu können. „Unsere Bedeutung als Apfelstadt werden wir dadurch dokumentieren, dass in dem auf der östlich, zum Berg gewandten Seite des Weges Apfelspaliere gepflanzt werden“, so Hable weiter. Neu sind dann auch zwei Poller, die den Weg für den Autoverkehr sperren.

Die Gesamtkosten für die Umgestaltungsmaßnahmen belaufen sich auf rund 95.000 Euro – die Stadt Naumburg erhält einen Zuschuss aus Landesmitteln in Höhe von 56.023 Euro. „Wir hoffen, dass wir die Bau- und Gestaltungsmaßnahmen so umsetzen können, dass die Bürger noch vor dem Winter in diesem Jahr etwas von der Neugestaltung haben“, ist Bürgermeister Hable optimistisch, dass die Elbaue schnell schöner wird.

Die Dorfentwicklung in der Naumburger Kernstadt und im Stadtteil Altendorf läuft noch bis 2018. „Förderanträge für Maßnahmen von Privaten müssen allerdings bis Ende September 2017 gestellt sein, um sie noch berücksichtigen zu können“, weist Servicezentrumsleiter Nissen auf ein wichtiges Datum für private Antragssteller in der Dorfentwicklung hin. Es seien noch Fördermittel vorhanden „und es wäre schade, wenn man diese Chance auf Förderung verpassen würde“. Ansprechpartner beim Servicezentrum Regionalentwicklung Hofgeismar ist Dirk Hoffmann (Tel.: 05671/8001-2427; Mail: dirk-hoffmann@landkreiskassel.de).