02. November 2016

Frisches Obst für Saft, Kuchen und Kompott

Obstbaum-Experte Günter Wessels hat die Sorten im Niederrheinischen Freilichtmuseum bestimmt

Grefrath

Seine Lieblingsapfelsorte hat Günter Wessels nicht auf dem Gelände des Niederrheinischen Freilichtmuseums entdeckt. „Ein Jonathan-Baum steht leider nicht auf dem Museumsgelände“, sagt der 66-jährige Obstbaum-Experte. Dafür aber ein roter Cox Orange, ein grüner Gravensteiner oder ein Jakob Lebel, der vielleicht leckerste Kompottapfel. Im Verlauf des Jahres hat Günter Wessels die Obstbäume auf dem Außengelände bestimmt. Möglich machte das eine Kooperation zwischen dem Freilichtmuseum und dem Naturschutzbund (Nabu). Finanziert haben das Projekt der Museumsverein Dorenburg sowie die Stiftung Krefelder Natur- und Kulturlandschaften.

Nachdem der Kreis Viersen in den 1970er-Jahren die Trägerschaft für das Niederrheinische Freilichtmuseum übernommen hatte, wurden die Obstbäume nach und nach gepflanzt. „Einen Überblick, welche Sorte wo steht, hatten wir bisher nicht“, sagt Museumspädagoge Kevin Gröwig. Nun sollen in Zukunft Hinweisschilder an den Bäumen den Besuchern die alten Sorten näherbringen. Und weil Günter Wessels auch die Verwendungsmöglichkeiten mit angegeben hat, kann das museumspädagogische Programm um Apfelsaftpressen, Kuchenbacken oder Marmeladekochen erweitert werden.

31 Obstbäume im Alter von 5 bis 25 Jahren gibt es an vier Stellen im Niederrheinischen Freilichtmuseum, hat der Experte festgestellt. Es sind vor allem Apfelbäume, daneben Birnen, Pflaumen, Mirabellen und Edelkastanien. Die größte Fläche mit 16 Bäumen steht hinter der Hofanlage Rasseln. „Das ist ein mustergültiger, niederrheinischer Obstbongert“, schwärmt Günter Wessels. Anders als etwa Streuobstwiesen in Süddeutschland stehen im Bongert die Bäume vergleichsweise eng in Reih und Glied. Auch trieben die Bauern das Vieh in die Wiese. Deshalb beginnen die Verästelungen erst in 1,80 Meter Höhe.

Und noch etwas zeichnet den typischen Bongert aus. „Durch die Mischung von frühreifen Arten und lagerungsfähigen Wintersorten hatten die niederrheinischen Bauern das ganze Jahr über Äpfel zu essen“, erklärt Günter Wessels. Die Bauern verzehrten das Obst frisch, lagerten es ein, kochten Kompott und Marmelade oder trockneten Dörrobst. Eine Besonderheit auf dem Museumsgelände ist die Apfelsorte „Schöner von Elmpt“ an der Hofanlage Hagen. Dies ist die einzige regional-heimische Sorte aus dem Kreis Viersen. „Ein toller Saft- und Backapfel“, sagt der Experte.

Andere typische Bäume fehlen jedoch – etwa die niederrheinische Mispel oder die rote Sternrenette. Der Winterapfel durfte früher in keinem Nikolausstiefel fehlen und war beliebter Christbaumschmuck. „Da wir diese Lücken nun kennen, können wir gezielt einzelne Bäume nachpflanzen“, sagt Kevin Gröwig. Vielleicht bekommt Günter Wessels ja sogar seinen Lieblingsapfel, den Jonathan.

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Obstbaum

Reiche Ernte der Obstbäume im Niederrheinischen Freilichtmuseum: Museumspädgoge Kevin Gröwig (v.l.), Obstbaum-Experte Günter Wessels, Herbert Kättner, Vorsitzender des Museumsvereins Dorenburg, Birgit Jahrke vom Museumsverein, Grefraths Nabu-Leiter Rolf Brandt sowie Franz Miertz vom Nabu mit den Äpfeln vom Museumsgelände sowie weiteren alten Sorten vom Nabu-Naturschutzhof. Foto: Kreis Viersen / Abdruck honorarfrei

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