Herten belegt den dritten Platz beim "Gender Award"

15.11.2016 | Herten

"Mit dem Gender Award würdigen wir vorbildliche Gleichstellungsarbeit auf kommunaler Ebene"

Der „Gender Award- Kommune mit Zukunft“ wird 2016 zum ersten Mal verliehen und füllt damit eine Lücke. Zwar gibt es verschiedene Gleichstellungspreise, aber keiner der die strategischen Konzepte der Kommunen für Gleichstellung zwischen Frauen und Männern würdigt. Herten erreichte den dritten Platz, nach Freiburg im Breisgau und Köln.

Mit dieser Auszeichnung möchte die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) kommunaler Frauen- und Gleichstellungsbüros kreative und erfolgreiche Strategien zur Frauen- und Gleichstellungspolitik in  Kommunen auszeichnen und damit das besondere Engagement für Gleichstellungsarbeit vor Ort mehr als bisher in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Gesucht wurden Kommunen, die eine besonders kreative und vorbildliche Gleichstellungsarbeit vor Ort umsetzen, Ungerechtigkeiten zwischen Frauen und Männern aufzuspüren und dauerhaft zu beseitigen. Schirmherrin Manuela Schwesig erläutert: „Mit dem Gender Award würdigen wir vorbildliche Gleichstellungsarbeit auf kommunaler Ebene und hoffen, dass die guten Beispiele der prämierten Kommunen Schule machen.“

Bei der Preisverleihung am 14. November im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) in Berlin sagte die Parlamentarische Staatssekretärin Elke Ferner: „Ich freue mich, dass wir heute die wichtige gleichstellungspolitische Arbeit in den Kommunen und zugleich das große Engagement der Gleichstellungsbeauftragten mit der Verleihung des „Gender Award – Kommune mit Zukunft“ würdigen. Der 1. Preis geht an Freiburg im Breisgau. Dort ist kommunale Gleichstellungspolitik fest verankert und wird als strategische Aufgabe verstanden. Die hervorragende Arbeit umfasst ein beispielgebendes Personalentwicklungskonzept, das Frauen dort unterstützt, wo sie unterrepräsentiert sind, sie auf Führungspositionen vorbereitet und ihre Vernetzung fördert. 

Köln wurde u.a. für seine gezielte Ansprache von Männern für Familienaufgaben durch Teil- und Elternzeit mit dem zweiten Platz ausgezeichnet. Die aktive Vaterschaft wird durch die Präsentation von männlichen Vorbildern unterstützt. Außerdem ist es der Stadt Köln gelungen, den Anteil von Frauen im Management auf ca. 40% zu steigern. 52% der Führungspositionen sind mit Frauen besetzt. Das liegt auch am zukunftsweisenden Personalmanagement, das Frauen und Männer auf allen Ebenen gleichberechtigt mitwirken lässt. Weitere Punkte waren der Verzicht auf frauenfeindliche Werbung durch einen entsprechenden Nutzungsvertrag und die Bemühungen ein Klima in der Stadt zu schaffen, in dem Gewalt gegen Frauen und Kinder keinen Platz findet.

Herten belegt den 3. Platz. Die kleine Stadt hat es trotz vergleichsweise schwieriger finanzieller und personeller Rahmenbedingungen geschafft, durch ihr gleichstellungspolitisches Engagement die Attraktivität der Stadt für ihre Bürgerinnen und Bürger zu steigern und ein modernes, gleichberechtigtes Zusammenleben der Bevölkerung zu ermöglichen. Seit 2002 besteht ein Frauenparlament, das einmal pro Jahr zusammentritt, umgleichstellungsspezifische kommunale Themen zu diskutieren und Empfehlungen gegenüber dem Bürgermeister abzugeben. Daten werden geschlechterspezifisch erhoben, um so die unterschiedlichen Auswirkungen des Verwaltungshandelns auf Männer und Frauen zu erfassen. Alleinerziehende werden durch Teilzeitregelungen, die über das gesetzliche Maß hinausgehen besonders unterstützt und erhalten die Möglichkeit nach der „Kinderpause“ auf eine Vollzeitstelle zurückzukehren.

Mit dem 1. "Gender-Award- Kommune mit Zukunft" hat die BAG der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbüros ein deutliches Zeichen gesetzt. Ministerin Schwesig: „Mir war es ein besonderes Anliegen, die Schirmherrschaft über den „Gender Award –Kommune mit Zukunft“ zu übernehmen. Der Preis würdigt erfolgreiche und vorbildliche Gleichstellungsarbeit in den Kommunen. Mir liegt es am Herzen, in diesem Zusammenhang das unermüdliche Engagement der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten hervorzuheben und Ihnen zu danken.“ Die Parlamentarische Staatssekretärin Elke Ferner bei ihrer Laudatio: „Kommunale Gleichstellungspolitik ist Politik für Gerechtigkeit und zugleich Politik für gute Lebensbedingungen vor Ort. Für Frauen und Männer. Mit dem Preis erhalten die Kommunen Wertschätzung, die sich auf den Weg gemacht haben, Gleichstellungspolitik nachhaltig umzusetzen.“

Alle Preisträgerkommunen erhielten eine Steele, sowie eine Urkunde. Ausgelobt wurde der Preis von der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) kommunaler Frauen- und Gleichstellungsbüros in Deutschland. Schirmfrau des 1. „Gender Award – Kommune mit Zukunft“ ist Bundesministerin Manuela Schwesig.

Der Preis:
Der Preis soll von nun an alle zwei Jahre vergeben werden. Er ist nicht dotiert, die Gewinnerkommunen erhalten eine Stele.

Bewerbungen 2016:
Augsburg, Gemeinde Bomte, Freiburg im Breisgau, Gladbeck, Göttingen, Landkreis Heidekreis, Herten, Köln, Laatzen, Leipzig, Oberhausen, Osnabrück, Schwerin, Kreis Steinfurt, Trier

Jury:

  • Roswitha Bocklage, Leiterin der Gleichstellungsstelle in Wuppertal und Bundessprecherin der BAG
  • Heike Gerstenberger, Gleichstellungsbeauftragte in Berlin- Pankow und Bundessprecherin der BAG
  • Prof. Dr. Eva Kocher, Juristische Fakultät, Europa an der Universität Viadrina, Frankfurt (Oder)
  • Prof. Dr. Silke Ruth Laskowski, Öffentliches Recht, Universität Kassel
  • Dr. Helga Lukoschat, Vorstandsvorsitzende der Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft  (EAF), Berlin
  • Ramona Pisal, Präsidentin des Deutschen Juristinnenbund (djb), Berlin
  • Anja Reschke, Journalistin und Leiterin der Abteilung Innenpolitik im NDR, Hamburg
  • Martin Rosowski, Vorsitzender des Bundesforum Männer, Hannover
  • Renate Sternatz, ver.di Bundesverwaltung, Fachbereich Gemeinden, Berlin
  • Maria Unger, Bürgermeisterin a.D., Gütersloh


Die BAG:
Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG)kommunaler Frauen- und Gleichstellungsbüros vertritt fast 1900 kommunale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte in ganz Deutschland.  Sie nimmt Stellung zu  Themen der Gleichstellung zwischen Frauen und Männer, organisiert Fachtagungen und Bundeskonferenzen, initiiert Kampagnen und Aktionen, kooperiert mit einer Vielzahl von Institutionen und Verbänden, unterstützt die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten vor Ort.

Pressekontakt: Anke Spiess, Tel.: 0163/6418811, E-Mail: strategien@frauenbeauftragte.de



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Gender Award - 3. Platz für Herten

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