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Pressemitteilung vom
22. Februar 2017
Kühlborn: „Kein Chaos bei Sprachkursen“ – Einseitige Berichterstattung der HNA

Landkreis Kassel. „Es gibt kein Chaos bei Sprachkursen für Flüchtlinge - die Berichterstattung der HNA ist falsch“, reagiert Kreispressesprecher Harald Kühlborn auf einen Zeitungsbericht zu vermeintlichen Problemen bei Sprach- und Integrationskursen für Asylbewerber. Dass sich die HNA zum Sprachrohr eines ehrenamtlichen Unterstützers in Holzhausen macht, der auch noch selbst eigene Interessen im Bereich Sprachunterricht verfolgt, „ist das Gegenteil von Qualitätsjournalismus“, kritisiert Kühlborn.

 

Afschin Parvizi hatte gegenüber der HNA behauptet, dass es „ein ziemliches Durcheinander“ bei den Sprachkursen gebe. Kühlborn: „Das ist der Eindruck von Herrn Parvizi - mit der Realität hat das allerdings nichts zu tun“. Für Sprach- und Integrationskurse gibt es klare Regeln und der Landkreis Kassel zeichne sich gerade dadurch aus, dass er im Interesse der Flüchtlinge den Zugang zu Sprachunterricht ermöglicht. „Die Volkshochschule Region Kassel leistet hier außergewöhnlich gute Arbeit und diese Arbeit wird durch den HNA-Bericht auf der Basis der Meinung eines Einzelnen diskreditiert“, stellt der Kreispressesprecher klar.

 

Bereits seit Mitte 2014 – zu einer Zeit, als es noch keine Bundesförderung für Sprachkurse für Asylbewerber gab -  hatte der Landkreis die Bedeutung des Spracherwerbs für die Integration von Flüchtlingen betont. „Herr Parvizi muss uns hier also nicht belehren“, so Kühlborn. Jeder Flüchtling, der einen Sprachkurs besuchen will, erhält im Landkreis auch die Möglichkeit.

 

„Wir versuchen im Rahmen der geltenden Regelungen und Kriterien für die Sprachkurse, Angebote für die Flüchtlinge zu organisieren – manchmal können allerdings auch wir trotz großem Engagements nicht verhindern, dass es zu Wartezeiten kommen kann“, informiert der Pressesprecher.

 

Somit habe auch jeder Flüchtling aus Holzhausen die Chance, einen Sprachkurs zu absolvieren. Kühlborn: „Allerdings gelten auch im Immenhäuser Stadtteil die Regeln, die für alle Sprach- und Integrationskurse im Landkreis Kassel und auch im Land Hessen gelten“. Voraussetzung für die Durchführung von Sprachkursen ist das Vorhandensein, einer anerkannten Lehrkraft.

„Herr Parvizi hat diese Zertifizierung nicht und deshalb kann er auch keinen Sprach- oder Integrationskurs geben“, informiert der Kreispressesprecher. Dies und dass sich Herr Parvizi gerade einen Lehrgang zur Zertifizierung in Kassel besucht, war der HNA mitgeteilt worden – allerdings ohne Auswirkungen auf die Berichterstattung.

 

Es sei auch falsch, dass Flüchtlinge keine Wahl hätten, in welchen Sprachkurs sie gehen. Kühlborn: „Wenn der jeweilige Anbieter die Voraussetzungen erfüllt, können die Asylbewerber frei wählen“. Deshalb entschieden sich zum Beispiel auch viele Flüchtlinge aus dem Landkreis einen Kurs in der Stadt Kassel zu besuchen, da sie den Kurs besser dann mit privaten Erledigungen verbinden können oder weil die ÖPNV-Verbindung besser ist, als zu einem räumlich näheren Kursangebot. „Es ist allerdings jedem Flüchtling zuzumuten, dass er für einen Sprachkurs mehrere Kilometer mit dem ÖPNV zurücklegen muss“, so Kühlborn weiter.

 

„Herr Parvizi kritisiert, dass es in Fuldatal keinen Sprachkurs gibt – er weiß augenscheinlich nicht, dass es auch in der Gemeinschaftsunterkunft in Rothwesten ehrenamtliche Unterstützer gibt, die dort Sprachkurse anbieten“, berichtet Kühlborn. Die nächstgelegenen zertifizierten Sprachkurse für Flüchtlinge, die in der Gemeinschaftsunterkunft in Rothwesten wohnen, sind in der Stadt Kassel. Fuldatal-Rothwesten gehört zum NVV-Tarifgebiet Kassel plus und damit ist es für die Teilnehmer der Kurse kostengünstiger, einen Kurs in Kassel zu besuchen, als in Immenhausen. Kühlborn: „Vollkommen falsch ist die Behauptung von Herrn Parvizi, die die HNA vollkommen kritiklos übernimmt, dass es keine Koordination bei den Sprach- und Integrationskursen gibt“.

Die Volkshochschule Region Kassel koordiniere die Sprach- und Integrationskurse – „und Frau Rode, mit der die HNA geredet hat, ist dafür zuständig“.

 

Der von Herrn Parvizi als Negativbeispiel angeführte Iraner Mohammad Niksirat eigne sich nicht, um „Chaos“ zu verdeutlichen. Herr Niksirat hat im August 2016 einen Sprachkurs bei der VHS in Hofgeismar angeboten bekommen, zu dem er allerdings nicht erschienen ist. Recherchen der VHS aufgrund des unentschuldigten Fernbleibens hatten dann ergeben, dass er stattdessen einen Kurs beim Kulturzentrum Schlachthof in Kassel besucht, „was ihm selbstverständlich unbenommen ist“, betont Kühlborn.

„Nach Abschluss dieser Maßnahme hätte Herr Niksirat einfach auf die Volkshochschule zugehen und einen zertifizierten Anschlusssprachkurs für sein Sprachniveau in Kassel oder Hofgeismar beginnen können“, so der Pressesprecher weiter. Da er sich aber weder nach erfolgreichem Abschluss des Kurses beim Kulturzentrum Schlachthof noch danach gemeldet hat, konnte ihm auch kein entsprechendes Angebot gemacht werden.

 

Auch die Behauptung von Herrn Parvizi, dass es keine Differenzierung auf die unterschiedlichen Sprachkenntnisse der Flüchtlinge gäbe, „ist eindeutig falsch“, so Kühlborn weiter.  Sowohl von der VHS Region Kassel wie auch von anderen Trägern von Sprachkursen gibt es spezielle Angebote für Analphabeten und Flüchtlinge mit sehr geringen Sprachkenntnissen. Kühlborn: „Die Einstufungstests haben sehr wohl eine Auswirkung – sonst wären sie ja auch überflüssig“. Die zertifizierten Sprachkurse zeichneten sich gerade dadurch aus, dass sie möglichst homogen zusammengesetzt sind und auf die Bedürfnisse der einzelnen Teilnehmer eingegangen werden kann.



Pressekontakt: Pressestelle LANDKREIS KASSEL, Harald Kühlborn

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LANDKREIS KASSEL
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