Auszeichnung für engagierte Hertener Bürgerinnen und Bürger

02.09.2016 | Herten

Hertener Bürgerpreis wurde zum 15. Mal verliehen

„Für das Können gibt es nur einen Beweis, das Tun“ - Mit diesem Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach bedankte sich der stellvertretende Bürgermeister Alexander Letzel gestern bei den Preisträgern des Hertener Bürgerpreises 2015. Sie haben einem Mann das Leben gerettet, eine Hertener Sportmannschaft zum deutschen Meister gemacht oder Herten jahrzehntelang kulturell geprägt.

Die Preisträgerinnen und Preisträger

Mit seinem vielseitigen Engagement verdiente sich Bernd Paus den Sonderpreis für sein Lebenswerk. Hier nur ein Auszug seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten: 1989 hat er den Förderverein für Kirchenmusik gegründet und war lange Zeit erster Vorsitzender. Die Konzerte vieler Hertener Kirchenmusiker genießen auch über die Stadtgrenzen hinaus einen sehr guten Ruf und fördern so das Image der Stadt. Bernd Paus war außerdem über 20 Jahre lang Mitglied des Kirchenvorstands und Leiter des Kindergartenausschusses. Er machte die Belegungs- und Personalplanung von sechs Kindergärten und setzte sich dabei für Fairness gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sowie für Inklusion ein – alles ehrenamtlich. Er engagierte sich, ebenfalls freiwillig, im Ausschuss Schule und Jugend und organisierte in Herten und Umgebung Mathematik-Olympiaden. Dort stellte er nicht nur die Aufgaben, sondern korrigierte auch die Lösungen sämtlicher Teilnehmenden diverser Schulen. So etwas wäre ohne engagierte Menschen wie Bernd Paus nie möglich gewesen. Leider erlag Bernd Paus wenige Tage vor der offiziellen Preisverleihung einer schweren Erkrankung. Bürgermeister Fred Toplak hatte Bernd Paus den Preis bereits einige Wochen vorher im Kreis seiner Familie überreicht.

Der Bürgerpreis in der Kategorie Umwelt/Umweltschutz ging an Anne Feldhege. Sie ist Mitglied des Arbeitskreises „Grüne Stadt Herten“, der regelmäßig Impulse gibt und Vorschläge macht, um Herten „grüner“ zu gestalten. Der Arbeitskreis informiert außerdem interessierte Bürgerinnen und Bürger über Themen wie Umwelt- und Artenschutz. Anne Feldhege bemüht sich jedoch auch im privaten Umfeld darum, den Naturschutzgedanken in Herten zu verbreiten. So hat sie ihren zuvor „leblosen“ Vorgarten in eine „Oase“ für Bienen verwandelt und dazu auch eine Broschüre mit dem Titel „Der bienenfreundliche Garten“ verfasst. „Einen bienenfreundlichen Garten zu gestalten ist gar nicht so viel Arbeit“, betonte Anne Feldhege in ihrer Dankesrede. Sie hoffe, den ein oder anderen mit ihrer Broschüre von den Vorteilen eines Gartens zu überzeugen, der Nahrungs- und Lebensgrundlage für Insekten bietet.

In der Kategorie Sport ging der Bürgerpreis an Frank Bahl. Seit fast vier Jahrzehnten hat er sich ganz besonders für den Rollhockey-Sport in Herten eingesetzt. Seit 1979 ist er Trainer für die Rollhockeyjugend. So sicherte er bis heute das Überleben des Rollsports in Herten und hat ihn immer wieder für Jugendliche interessant gemacht. Dazu gehören die Abteilung Rollhockey, Rollkunstlauf und Skater Hockey. Diese Sportarten sind in der Region eher wenig verbreitet und nehmen daher in Herten eine ganz besondere Stellung ein – dank Frank Bahl. Zu seinen größten Erfolgen dabei zählt der Gewinn der deutschen Meisterschaft im Jugendbereich in den 80er-Jahren. Er habe nicht im weitesten Sinne damit gerechnet, einen Preis zu erhalten, ließ Frank Bahl übermitteln, da er nicht persönlich an der Preisverleihung teilnehmen konnte. Er bedankte sich bei seiner Familie, die immer Verständnis für sein Engagement hatte und seinen Arbeitskollege, die immer bereit gewesen seien, Schichten zu tauschen oder zu übernehmen.

Der Bürgerpreis in der Kategorie Soziales ging an Senol Turgut. Als langjähriges Mitglied der Schulpflegschaft der Martin-Luther-Schule und aufgrund seiner erfolgreichen Arbeit als Konfliktlöser ist er ein großes Vorbild für die Schülerinnen und Schüler. Auch nachdem keines seiner Kinder mehr die Schule besucht, engagiert er sich weiterhin ehrenamtlich. Er setzt sich seit Jahren für die Beziehung zwischen Schule und Glaubensgemeinschaft ein. Senol Turgut lebt Integration. Dafür hat er im Jahr 2015 bereits einen Stern von der Martin-Luther-Schule verliehen bekommen, als besondere Ehrung für seine Arbeit als Vermittler an der Schule. „Ich sehe Herten als meinen Lebensmittelpunkt und finde, dass jeder einen Beitrag zur Gemeinschaft leisten sollte – egal welcher Herkunft“, betonte Senol Turgut. Der Preis würde ihm noch mal neuen Antrieb verleihen.

Der Kultur-Bürgerpreis ging an Christian „Punky“ Bahr, der sich seit vielen Jahren unermüdlich für die Kultur in Herten einsetzt. Als (Mit-)Organisator zahlreicher Aktionen wie dem Abendmarkt in der Innenstadt, Süder Advent, Katzenkönig im Katzenbusch, Volk im Katzenbusch und vielem mehr bemüht er sich nun schon jahrelang, Kultur, Kunst und Künstler nach Herten zu holen – mit großem Erfolg. Besonders in Herten-Süd hat das Gründungsmitglied des „Kreativ.Netzwerks“ kulturell enorm viel geleistet. Ob Rock auf Ewald oder die „Love-Parade“ bei der Extraschicht 2015, ohne Punky hätte Herten-Süd wohl nur halb so viel zu bieten. „Ich bin Wahl-Hertener! Hier habe ich bei Ämtern und Leuten offene Türen eingerannt mit meinen verrückten Ideen. Danke für den Herten-Oscar – Ich mache hier weiter“, versprach der Künstler mit dem knallroten Irokesen.

Lisette Heuser, Silvia Badorrek und Jasmin Niedbala sind wahre Vorbilder was das Thema Zivilcourage betrifft und in dieser Kategorie deshalb verdiente Bürgerpreisträgerinnen. Im Februar 2015 brach ein Mann mit einem Herzinfarkt in einem Supermarkt zusammen. Die Frauen griffen schnell zur Tat und leisteten mit Herz-Lungenmassage und Beatmung gekonnt Erste-Hilfe. Ihre Courage rettete dem Mann das Leben. „Da brauchte jemand Hilfe, also sind wir sofort hin“, sagte Lisette Heuser in einem Zeitungsinterview. Eine vorbildliche Aktion!

Das Saxophon-Quartett der Musikschule Herten sorgte für die musikalische Begleitung des Abends. Mit Stücken wie „On The Sunny Side Of The Street“ oder „When The Saints Go Marching In“ rundeten die vier Musiker Marc Vogler, Christopher Helms, Thomas Menne und Peter Menne die Veranstaltung gelungen ab.

Pressekontakt: Pressestelle, Calina Herzog (Volontärin), Telefon: 0 23 66 / 303 393, Mail: c.herzog@herten.de, www.herten.de, www.facebook.com/stadtherten, www.youtube.com/pressestelleherten



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Bürgerpreis 2015

Bürgerpreis 2015-Feldhege

Bürgerpreis 2015-Turgut

Bürgerpreis 2015-Bahr

Bürgerpreis 2015-Frauen