ZBH holt kostenlos Sperrmüll ab

16.11.2016 | Herten

Fachgerechte Entsorgung von Kühlgeräten besonders wichtig

Den Keller ausmisten oder einen Hausstand auflösen? Und wohin dann mit den ganzen Sachen? Natürlich auf den Sperrmüll: Zweimal im Jahr holt der Zentrale Betriebshof Herten diesen ohne zusätzliche Gebühren aus Privathaushalten ab. Unter Sperrmüll fallen große Abfallteile aus dem Haushalt, die aufgrund ihrer Größe nicht über die Restabfalltonne entsorgt werden können.

Täglich sind drei Mitarbeiter mit einem Abfallsammelfahrzeug und einem Kastenwagen unterwegs, um den Sperrmüll aus dem gesamten Stadtgebiet zu entsorgen. Kleine Mengen bis zu einem Kubikmeter kommen in das Abfallfahrzeug, Elektrogeräte und Eisenschrott in den Kastenwagen. „Alle Elektrogeräte können Bürgerinnen und Bürger zudem kostenfrei am Recyclinghof abgeben“, betont Helene Langner, Bereichsleitern für die Abfallwirtschaft beim ZBH.

Was gehört zum Sperrmüll?

Im Jahr 2015 haben die Bürgerinnen und Bürger 6407 Sperrmülltermine vereinbart. Die gesamte Sperrmüllmenge – also über den Holservice und über die Abgabe am Recyclinghof – betrug 3396 Tonnen. Die Sperrmüllabfuhr und das Sammeln des Sperrmülls am Recyclinghof haben den ZBH im Jahr 2015 rund 1,1 Millionen Euro gekostet.

Zum Sperrmüll gehören beispielsweise Möbel, Sofagarnituren, Küchenschränke, Teppiche, Teppichboden, Fahrräder, Matratzen, Schränke aber auch Elektrogeräte wie Herd, Waschmaschine und Kühlschrank. Nicht dazu zählen allerdings Hausrat, Problemabfälle, Restabfall in Säcken, Tapeten oder Abfälle aus Baumaßnahmen, wie Bauholz, Türen oder Türzargen, Deckenverkleidungen und Sanitärkeramik. Problemabfälle können Bürgerinnen und Bürger über den Umweltbrummi entsorgen. Abfälle aus Baumaßnahmen können sie gegen eine Gebühr am Recyclinghof oder an der Müllverbrennungsanlage in Herten abgeben.

Bei der Entsorgung befolgen die Mitarbeiter eine wichtige Regel: Was kein Sperrmüll ist, wird auch nicht mitgenommen. Liegengebliebenes muss die Bestellerin oder der Besteller nach der Abfuhr dann eigenständig entsorgen. Doch was passiert mit dem ganzen Sperrmüll nach der Abholung? Dieser wird zum Teil im Abfallkraftwerk RZR in Herten verbrannt, zum größten Teil aber zur Sortieranlage EKOCity-Center in Bochum transportiert. Dort sortiert man die Wertstoffe aus.

Sperrmüll rechtzeitig anmelden

Die Terminvereinbarung für die Sperrmüllabholung erfolgt beim ZBH telefonisch unter der Telefonnummer (0 23 66) 303 105. Die Vorlaufzeit beträgt rund 14 Tage. Bei der Anmeldung werden Art und Menge des Sperrmülls abgefragt. Dies dient zum einen dazu, die Menge besser zu erfassen und so die jeweilige Tagesplanung zu optimieren, andererseits kann direkt ausgeschlossen werden, dass der Abfallbesitzer etwas rausstellt, was kein Sperrmüll ist.

Separate Sammlung von Elektrogeräten

Bürgerinnen und Bürger können Elektrogeräte nur über einen Händler oder die Stadt Herten entsorgen. Dies ist im Elektroaltgerätegesetz festgelegt. Damit ist die fachgerechte Entsorgung gewährleistet. Eine Abgabe von Elektrogeräten zum Beispiel an Schrotthändler ist verboten.

Hintergrund ist hier die umwelt- und ressourcenschonende Entsorgung der alten Geräte. Erfolgt diese korrekt, werden wertvolle Rohstoffe wiedergewonnen und zudem giftige Stoffe ordnungsgemäß und fachgerecht aufgefangen.

Falsche Entsorgung von Kühlgeräten führt zu Umweltschäden

In Herten stellen die Bürgerinnen und Bürger jährlich über 2000 alte Kühlgeräte als Sperrmüll an die Straße. Hiervon erreichen nur wenige unversehrt die Sammelstelle. Ein Großteil der Geräte wird verbotenerweise ausgeschlachtet bevor der ZBH sie abholt: Fremde bauen die Kompressoren und Leitungen aus und machen diese anschließend auf oft illegalen Wegen zu Geld.

Das stellt jedoch ein besonderes Gefahrenpotential dar: Ein altes Kühlgerät enthält im Kühlkreislauf durchschnittlich 128 Gramm des Fluorchlorkohlenwasserstoffs (FCKW) R12. Dieses Kältemittel ist zehntausend Mal klimaschädlicher als CO². Beim unsachgemäßen Ausbau wird das giftige FCKW freigesetzt und gelangt in die Luft und Kanalisation. Der unkontrollierte FCKW-Austritt aus einem beschädigten Kühlkreislauf entspricht einem CO²-Ausstoß von 1,4 Tonnen. „Das ist genau so viel, wie ein Dieselfahrzeug bei einer Fahrleistung von 20.000 Kilometern ausstößt. Für die Umwelt ist das eine enorme Belastung“, erklärt Helene Langner.

Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger gefragt

Ein weiterer Punkt für die getrennte Sammlung über die Stadt Herten ist die Vermeidung der illegalen Entsorgung der Altgeräte. So wird rund ein Drittel der in Deutschland anfallenden Elektrogeräte illegal entsorgt und gelangt auf Umwegen nach Afrika. Hier werden die Elektrogeräte unter menschenunwürdigen Umständen auseinandergebaut. Auch dabei entstehen Umweltschäden und vor allem Risiken für die Menschen.

Der ZBH bittet daher Bürgerinnen und Bürger um Mithilfe: Gerade Elektrogeräte sollten erst am frühen Morgen zur Abholung herausgestellt oder wenn möglich, direkt am ZBH angeliefert werden, um derartigen Missbrauch vorzubeugen.

Überarbeitung des Konzepts

Für 2017 hat Bürgermeister Fred Toplak eine Überarbeitung des Gebühren- und Entsorgungskonzepts angekündigt. Hier wird die Stadt in einer Lenkungsgruppe prüfen, ob das Leistungsangebot zeitgemäß ist und ob die Serviceleistungen im Verhältnis zum Gebührenplan stehen.

Pressekontakt: Pressestelle, Calina Herzog (Volontärin), Telefon: 0 23 66 / 303 393, Mail: c.herzog@herten.de



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