Hofgeismar/Trendelburg. „Ich hatte hier meinen Traumjob“, bilanziert Diplom-Ingenieur Theodor Lüdicke, der nach 26 Jahren beim Fachbereich Bauen und Umwelt des Landkreises in Hofgeismar zum 30. Juni in den Ruhestand geht. Während dieser Zeit hat es, so Lüdicke weiter, „zahlreiche Änderungen in den gesetzlichen Grundlagen der Arbeit der Bauaufsicht gegeben“. Während früher in vielen Fällen noch eine Genehmigung für Bauvorhaben notwendig gewesen sei, stehe heute die Beratung von Bauherrn und Architekten im Vordergrund. „Für mich war die Beratung und Unterstützung sowieso immer der wichtigste Teil meiner Arbeit – gemeinsam mit den Bauherrn oder den Architekten  Lösungen zu finden, hat mir immer am meisten Spaß gemacht“, so Lüdicke weiter. Dabei sei es ihm auf eine möglichst ganzheitliche Betrachtung des jeweiligen Bauvorhabens angekommen. Lüdicke: „So konnten häufig gemeinsam rechtskonforme und  praktikable Alternativen gefunden werden, die im Interesse aller Beteiligten waren“. Hilfreich seien ihm dabei seine eigenen Kenntnisse im Bereich des Bauhandwerks wie auch die mit den Jahren entstandene Routine gewesen.

Der im Trendelburger Stadtteil Deisel lebende Lüdicke hatte nach einer Ausbildung zum Zimmerer an der Universität Kassel ein Fachhochschulstudium im Bereich Architektur als Diplom-Ingenieur abgeschlossen. Nach 14 Jahren als technischer Angestellter beim Staatsbauamt Kassel wechselte er Anfang Januar 1990 zum Landkreis. Nach anderthalb Jahren beim damaligen Bauaufsichtsamt in Kassel wechselte Lüdicke im Oktober 1991 nach Hofgeismar.

„Mir fällt es schwer zu gehen – wir sind hier in ein tolles Team und die Kollegen werden mir fehlen“, betont Lüdicke. Zu den Höhepunkten seiner Tätigkeit im Fachbereich Bauen und Umwelt gehörten die Gewerbebauten der Firma Mewa in Immenhausen und von AKG in Hofgeismar. Lüdicke: „Das waren große Projekte mit vielfältigen Fragestellungen, die gemeinsam mit den Investoren zu klären waren“. Neben den Schulsanierungen des Landkreises waren auch die ersten Biogasanlagen in Hofgeismar-Schöneberg und die ersten Windkraftanlagen besondere Herausforderungen: „Biogas- und Windkraftanlagen waren Neuland – da mussten erst die Grundlagen für die Genehmigungskriterien entwickelt werden“.

Auch wenn der Abschied schwer falle, werde die Zeit im Ruhestand nicht langweilig werden, ist sich Lüdicke sicher. Neben Baumaßnahmen am eigenen Haus und im eigenen Garten werden der Sport und hier der Fußball wieder stärker in den Mittelpunkt rücken.