(pen) Am Freitag, 23. September, wird der Betriebshof der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr in Ennepetal wieder zum Treffpunkt von Schülern, Eltern und Unternehmen. Im Rahmen der Veranstaltung „Für die Zukunft ausbilden“ informieren sich Jugendliche, die momentan noch zur Schule gehen und in Kürze eine Berufsentscheidung treffen müssen, über Angebote und Möglichkeiten an Ennepe und Ruhr. Neben tausenden Schülern werden dabei Vertreter aus rund 150 Unternehmen und von 5 Hochschulen erwartet. Im Gepäck haben sie Informationen über gut 200 Ausbildungsmöglichkeiten.
Um mit den Fachkräften von morgen ins Gespräch zu kommen, setzen viele Aussteller neben dem klassischen Ständen erfahrungsgemäß auf kreative Aktionen und Angebote. Zudem warten häufig nicht die Firmenchefs oder alte Hasen auf die Schüler. Vielmehr stehen den Jugendlichen die Auszubildenden von heute gegenüber. „Jugendliche untereinander kommen schließlich viel schneller und intensiver ins Gespräch, reden auf Augenhöhe miteinander“, weiß Dr. Gisela Tervooren, Messeorganisatorin und Mitarbeiterin der Wirtschaftsförderungsagentur Ennepe-Ruhr.
Als Messebotschafter schicken Agentur und Kreisverwaltung wie in den Vorjahren Norbert Dickel und Olaf Thon auf das Feld. Dieses nicht alltägliche Zusammenspiel zwischen zwei Fußballern, deren Herz zum einen für schwarz-gelb und zum anderen für königsblau schlägt, ist eines der vielen Markenzeichen der Messe, die in diesem Jahr ihre achte Auflage feiert.
Wie immer wenden sich Dickel und Thon auch direkt an die jugendlichen Messebesucher. Sie schreiben:
„Liebe Schülerinnen und Schüler,
„Mailand oder Madrid - Hauptsache Italien!“ So leicht, wie es sich ein Fußballer gemacht hat, der sowohl in schwarz-gelb als auch in königsblau in der Bundesliga kickte, solltet ihr es euch nicht machen.
„Bäcker oder Mediengestalter, Mechatroniker oder Physiotherapeut, Vermessungstechniker oder Forstwirt - Hauptsache Ausbildung“ das wäre sicher zu kurz gedacht. Schließlich geht es ja nicht um die Frage, wo ihr in absehbarer Zukunft für 90 Minuten versucht, das „Runde im Eckigen zu platzieren“.
Für euch geht es darum, Möglichkeiten zu finden, nach eurer Schulzeit einen Volltreffer für das Berufsleben zu schießen. Dabei solltet ihr natürlich darauf achten, dass das „kein Schuss ins Ofenrohr“ wird und auch die Vorgabe „Man muss nicht immer das Salz in der Suppe suchen“ ist eher ein schlechter Ratgeber.
Der Besuch der Messe „Für die Zukunft ausbilden“ ist eine gute Gelegenheit, um „Köpfe mit Nägeln zu machen“. Oder, um es mit einem aktuellen und einem ehemaligen Nationalspieler zu sagen: „Jetzt müssen wir die Köpfe hochkrempeln. Und die Ärmel natürlich auch“ und „Wir dürfen jetzt nicht den Sand in den Kopf stecken.“
So sieht es aus. Stellt euch nicht ins Abseits, versucht selbst das Spiel zu machen und bietet den Betrieben mit guten und gelungenen Bewerbungen einen für sie aussichtsreichen Doppelpass an. Hilfreich dürfte es sein, wenn ihr auf der Suche nach dem „Schnee vom morgen“ das Feld früh betretet. Denn: „Je länger das Spiel dauert, desto weniger Zeit bleibt“ und „das nächste Spiel ist immer das nächste“.
Dabei schadet es nicht, wenn ihr euch den bereits eingangs zitierten Fußballer zum Vorbild nehmt, der meinte: „Mein Problem ist, dass ich immer sehr selbstkritisch bin, auch mir selbst gegenüber.“ Seid ehrlich beim Schreiben der Bewerbungen und dem Darstellen eurer Fähigkeiten.
Während es Trainer gibt, die sagen „Konzepte sind Kokolores“ und Fußballer, die vor dem Tor nie denken, überlegt euch genau, was ihr wie zu Papier bringt. Formuliert engagiert und beherzigt die Erkenntnis „Man darf beim Fußball nicht denken wie Beamter - 0 zu 0 halten bis Feierabend!“. Auch sollte für eure Unterlagen niemals gelten „Die Luft, die nie drin war, ist raus aus dem Spiel.“
Wichtig ich, das ihr beim Absenden der Briefe immer wieder sagen könnt „Ich hatte vom Feeling her ein gutes Gefühl“. Objektiv gilt dann die Prognose „Es könnte so oder so ausgehen“. Oder, majestätischer ausgedrückt: „Ja gut. Es gibt nur eine Möglichkeit: Sieg, Unentschieden oder Niederlage.“
Kommt die Einladung zum Vorstellungsgespräch, dürfte eure Gefühlslage der eines Auswechselspielers gleichen, der in Kürze das Feld betreten darf. „Es war ein wunderschöner Augenblick, als der Bundestrainer sagte: `Komm Steffen, zieh deine Sachen aus. Jetzt geht es los´“.
An dieser Stelle solltet ihr euch „mit allen Abwassern waschen“ und den Ausbildungsleitern auch „verbal alles sagen“. Präsentiert euch nicht „schwach wie eine Flasche leer“, sondern bereitet euch mit dem Ziel vor „Wir müssen gewinnen. Alles andere ist primär“.
Und wenn es dann doch nicht geklappt hat, weil „mal verliert man und mal gewinnen die anderen“, auch egal. Lasst euch von Enttäuschungen nicht entmutigen und vertraut auf euch, eure Eltern und eure Lehrer. Denn: „Den größten Fehler, den wir jetzt machen könnten, wäre, die Schuld beim Trainer zu suchen“. Vielleicht war es ja doch so: „Alles hat gestimmt: Das Wetter war gut, die Stimmung war gut, der Platz war gut - nur wir waren schlecht“. „Das ist eine Deprimierung“ aber „man muss an dieser Stelle auch einmal die Frage stellen, ob es Gegentore gibt, die zu einem psychologisch günstigen Zeitpunkt fallen“.
Wer trotz allem am Ball bleibt und sich vom Gedanken „Wir lassen uns nicht nervös machen und das geben wir auch nicht zu!“ leiten lässt, der wird irgendwann bei der Unterschrift unter seinen Ausbildungsvertrag sagen können „Ich habe es mir sehr genau überlegt und dann spontan zugesagt.“ Oder - deutlich kürzer und x-mal gesehen und gehört: „Ich habe fertig“, „Aus. Aus. Aus. Das Spiel ist aus!“.
Den hier zitierten Fußballern, Trainern und Kommentatoren „sagen wir nur ein Wort. Vielen Dank!“
Als Messebotschafter wünschen wir euch viel Erfolg bei der Suche nach dem für euch passenden Ausbildungsplatz und dem geeigneten Einstieg ins Berufsleben. Möge für möglichst viele von euch gelten „Zwei Chancen, ein Tor - das nenne ich hundertprozentige Chancenverwertung."
Und wenn ihr dann als Auszubildende die ersten Tage im Betrieb seid, vergesst nicht „Wenn man eine neue Freundin hat, klappt auch nicht immer gleich alles perfekt.“
In diesem Sinne
Norbert Dickel und Olaf Thon"