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Herten
Presse

Ausgezeichnete Leistung

08.11.2016 | Herten

Stadt vergibt Kinder- und Jugendkulturpreis zum neunten Mal

Auf Preisverleihungen dreht sich normalerweise alles um Stars in glitzernden Fummeln. Bei der neunten Verleihung des Kinder- und Jugendkulturpreises Herten stehen hingegen junge Talente im Mittelpunkt, die im vergangenen Jahr kreative Ideen, tolle Projekte oder künstlerische Darbietungen in die Tat umgesetzt haben.

„Ich bin begeistert über die Vielfältigkeit und Leistung, die Kinder und Jugendliche hier unter Beweis stellen“, begrüßte Bürgermeister Fred Toplak am Freitagabend rund 300 Gäste im Glashaus.

Film-Projekt „Geschichte(n) ohne Kohle“

Los ging es mit einer Filmvorführung, die die Zuschauer zurück in die Bergbauvergangenheit des Stadtteils Westerholt brachte. Die Schülerinnen und Schüler der Martin-Luther-Sekundarschule zeigten ihr Film-Projekt „Geschichte(n) ohne Kohle“. Der Film entstand in Kooperation mit dem Heimatverein Westerholt und dem Stadtteilbüro Hassel.Westerholt.Bertlich und zeigt eindrucksvoll, wie Westerholt mit Kohle aussah, wie es heute ohne Kohle aussieht und welche Befürchtungen aber auch Hoffnungen es bezüglich der Zukunft gibt. „Um hier Einblicke zu gewinnen haben die Schülerinnen und Schüler spannende Zeitzeugeninterviews mit ehemaligen Bergleuten geführt und selbst Erfahrungen in einem Lernstollen gesammelt“, honorierte Laudator Michael Otta die Leistung der Schülerinnen und Schüler. Die Projektleitung übernahmen der Lehrer Christoph Schenk und der Theaterpädagoge und Regisseur Lutz Pickardt.

„Der Hofstaat – Walk-Act im Schlosspark“

Die Schülerinnen und Schüler der Willy-Brandt-Schule setzten sich selbst in Szene. Sie erhielten den Kinder- und Jugendkulturpreis für das Projekt „Der Hofstaat – Walk-Act im Schlosspark“. Schülerinnen und Schüler der Schreibwerkstatt AG und der 9. Klasse Kunst hatten für den Kulturwundertag im Schlosspark fantasievolle Verkleidungen genäht und so Elfen und „Grasmänner“ zum Leben erweckt. Zu klassischer Musik wandelten sie durch den Park und trugen dem Publikum selbstgeschriebene Texte vor. „Mit ihren aufwändig selbstgemachten Kostümen im Natur-Style begeisterten die Schülerinnen und Schüler der Willy-Brandt-Schule das Publikum“, betonte Laudatorin Christin Rattey. Um die Projektleitung kümmerte sich die Lehrerin Karin Rempe gemeinsam mit der Künstlerin Bettina Klawuhn.

Planung und Bau eines Hybridkraftwerks

Eine Schülergruppe des Städtischen Gymnasiums Herten erhielt den Hertener Kinder- und Jugendkulturpreises für die Planung und den Bau eines Hybridkraftwerks zur Energieversorgung eines Gewächshauses. Sie hatten am zdi-Hybridkraftwerkwettbewerb teilgenommen und direkt den ersten Platz geholt. Die Projektleitung erfolgte durch die Lehrer Peter Reichert und Marc Brode. „Die Jury des diesjährigen Kinder- und Jugendkulturpreises fand, dass so ein zukunftsorientiertes Projekt geehrt werden sollte“, resümierte die Laudatorin Laura Kusemann.

Song: Ich komm aus Syrien

Zu Tränen rührten die Schülerinnen Sidra, Lara und Solin mit ihrem Song „Wir kommen aus Syrien“. Seit April besuchen die Mädchen die Willy-Brandt-Schule, nachdem sie aus Syrien flüchten mussten. Sie erinnerten mit Gesang und Rap an ihre Heimat, die zurückgelassenen Freunde und Familienmitglieder. „Erst seit fünf Monaten lernt ihr unsere Sprache. Ihr habt es trotzdem schon geschafft, so etwas Großes zu vollbringen“, fasste Laudatorin Maite Blum zusammen. Die Projektleitung und Komposition des Liedes erfolgte durch den Musiklehrer Sascha Simnovec, der die Schülerinnen am Flügel begleitete.

„Integrativer, interkultureller Kunst- und Gemeinschaftsgarten für Herten“

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an dem Projekt der CreativWerkstatt Herten „Integrativer, interkultureller Kunst- und Gemeinschaftsgarten für Herten“ sind ebenfalls Preisträgerinnen und Preisträger. Gemeinsam haben Schülerinnen und Schüler der Martin-Luther-Sekundarschule, Beschäftigte der Glück-Auf-Werkstatt und Kinder- und Jugendliche, die an Workshops der CreativWerkstatt teilnahmen einen temporären Garten in Westerholt gestaltet. Es konnte Gemüse geerntet und zwischen Skulpturen gewandelt werden. „Mit seinen eigenen Händen und mit der Hilfe der anderen Teilnehmer Hochbeete anzulegen, Möbel zu bauen oder Skulpturen zu fertigen – das war ganz sicher für die Jugendlichen ein besonderes Erlebnis. Mich hat es auf jeden Fall beeindruckt“, so Fred Toplak. Die Gruppe erhielt Unterstützung von Monika Knoop-Tausch (Floristikmeisterin und bildende Künstlerin), Achim Tausch (Landschaftsgärtner, Florist und Bildhauer), Jaro Tausch (Schreinergeselle) sowie Henning Maier-Jantzen (Dipl. Fotodesigner) und Sigrid Godau (Kunsthistorikerin).

„Von Klein nach Groß – Der barmherzige Samariter“

Für ganz viel Herzwärme sorgten die Kinder des Evangelischen Familienzentrums „Kuckucksnest“, die für ihr Musical „Von Klein nach Groß – Der barmherzige Samariter“ den Kinder- und Jugendkulturpreis erhalten haben. „Mit Herz und Seele waren die Kinder aus dem Familienzentrum intensiv bei der Sache. Es berührt mich zutiefst, wie Kindergarten- und Schulkinder so was Tolles auf die Beine stellen können“, erinnert sich Laudatorin Pauline Günther an den Moment, als sie sich das Bewerbungsvideo anschaute. Auf der Bühne bewiesen die Kinder live, dass sie den Preis verdient haben. Die Projektleitung erfolgte durch die Leiterin des Familienzentrums Petra Decking.

Lisa Eißing führte die Gäste als Moderatorin durch den Abend und sang am Ende der Verleihung gemeinsam mit Tobias Cepok das Lied „Ich bau ´ne Stadt für dich“ von Cassandra Steen. Dazu gab es Konfettiregen und viel Applaus für alle Geehrten. Die Veranstaltung wird in jedem Jahr durch Sabine Weißenberg vom Kulturbüro Herten organisiert. Besonderer Dank gilt der Volksbank Ruhr-Mitte für die langjährige Unterstützung.