Kreis Steinfurt/Steinfurt. Die Vernetzung von Bürgerenergiegenossenschaften im Kreis Steinfurt ist mit einem erfolgreichen Auftakttreffen in Steinfurt gestartet. Fast 50 Teilnehmer von Bürgerenergiegesellschaften, Kommunen, Stadtwerken, Kreissparkasse sowie Bürgerinnen und Bürger sind kürzlich auf Einladung des Amtes für Klimaschutz und Nachhaltigkeit des Kreises Steinfurt, des regionalen Betreiberverbundes erneuerbarer Energien „Die Energielandwerker“ und des Steinfurter Unternehmens i-PUK in die alte Energiezentrale gekommen, um sich auszutauschen. Unter anderem ging es um mögliche Kooperationsformen und darum, wie Bürgerenergie in der Öffentlichkeit gefördert werden kann. Auch das am 1. Januar 2017 in Kraft tretende novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) war Thema.
"Das Erneuerbare-Energien-Gesetz 2017 ist nicht das Ende der Bürgerenergie. Ich sehe die Definition für eine Bürgerenergiegesellschaft im novellierten EEG grundsätzlich positiv", sagte Gastredner Julian Schönbeck von der Energie.Agentur.NRW im Rahmen des Auftakttreffens. Er ermunterte die Teilnehmer dazu, die Chancen und Herausforderungen des EEG anzunehmen. Schönbeck berichtete unter anderem über den Systemwechsel der EEG-Finanzierung, weg von der staatlich festgelegten Vergütungshöhe des erneuerbaren Stroms, hin zur Ausschreibung am Markt durch die Bundesnetzagentur, an der sich auch Bürgerenergiegesellschaften beteiligen können, die erstmals im Gesetz definiert sind. Demnach müssen mindestens zehn natürliche Personen Mitglieder in einer Bürgerenergiegesellschaft sein. Auch wies er auf die regionale Grünstromkennzeichnung hin, die möglich ist, wenn der Verbraucher Strom aus Anlagen im Umkreis von 50 Kilometern beziehen kann.
Bei der anschließenden Diskussion für eine bürgergetragene Energiewende herrschte eine grundsätzliche Überzeugung für die regionale, nachhaltige Energiegewinnung durch verstärkte Kooperationen der Bürgerenergiegenossenschaften im Kreis untereinander sowie der Beteiligung weiterer Genossenschaften. Auch waren sich alle einig, dass für eine bessere Akzeptanz mehr Werbung für die bürgergetragene Energiewende gemacht werden müsse, indem die Vorteile und die Wertschöpfung für die Region deutlich gemacht werden sollen.
Im Frühjahr 2017 soll das nächste Vernetzungstreffen stattfinden.