Leichte Architektur für schwere Werkbänke

Der Kreis Viersen hat mit der neuen Werkhalle am Berufskolleg Viersen die Ausbildungsbedingungen für rund 120 Schülerinnen und Schüler erheblich verbessert.

Landrat Dr. Andreas Coenen sieht in dem Neubau ein weiteres Zeichen dafür, dass der Kreis Viersen in den Schul- und Bildungsbereich investiert. „Damit zeigen wir Verantwortung für die Jugendlichen unserer Familien im Kreis und in der Region.“

Vor allem die helle Architektur mit vielen Fenstern sorgt dafür, dass die Arbeit an den Werkbänken und Maschinen für die Schülerinnen und Schüler deutlich angenehmer wird. „Das ist besonders deshalb wichtig, weil es bei der Arbeit mit Metall auf Präzision im Zehntel-Millimeter-Bereich ankommt“, erklärt Schulleiterin Gisela Werner. „Wir wollen nicht nur ein Gefühl für den Umgang mit Holz und Metall vermitteln, sondern auch die vielen Arbeitsschritte an unseren hochspezialisierten Bearbeitungsmaschinen üben.“ – Nicht zu vergessen sind die hohen Sicherheitsstandards, die mit dem Neubau jetzt erfüllt werden. Außerdem ist jetzt genug Platz in der Holzwerkstatt, dass ab dem 15. September noch ein zweiter Werkstatt-Lehrer seinen Dienst antreten kann.

Der klar gestaltete Neubau vermittelt auch nach außen, worum es im Inneren geht: Die Fassade rund um den Metallbereich ist mit Aluminiumblechen verkleidet, der Holzbereich verbirgt sich hinter einer Verschalung aus Lärchenholz. „Die Werkhalle wirkt modern, zweckmäßig und sehr hell“, fasst Kreisdirektor und Bildungsdezernent Ingo Schabrich die größten Vorteile bei der Besichtigung zusammen, „jetzt haben wir für unsere Schülerinnen und Schüler beste Unterrichtsbedingungen.“ Dazu zähl unter anderem auch eine neu angeschaffte CNC-Fräse für die Holzwerkstatt. Damit lässt sich Holz hochpräzise und automatisiert bearbeiten.

 „Mit dem Neubau haben wir an die niederrheinischen Handwerksbetriebe Aufträge in Höhe von 2,5 Millionen Euro vergeben“, fasst der Architekt im Gebäudemanagement, Herbert Verlinden, zusammen, „und wie bei anderen Projekten war die Zusammenarbeit während der elf Monate Bauzeit wieder reibungslos.“

Inzwischen haben die Handwerker für Schüler und Lehrer Platz gemacht. „Die Schülerinnen und Schüler sind begeistert von den neuen Maschinen und Werkbänken“, stellt der Abteilungsleiter Schulverwaltung, Hans-Jürgen Gentges nach den ersten Unterrichtstagen fest, „die alten Räume hatten „Museumscharakter.“

An die alte Halle aus den 60er-Jahren denkt übrigens inzwischen niemand mehr. Sie wurde in den Sommerferien abgerissen. An ihrer Stelle werden in Zukunft Autos parken.

Nutzung der Werkhalle:

In der Werkhalle werden gleich drei Schülergruppen unterrichtet:

• - Einjährige Berufsfachschule (33 Schüler)
• - Ausbildungsvorbereitung (28 Schüler)
• - Internationale Flüchtlingsklasssen (60 Schüler)

Die Berufsfachschüler sollen in ihrer einjährigen Ausbildung vor allem den Haupt- oder Realschulabschluss nachholen und berufliche Grundkenntnisse in der Holz- oder Metallbereitung erlernen.

Sehr umfassend ist der Unterrichtsplan für die Schülerinnen und Schüler der Berufsvorbereitung aufgestellt. Sie lernen in Holz-, Metall- und Elektrowerkstatt gleich drei Handwerksberufe kennen.

Der Unterricht der Flüchtlingsklassen wird ergänzt durch Praktika in Handwerks- und Industriebetrieben am Niederrhein.

Werkhalle in Zahlen:

• Grundmaße: 40x30 Meter
• Höhe: 6,30 Meter
• 1.115m2 Nutzfläche
• Unterricht für 120 Schüler
• 4 Werkräume
• 1 Maschinenraum
• Umkleidebereiche mit Sanitäranlagen
• Lagerraum
• Fassade: Alublech und Holzverschalung
• Bauzeit: 11 Monate
• Baukosten: 2,5 Mio. € ohne Einrichtung
• 62% der Handwerksfirmen kommen aus dem Kreis Viersen
• 13% aus den umliegenden Orten

www.kreis-viersen.de

www.berufskolleg-viersen.de