Das Gesamtsystem umfasst nun den kompletten Einsatzzyklus – vom Alarmeingang in der Leitstelle über den mobilen Rettungseinsatz bis zur Abrechnung mit den Krankenkassen. Über einen Server im Kreishaus in Steinfurt ordnet das neue Programm den Einsatz und die ersten Informationen dem alarmierten Rettungsmittel zu und sendet die Daten an das Einsatzfahrzeug. Auf so genannten „Toughbooks“ lässt sich der komplette Einsatz dann mobil dokumentieren. Das Notarztprotokoll kann ausgedruckt oder vorab per E-Mail oder Fax an die für die Aufnahme vorgesehene Klinik übermittelt werden, die dann vorbereitende Maßnahmen ergreifen kann. „Wir haben mit 25 Akutkliniken im Einzugsbereich des Rettungsdienstes des Kreises Steinfurt Vereinbarungen über die verschlüsselte elektronische Übergabe von Rettungsdienstprotokollen getroffen“, erklärt Dr. Karlheinz Fuchs, Ärztlicher Leiter für den Rettungsdienst im Kreis.
Um die Dokumentation noch einfacher und sicherer zu gestalten, kann das System ebenfalls sämtliche medizinischen Patientendaten von den Überwachungsmonitoren auslesen, die vom Rettungsdienst am Einsatzort erhoben werden. Nach Abschluss des jeweiligen Einsatzes werden die Daten verschlüsselt auf die Server im Kreishaus zurückgesandt und stehen Dr. Fuchs dort für das Qualitätsmanagement zur Verfügung. Das System schickt mit Einsatzabschluss zudem automatisch ein Rettungsdienstprotokoll per De-Mail (verschlüsselter Mail) an den jeweiligen Notarzt, der so seiner Dokumentationspflicht nachkommen und jederzeit auf die eigenen Protokolle zugreifen kann. Der Datenschutz kommt dabei nicht zu kurz: Durch die Verschlüsselung ist sichergestellt, dass nur die Personen auf die Daten zugreifen können, die dazu berechtigt sind.
„Mit der Erweiterung durch den CEUS-Server haben wir ein bestehendes und gut funktionierendes System noch effizienter und effektiver gemacht“, freut sich Bernd Blakert vom Haupt- und Personalamt (Fachbereich Informationstechnologie) des Kreises. Auch Dr. Fuchs erläutert, wie wichtig diese Weiterentwicklung ist: „In der Vergangenheit mussten die Daten in Papierform weitergeleitet werden. Mit dem neuen System haben wir nun eine stabilere Datengrundlage. Von der lückenlosen und fehlerfreien Datenweitergabe können Menschenleben abhängen. Aus medizinischer Sicht bedeuten die Neuerungen vor allem ein Plus an Sicherheit für den Patienten, da die Notärzte und das Einsatzpersonal durch das neue Programm nun auch in der Dokumentation voll und ganz ihrer Hauptaufgabe nachgehen können – der optimalen Erstversorgung unserer Notfallpatienten.“