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Pressemitteilung vom
13. Juli 2017
Startschuss für Bauarbeiten an der Weserbrücke in Bad Karlshafen
Landkreis investiert 10,6 Millionen Euro

Bad Karlshafen. Nach intensiven Planungen und ersten bauvorbereitenden Maßnahmen ist es jetzt soweit: Der Bau der neuen Weserbrücke kann starten. „Wir starten heute die von den technischen Anforderungen und auch von der Finanzierung her die herausforderndste Straßenbaumaßnahme an einer Kreisstraße der letzten und wahrscheinlich auch der nächsten zehn Jahre“, betont Landrat Uwe Schmidt die Bedeutung des 10,6 Millionen-Projekts in der nördlichsten Stadt im Landkreis. Mit dieser Investition verdeutliche der Landkreis, dass „wir die Infrastruktur im ländlichen Raum ernst nehmen und dafür sorgen, dass wir keine Brücken wegen unterlassener Sanierung sperren müssen“, so Schmidt weiter. Für Bad Karlshafen sei die Sanierung der einzigen Verbindung zum Stadtteil „Vor den Klippen“ eine ebenso gute Nachricht, wie der Startschuss für die Hafenerneuerung. Schmidt: „Wenn dann die ersten Boote unter der neuen Weserbrücke hindurch fahren und in die Marina einfahren, wird das sicherlich ein besonderes Erlebnis werden“.

Nach Prüfung einer Vielzahl von unterschiedlichen Varianten für die Brückensanierung im Zuge der Kreisstraße 77 hatte sich der Kreisausschuss des Landkreises Kassel auf Anraten der Brückenexperten von Hessen Mobil dafür entschieden, neben die zu sanierende Weserbrücke in Bad Karlshafen eine neue Brücke zu bauen und diese dann zu verschieben. „Diese Vorgehensweise ist erprobt und wurde bereits bei breiteren Brückenbauwerken zum Beispiel in Kassel angewandt“, informiert Volker Löwer, Leiter des Dezernats Bau Nordhessen von Hessen Mobil.

Der Sanierungsplan sieht vor, dass die Unterbauten der Brücke vollkommen neu erstellt werden. Lediglich Teile der vorhandenen Gründungen verbleiben im Flussbett. Löwer: „Der Straßenkörper der Brücke, der sogenannte Überbau, wird auf einem Behelfsunterbau weseraufwärts neben die vorhandene Brücke gebaut und nach Fertigstellung auf den neuen Unterbau am bisherigen Standort verschoben“.

Um diesen Bauablauf realisieren zu können, waren eine Reihe von Vorarbeiten erforderlich. So wurden die vorhandenen Versorgungsleitungen im Brückenbereich und eine Trafostation auf der nordöstlichen Weserseite verlegt. Als nächstes werden weseraufwärts parallel zur bestehenden Brücke Behelfspfeiler und Behelfswiderlager errichtet, auf die der neue Überbau der Kreisstraße hergestellt wird.

Löwer: „Bis zur Fertigstellung der Behelfsbrücke läuft der Verkehr auf der alten Brücke, für die eine Lastbeschränkung auf 24 Tonnen besteht“. Nach Fertigstellung des neuen Überbaus auf den Behelfspfeilern wird der Verkehr auf die Behelfskonstruktion geleitet. Anschließend wird das bestehende Brückenbauwerk abgebrochen und die neuen Pfeiler und Widerlager errichtet.

Hessen Mobil und der Landkreis haben sich die Entscheidung für diesen Bauablauf nicht leicht gemacht. „Seit Mitte 2012 wurden die unterschiedlichen Alternativen auf ihre Realisierung und die damit verbundenen Kosten untersucht“, informiert Landrat Schmidt. Für den Neubau der Tragkonstruktion spricht insbesondere, dass die Voruntersuchungen des vorhandenen Unterbaus eine Vielzahl von Unwägbarkeiten aufgeworfen haben. „Die Untersuchung hat ergeben, dass die Brücke eine Holzpfahlgründung hat, deren Zustand nicht wirklich bekannt ist“, ergänzt Löwer. Außerdem sind aus baurechtlichen Gründen umfangreiche Arbeiten an den Widerlagern erforderlich. Der Neubau könne im Gegensatz dazu nach dem neuesten Stand der Technik erfolgen. Außerdem verringerten sich bei einem Neubau die Unterhaltungskosten in den Folgejahren.

Während der gesamten Bauzeit, die sich bis 2019 hinziehen wird, ist nur eine vierzehntägige Sperrung der Kreisstraße über die Weser vorgesehen. „Dies ist erforderlich, weil während dieser Zeit der Querverschub des neuen Überbaus erfolgt“, so Löwer weiter. Während der Bauzeit kann es baubedingt zu kurzfristigen Sperrungen kommen, über die rechtzeitig informiert wird.

Bei Vollsperrung der Brücke, die die einzige Verbindung in Bad Karlshafen über die Weser darstellt, wird es für Rettungskräfte im Bedarfsfall nicht einfach sein, den Karlshafener Stadtteil „Vor den Klippen“ zu erreichen. Für die Sicherstellung des Brandschutzes und der Hilfsfristen für den Rettungsdienst wurde jedoch eine Lösung gefunden. „Für den kurzen Zeitraum werden Notfallrettung und Krankentransporte für die östliche Weserseite von Bad Karlshafen durch einen Rettungsdienst aus dem Nachbarland Nordrhein-Westfalen erfolgen“, berichtet Landrat Schmidt. Für die Feuerwehr wird während der Vollsperrung auf dem Gelände des Bauhofs der Stadt ein Feuerwehrfahrzeug mit der entsprechenden Besatzung eingestellt. Außerdem werde geprüft, ob eine Weserquerung für Fußgänger und Radfahrer in der Sperrphase durch eine Fährverbindung ermöglicht werden kann.

Schmidt: „Je nach Jahreszeit wäre das sogar ein zusätzliches touristisches Angebot“. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Karlshafen habe bisher bei diesem Thema gut funktioniert und „ich bin sicher, dass das auch weiterhin so bleibt“, so der Landrat weiter.

Nach Ausschreibung der Baumaßnahme konnte die Realisierung der Brückensanierung an eine Bietergemeinschaft aus Aschaffenburg und Darmstadt vergeben werden. Die Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich auf rund 10,6 Millionen Euro, von denen der Landkreis rund 3,9 Millionen Euro übernimmt. Die restlichen rund 6,7 Millionen Euro werden aus Bundesmitteln vom Land Hessen als Förderung zur Verfügung gestellt.



Pressekontakt: Pressestelle LANDKREIS KASSEL, Harald Kühlborn



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Weserbrücke Baustart
Auf dem Foto sieht man von links nach rechts Volker Löwer (Hessen Mobil), Bürgermeister Ullrich Otto und Landrat Uwe Schmidt.


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LANDKREIS KASSEL
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