Offizielle Freigabe: Neue Pflasterflächen in der Innenstadt

28.11.2016 | Herten

„Grundstein für nachhaltige Innenstadtentwicklung“

Auf 4000 Quadratmetern Fläche ist die Pflasterung in der Fußgängerzone der Hertener Innenstadt seit Juni 2015 komplett überarbeitet worden. Aufgeräumt, sauber und modern wirkt das neue Straßenbild. Bürgermeister Fred Toplak, Stadtbaurat Volker Lindner und Vertreter der ausführenden Baufirmen gaben die Flächen heute offiziell frei.

Anderthalb Jahre hat die Baumaßnahme gedauert. „Neue Bänke, Fahrradständer, eine zeitgemäße und einheitliche Gestaltung bieten jetzt ein neues Bild und mehr Aufenthaltsqualität“, ist Stadtbaurat Volker Lindner sicher. Fred Toplak ist überzeugt, dass das neue Pflaster eine deutliche Aufwertung des Innenstadtbereichs mit sich bringt: „Wer Unternehmer vom Standort Innenstadt überzeugen will, kann jetzt mit besseren Argumenten aufwarten. Durch die attraktive Gestaltung des öffentlichen Raumes ist ein wichtiger Schritt zur weiteren Stabilisierung der nördlichen Innenstadt gemacht!“

Doch die Fußgängerzone sieht nicht nur besser aus: 400 Meter in den Boden eingelassene Leitstreifen dienen sehbehinderten Menschen zur besseren Orientierung und führen sie sicher durch die Innenstadt. In der Hermannstraße schaffte man so eine durchgehende Leiteinrichtung zwischen dem ZOB und dem Rathaus. „Händlern und der Gastronomie stehen ab sofort klare Nutzflächen zur Verfügung, das sieht sehr ansprechend aus“, bewertet Projektleiter Dipl.-Ing. Rudolf Montino die verschiedenen Flächenfarben. Schluss soll auch mit großen Pfützen sein, die sich bislang nach Regenschauern in Senken bildeten. Neue Rinnsteine führen das Wasser in Richtung Kanal. „Es war eine wirklich anspruchsvolle Tiefbaumaßnahme im Mittelpunkt unserer Stadt. Das Ergebnis spricht für sich. Wünschenswert wäre ein pfleglicher Umgang aller Nutzenden mit den neuen Verkehrsflächen und Möblierungsteilen“, so Rudolf Montino.

Volker Schubert vom Planungsbüro Schubert blickt zurück: „Bei dieser Baumaßnahme in der Fußgängerzone bestand die besondere Herausforderung darin, auf der einen Seite die Interessen der Anlieger, insbesondere der Kaufleute und ihrer Kunden, im Blick zu haben und auf der anderen Seite die Baustelle dadurch nicht übermäßig hinsichtlich der Bauzeit und der Baukosten zu belasten.“ Dadurch hätte auch nicht die Qualität der Arbeit leiden dürfen. „Es ist nicht immer üblich, dass in einer Stadt alle am Projekt Beteiligten tatsächlich immer an einem Strang ziehen. Hier in Herten war das jedoch so.“

Viel Wert haben die Planer auf die Ausstattung der Innenstadt gelegt: 51 Fahrradbügel, 17 Sitzbänke und 17 Abfallbehälter stehen den Besucherinnen und Besuchern ab sofort zur Verfügung. Der Großteil der vorhandenen Bäume war in einem schlechten Zustand: Im Bereich der oberen Ewaldstraße waren viele Bäume durch einen Sturm geschädigt und daher entfernt worden. Neue Baumeinfassungen sind mit einem innenliegenden Bewässerungssystem ausgestattet und bieten den Wurzeln insbesondere der Bestandsbäume mehr Platz.

Landschaftsarchitekt Andreas Freese von Freese Landschaftsarchitektur betont: „Besonderen Wert haben wir auf eine Ordnung mit einer klaren Gliederung gelegt. Die Ausstattungsgegenstände, wie Leuchten, Bänke, Abfallbehälter und Fahrradständer wurden auf dunklen Pflasterflächen und -streifen zusammengefasst. Hier sind auch die alten und neuen Baumstandorte angeordnet.“ Den Bäumen würde damit ein verbesserter Standort geboten, der auch eine langfristige Entwicklung ermögliche. Die erhöhte Betonblockeinfassung kann von Bürgerinnen und Bürgern als Sitzgelegenheit genutzt werden. „Durch die neue Ordnung werden Laufwege klar erkennbar und Vorzonen der Geschäfte definiert. Auch die Feuerwehr wird weniger behindert“, so Andreas Freese.

Die Stadt hat die Bürgerinnen und Bürger aktiv in den Planungsprozess einbezogen. Eine Bürgerwerkstatt und ein Stammtisch luden Interessierte dazu ein, ihre Ideen zu erläutern und Anregungen zu geben. Eine Versammlung für die Gewerbetreibenden und der Austausch mit dem Verkehrsverein standen ebenfalls im Mittelpunkt. Die Geschäfte waren während der gesamten Bauarbeiten über Laufwege (ausgelegte grüne Teppiche) erreichbar. Dies hat die Stadt im Zuge des Beteiligungsverfahrens vorgeschlagen. Bürgerinnen und Bürgern befürworteten das Vorhaben. Dort wo es nicht möglich war Laufwege einzurichten, wurden entsprechende Schilder aufgestellt.

Hintergrund

Der Gesamtzustand des circa 40 Jahre alten Pflasters war sehr schlecht und die Befestigung verbraucht. Starke Unebenheiten und Absackungen sorgten dafür, dass Regenwasser nicht mehr ablaufen konnte und Wasserflächen stehen blieben. Für defektes Bestandspflaster oder Elemente wie Entwässerungsrinnen gab es keine Austausch-Elemente mehr. Auch der Großteil der vorhandenen Bäume war in einem schlechten Zustand. Im Bereich der oberen Ewaldstraße waren viele Bäume durch einen Sturm geschädigt und daher entfernt worden. Ein weiteres Problem waren aus den Befestigungen herausgewachsene Baumwurzeln, die die Verkehrssicherheit beeinträchtigen. Die sanierten Flächen sollen sich auch optisch an die bereits sanierten Bereiche ZOB, Kranzplatte und Glashaus anpassen. Insgesamt erfolgte die großflächige Erneuerung der Oberfläche mit Gliederung des Straßenraumes auf rund 4000 Quadratmetern.

Daten der Gesamtmaßnahme ( 2015 und 2016 / 1. und 2. Baufeld) 

  • Gesamte umgestaltete Fläche rund 5000 Quadratmeter (neue Pflasterflächen aber auch Angleichungsbereiche)
  • davon rund 4000 Quadratmeter neue Betonsteinpflasterflächen („Boulevard“ in granitgrau und basaltanthrazit sowie Großpflaster mittelgrau)
  • davon rund 400 Quadratmeter Natursteinpflasterflächen (Mosaik aus Granit, Basalt und Marmor) entlang der Gebäudefronten, aber auch als Einfassung von Einbauten wie Schachtdeckel, Schieberkappen etc.
  • Rund 400 laufende Meter taktile Leitstreifen für sehbehinderte Personen
  • Möblierung: 51 Fahrradbügel, 17 Sitzbänke und 17 Abfallbehälter
  • 34 laufende Meter LED-Lichtleisten
  • Baukosten von rund 1,2 Mio. Euro 

Baumpflanzungen

  • 18 Bäume wurden neu gepflanzt
  • an der Ewaldstraße fünf Sophora japonica (Schnurbaum). Der Schnurbaum ist in Asien beheimatet und erreicht bei uns Höhen bis zu 15 Metern und einen Kronendurchmesser von 10 Metern, diese Bäume wurden von der Fielmann-Stiftung finanziert.
  • vor der Sparkasse steht eine Zelkova serrata. Die Zellkove kommt aus Asien und erreicht ähnliche Ausmaße wie der Schnurbaum.
  • in der Hermannstraße sind im Bereich des Pavillons drei Acer platanoides (Spitzahorn) gepflanzt worden.
  • acht Liquidambar styraciflua (Amberbäume) wurden gepflanzt. Der Amberbaum kommt aus Amerika und ist als geeigneter Straßenbaum vielfach in Herten anzutreffen – z.B. in der Hospitalstraße.
  • Die Unterpflanzung ist in der Ewald- und Hermannstraße Identisch. Verwendet wurden Ligustrum vulgare ‚Lodense‘ – Zwergliguster, die in Zukunft als niedrige Hecke geschnitten wird

Pressekontakt: Pressestelle, Calina Herzog (Volontärin), Telefon: 0 23 66 / 303 393, Mail: c.herzog@herten.de



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