25. Juli 2017
#Kreis Viersen#
Die großen Tipis sieht man schon von weitem. Bunt bemalt ragen sie hoch hinaus, dazwischen spielen Kinder mit buntem Indianerschmuck. Etwas abseits dösen Ponys entspannt in der Sonne. Umgeben von Feldern findet am Rande von Dülken die Ferienfreizeit der „FamCare Erziehungshilfe“ statt. Das Jugendamt des Kreises Viersen hat 23 Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren ausgewählt, die aufgrund ihrer Situation zu Hause nicht in Urlaub fahren können und ermöglicht ihnen eine Woche Ferienspaß auf der Hofanlage.
„Die Kinder erfahren auf spielerische Art soziales Miteinander, sich aufeinander zu verlassen und im Team zu agieren“, sagt Lothar Thorissen, Jugendamtsleiter des Kreises Viersen. Auch Sylwia Wejchening-Glinka, Kreisjugendpflegerin, freut sich über die Zusammenarbeit mit FamCare. „Die Umgebung und das Programm sind perfekt, um den Kindern eine Auszeit vom Alltag zu geben.“
Das Ferienprogramm dreht sich um die Geschichte „Bunter Blitz und seine Freunde“. Lena Henke, Leiterin von FamCare, hat die Geschichte speziell für diese Ferienfreizeit verfasst. Die Kapitel bauen locker aufeinander auf und werden jeweils vor dem Schlafengehen erzählt – so bekommen die Kinder einen Ausblick auf den nächsten Tag und verarbeiten Erlebtes. Während der Woche schlüpfen die Kinder in die Rolle von Indianern und können jeden Tag eine andere Aktivität ausprobieren. Kreative Aktionen wie Schmuck basteln und T-Shirts bemalen stehen genauso auf dem Plan wie Reiten und Bogenschießen. Günter Wessels vom Naturschutzbund (NABU) ist ebenfalls am Programm beteiligt. Unter seiner Anleitung haben die Kinder Tipis gebaut, selbst gestaltet und in Teamarbeit mit dem Erdbohrer die Löcher für die Äste vorbereitet.
„Am wichtigsten ist uns, dass die Kinder Spaß haben“, sagt Henke. „Das Programm besteht aus vielseitigen Gruppenspielen, die die Kinder fordern und Freude bereiten. Dabei lernen sie unterbewusst und ohne Druck, wie man sich rücksichtvoll verhält.“
Spannend für die Kinder sind die Tiere, die mit in das Programm einbezogen sind. Im Umgang mit dem Hofhund und den Pferden erfahren die Kinder umsichtiges Agieren. Henke hat bereits Erfahrung mit Reittherapie: Seit 2011 bietet sie die Therapie an, auf der seit 2016 die tiergestützte Erziehungshilfe und die Familienhilfe aufbaut.
Während der Woche schlafen die Kinder in der Reithalle. Dort essen sie auch gemeinsam mit den sechs Betreuern. Am Ende der Woche bauen die kleinen Indianer ihre Zelte ab und rollen die Schlafsäcke ein. Doch Traurigkeit kommt nicht auf: Gebasteltes wird verschenkt und die Kinder verlassen den Hof mit vielen Erinnerungen und neuen Freunden – zwei- wie vierbeinig.
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