Kreis Steinfurt/Recke. Acht- und Neuntklässlerinnen zerstoßen, rühren und streichen an diesem Nachmittag ganz eifrig in Schälchen und Tiegelchen. Die Schülerinnen der Chemie-AG am Fürstenberg-Gymnasium Recke sind gespannt auf die Ergebnisse. Keines der zwölf Mädchen hat bisher Creme, Seife und Lipgloss selbst hergestellt. Und auch dass Glycerin dafür benötigt wird, ist vielen neu.

„Es ist toll, dass wir in der AG selbst Dinge ausprobieren können und dass wir mit dem, was wir bisher gelernt haben, auch wirklich etwas anfangen können“, sagt Maike aus der 9a. Im richtigen Mengenverhältnis abgewogen und gut verrührt, sind die Kosmetika zügig produziert, so dass die Schülerinnen sie direkt auftragen können. „Das eigenständige Arbeiten hilft den Mädchen, einen direkten Bezug zwischen Produkt und Chemie herzustellen“, erklärt Katharina Karg, koordinierende Lehrerin der Arbeitsgemeinschaft. Ziel dieser Chemie-AG am Fürstenberg-Gymnasium, das einer von rund 100 Partnern im zdi-Netzwerk Kreis Steinfurt ist, ist die Berufsorientierung. Das zdi-Zentrum Kreis Steinfurt fördert diese AG im Rahmen des landesweiten zdi-BSO-MINT-Programms, das durch Mittel der Agentur für Arbeit mitfinanziert wird.

Um die Jugendlichen möglichst vielfältig an die naturwissenschaftlich-technische Berufe heranzuführen, boten auch Karin Höger von der Schlüterschen Apotheke in Recke und die Arzneimittelhersteller Wiewelhove in Ibbenbüren an zwei AG-Nachmittagen einen Einblick in die Praxis und die Ausbildung. Die Apothekerin führte gemeinsam mit den Mädchen eine Schmelzpunktbestimmung durch, mit der sich die Reinheit eines Stoffes untersuchen lässt, und berichtete über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten im Pharmabereich. Was eine Pharmakantin oder eine Chemielaborantin in ihrem Berufsalltag zu tun hat und dass Rohstoffe vor der Verarbeitung zu Filmtabletten oder Kapseln einer umfangreichen Kontrolle unterzogen werden, erfuhren die Gymnasiastinnen beim Besuch der Qualitätskontrolle und der Produktion des Arzneimittelherstellers Wiewelhove.

Das zdi-Zentrum Kreis Steinfurt besteht seit Juni 2013. Es ist zentraler Ansprechpartner für Fragen und Angebote rund um das Thema MINT. Träger des Zentrums ist die Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft des Kreises Steinfurt (WESt). Zdi steht für „Zukunft durch Innovation“ und ist eine Gemeinschaftsoffensive zur Förderung des naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchses.