Kreis Steinfurt/Ibbenbüren. Zeitersparnis für den Anbieter und geringere Kosten für den Kunden sind zwei positive Erfahrungen, die das Unternehmen NFT Automatisierungssysteme in Ibbenbüren mit dem digitalen Strukturwandel Industrie 4.0 gemacht hat. „Wir konnten die Installationszeiten für den Einbau unserer Schaltschränke beim Kunden um zwei Drittel verringern“, stellte Geschäftsführer Frank Haacks die Vorteile der Digitalisierung für sein Unternehmen beim 17. Unternehmerfrühstück im Kreis Steinfurt heraus. „Früher mussten beim Einbau langwierige Tests vor Ort vorgenommen werden, die für den Ausfall der Produktionsanlagen sorgten. Heute kann durch eine digitalisierte Darstellung der Produktionsanlagen die Testphase vorgezogen werden.“ Bedeutet: Produktionsanlagen müssen nicht mehr abgeschaltet werden, der Kunde kann weiter produzieren und spart dadurch Kosten.
„NFT hat die Chancen der Digitalisierung erkannt und genutzt“, zeigte sich Landrat Dr. Klaus Effing beeindruckt. „Es wäre schön, wenn noch mehr Betriebe diesen Weg gehen würden. Industrie 4.0 bietet verschiedene Anknüpfungspunkte für innovative Geschäftsmodelle und Dienstleistungen - vor allem für Start-ups sowie kleinere und mittlere Betriebe“, sagte Effing und wies in diesem Zusammenhang auf das entstehende digitale Hub Münsterland hin. Dieses Zentrum für digitale Wirtschaft bietet die Möglichkeit, Partner zu finden und gemeinsame Geschäftsideen zu entwickeln. Auch könnten die Unternehmen auf das euregioweite Förderprogramm „Intelligente Produkte (iPro)“ zurückgreifen. Hierüber können Zuschüsse für Beratungsvorhaben, Vorstudien oder auch erste Prototypenentwicklung beantragt werden.
Über Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Nord Westfalen berichtete Klaus Weßendorf, stellv. Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses. „Die Konjunkturaussichten für das Münsterland sind aktuell noch in Ordnung. „Dass NRW im letzten Jahr ein Nullwachstum hingelegt hat, liegt daran, dass wir hier so gut gearbeitet haben“, stellte Weßendorf die wirtschaftliche Stärke des Münsterlandes heraus. Aber es gebe auch einige Unsicherheitsfaktoren wie z.B. die Folgen des Brexits und des Putschversuchs in der Türkei, die insbesondere auf den Export einwirkten. Das weiterhin größte Problem sähen die befragten Betriebe im Fachkräftemangel.
Gewinnung und Bindung von Fachkräften sei eine der größten Herausforderungen stimmte ihm Franck Hacks zu. Deshalb sei es für ihn selbstverständlich, frühzeitig bei Schülerinnen und Schülern für die technischen Berufe und sein Unternehmen zu werben.
60 Unternehmer waren zum Unternehmerfrühstück bei NFT gekommen, zu dem die Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt (WESt) und die IHK Nord Westfalen eingeladen hatten. Sie nutzten bei der anschließenden Betriebsbesichtigung die Gelegenheit, sich vom Know-how der Mitarbeiter zu überzeugen.