Kreis Steinfurt/Emsdetten. Integration – wo stehst du? - Eine Frage, die bei rund 80 Bildungsakteuren aus dem Kreis Steinfurt am Mittwochabend erstmal sacken musste, nachdem sie die Flüchtlingsdokumentation „Seefeuer“ im Emsdettener Kino Metropolis gesehen hatten. Eine eindeutige Antwort darauf gab es an diesem Abend nicht, dafür jede Menge Betroffenheit. Das wurde im anschließenden Gespräch mit Kreis-Sozialdezernent Tilman Fuchs und Brigitte Naujoks vom Flüchtlingsrat NRW deutlich.
„Der Film ist ein wichtiger Beitrag zum Thema Flucht. Nun muss jeder für sich entscheiden, wie er mit seinen Eindrücken umgeht und ob er sich mehr mit diesem Thema beschäftigen möchte“, betonte Fuchs und forderte das Publikum auf, sich persönlich mit der Flüchtlingssituation auseinanderzusetzen, woraufhin ein reger Austausch unterschiedlicher Eindrücke folgte. Während einige nur schwer einen Zugang zum Film fanden oder keine politische Aussage erkennen konnten, weil beispielsweise Fluchtursachen außer Acht gelassen wurden, waren andere – die Mehrheit - ergriffen von der Darstellung der Parallelwelten auf Lampedusa. Für „Seefeuer“ hat der Dokumentarfilmer Gianfranco Rosi ein Jahr auf der italienischen Mittelmeerinsel das gewöhnliche Leben der Inselbewohner und das Leid der Flüchtlinge gefilmt. Im vergangenen Jahr hatte er mehrere Preise dafür bekommen.
Im Rahmen Veranstaltungsreihe „Integration – wo stehst du?“ lädt das Regionale Bildungsnetzwerk am 20. Juni zu einem Vortrag der Professorin Dr. Beate Küpper (Hochschule Niederrhein) ins Steinfurter Kreishaus ein. Das Thema des Vortrags: „Die Abwertung der Anderen: Stereotype | Vorurteile | Rechtspopulismus“.