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Oben auf dem Zettel steht schnelles Internet - Jahresrückblick, Teil 1


Wappnen für rasant wachsende Datenmengen / „Bits & Bytes sind der neue Rohstoff“
27. Dezember 2016

Der Landkreis Leer macht sich fit fürs schnelle Internet. Die Datenmengen in Betrieben und privaten Haushalten steigen rasant. „Bits & Bytes sind der neue Rohstoff“, sagt Landrat Matthias Groote. Der Ausbau mit Breitband steht für die Kreisverwaltung deshalb auf dem Zettel fürs neue Jahr ganz oben.

Landkreis und Gemeinden haben ihre Hausaufgaben gemacht und beim Bund Zuschüsse bis zu 17 Millionen Euro beantragt – gegliedert in 136 Ausbaugebiete, in denen 11.000 bislang unterversorgte Haushalte liegen. Wie viele Gebiete in den Genuss eines Zuschusses kommen, liegt in der Hand des zuständigen Bundesministeriums für Verkehr und Infrastruktur. „Wir hoffen auf eine Entscheidung im ersten Vierteljahr 2017“, so Groote.

Zuschüsse aus Berlin sind mit einem Eigenanteil verbunden, der hier bei maximal zehn Millionen Euro liegt. Diese Summe zahlen der Landkreis und die Städte und Gemeinden anteilsgemäß aus der eigenen Tasche. Das haben sie vertraglich festgelegt.

Grundsätzlich sind Netzbetreiber wie Telekom oder EWE für die Kabel zuständig. Nur wo sich eine Versorgung wirtschaftlich nicht rentiert, greift der Staat in den Markt ein. Die genannten Ausbaugebiete erfüllen diese Voraussetzung.

Der Bedarf liegt auf der Hand: Elektronischer Handel, Roboter in der Altenpflege, 3D-Druck als digitales Handwerk, Social-Media-Plattformen zur Kundengewinnung, elektronische Geo-Daten für die Landwirtschaft oder das Streamen von Filmen oder Musik im Netz – der digitale Wandel hat Wirtschaft und Alltag erreicht.

Noch nicht allgemein bekannt:  Digitale Technik wird zunehmend im Gesundheitswesen eingesetzt werden - in Vorbeugung, Diagnose, Behandlung, Überwachung und Verwaltung.  Der Sammelbegriff dafür lautet E-Health, englisch für Gesundheit, die auf elektronischer Datenverarbeitung basiert. Der Bundestag hat dafür bereits das so genannte E-Health-Gesetz beschlossen, das bis 2018 die bundesweite Einführung der Telematik-Infrastruktur vorsieht. Ziel ist, mit Notfalldaten, elektronischen Arztbriefen, elektronischen Patientenakten und Medikationsplänen die Versorgung der Patienten zu verbessern und effizienter zu organisieren. Für die breite Anwendung dieser Dienstleistungen sind allerdings erhebliche Investitionen nötig. Landrat Groote: „Was immer im Einzelnen geschieht: Die Datenmengen steigen unaufhörlich. Dafür schaffen wir die Infrastruktur und legen Breitband.“

Der Landkreis, der nach einer positiven Entscheidung aus Berlin den Breitband-Ausbau europaweit ausschreibt, setzt auf die leistungsfähige Glasfaser. Sie ist kurzfristig gesehen teurer als die von Netzbetreibern favorisierte Vectoring-Technik auf Basis vorhandener alter Kupferkabel. Aber Glasfaser bewältigt riesige Datenmengen, während selbst aufgerüstete Kupferkabel relativ schnell an ihre Leistungsgrenze stoßen.

Auch wenn die 136 Ausbaugebiete im Landkreis versorgt sind, bleiben 6000 Haushalte ohne Anschluss an schnelles Internet. Sie liegen in der Regel weitab, so dass sich Breitband selbst mit Zuschüssen nicht rechnet. Der Landkreis lässt sie jedoch nicht im Regen stehen. Landrat Groote: „Wir machen jetzt erst den Breitbandausbau. Dann kümmern wir uns um die übrigen Gebiete, wo wir Lösungen mit Funk oder anderer Technik untersuchen. Das geht 2017 los.“

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