Zur Erschließung von fast 10.000 Adressen in über 130 Ausbaugebieten mit Glasfaser haben der Landkreis Leer und seine Städte und Gmeinden einen Vertrag mit der EWE TEL GmbH geschlossen. Vertragsgemäß zahlt der Landkreis einen Zuschuss auf die Wirtschaftlichkeitslücke in Höhe von knapp 20 Millionen Euro. Damit werden Investitionen in rund doppelter Höhe ausgelöst. Der Landkreis bekommt Fördermittel vom Bund von rund 11, 2 Millionen Euro und vom Land von rund 2 Millionen Euro. Den "Restbetrag" von rund 6,7 Millionen Euro zahlen zur einen Hälfte der Landkreis und zur anderen Hälfte die Städte und Gemeinden.

Am Donnerstag stellten Landrat Matthias Groote, die Bürgermeister der profitierenden Gemeinden und Städte, Norbert Westfal, Sprecher der Geschäftsführung EWE TEL und EWE VERTRIEB und Hermann Cordes, Netzregionsleiter der EWE NETZ die geplanten Ausbaumaßnahmen vor. Von dem geförderten nachhaltigen Glasfaserausbau bis in die Häuser profitieren über 9.600 Adressen im Landkreis und können Bandbreiten bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde erhalten.

„Mit dieser Fördermaßnahme gehen wir mit unserem Landkreis einen großen Schritt in die Zukunft. Wir haben bewusst hohe Bandbreiten gefordert, um eine nachhaltige Glasfaserinfrastruktur zu errichten und uns nicht in wenigen Jahren wieder mit dem Thema beschäftigen zu müssen“, berichtet Landrat Matthias Groote. „Ein zuverlässiger Internetanschluss mit einer sehr hohen Bandbreite ist ein wesentlicher Standortfaktor. Durch diesen Ausbau werden die profitierenden Ortschaften und damit auch unser gesamter Landkreis massiv aufgewertet. Das ist ein sehr positives Signal für die regionale Wirtschaft und für alle Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Leer“, so Matthias Groote.

Auch Günter Harders als Sprecher der Bürgermeister des Landkreises Leer und Bürgermeister der Gemeinde Ostrhauderfehn begrüßte den geförderten Breitbandausbau: „Wir freuen uns, dass wir in unseren Städten und Gemeinden zukunftssichere Internetverbindungen erhalten. Diese sind sehr gefragt und auch in ländlichen Regionen ein wichtiger Standortfaktor. Gemeinsam ziehen die Kommunen, der Landkreis und EWE an einem Strang für eine optimale Breitbandversorgung. Schnelle Internetverbindungen gehören heutzutage zur allgemeinen Infrastruktur wie Kindergärten und Einkaufsmöglichkeiten.“

Der geförderte Breitbandausbau im Landkreis Leer sieht vor, Anschlüsse mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde beim Herunter- und Heraufladen von Daten zu realisieren. Dieses setzt EWE, die den Zuschlag nach einem Ausschreibungsverfahren erhalten hatte, durch direkte Glasfaserhausanschlüsse um und bietet sogar 1.000 Megabit beim Herunterladen. Insgesamt profitieren 11.000 Haushalte und Gewerbebetriebe in den Gemeinden Bunde, Hesel, Brinkum, Firrel, Holtland, Neukamperfehn, Schwerinsdorf, Jemgum, Detern, Filsum, Nortmoor, Jümme, Moormerland, Ostrhauderfehn, Rhauderfehn, Uplengen, Westoverledingen sowie den Städten Weener und Leer. Mit Glasfaserhausanschlüssen ist der Internetzugang praktisch ungebremst. Diese Anschlüsse bieten sehr hohe und zuverlässige Bandbreiten bis in den Gigabitbereich, da komplett auf leistungsdämpfende Kupferkabel verzichtet wird.

Die Förderung des Ausbaus erfolgt durch das Wirtschaftlichkeitslückenmodell. EWE wird einen eigenen wirtschaftlichen Beitrag leisten und bekommt zusätzlich die Förderung, um den Ausbau insgesamt auf wirtschaftlicher Basis realisieren zu können. Bei dem geförderten Ausbau kann der regionale Telekommunikationsanbieter auf das eigene umfassende Glasfasernetz im Landkreis zurückgreifen.

„Nur direkte Glasfaseranschlüsse bis in die Häuser sind nachhaltig und zukunftssicher“, berichtete Norbert Westfal, Sprecher der Geschäftsführung EWE TEL und EWE VERTRIEB, „im Landkreis Leer haben wir bereits ein umfassendes VDSL-Netz ausgebaut und Glasfaser bis zu den Kabelverzweigern verlegt. Bei dieser Ausbauvariante haben wir bisher noch die vorhandenen Kupferkabel zu den Häusern genutzt. Jetzt gehen wir gemeinsamen mit den Kommunen den zweiten Schritt und nutzen durchgehend Glasfaserkabel bis in die Gebäude. Damit schaffen wir ein zukunftssicheres Gigabitnetz im Landkreis.“

Zusätzlich zu dem geförderten Ausbau hat EWE damit begonnen, über 3.000 weitere Haushalte im Landkreis Leer einen direkten Glasfaserhausanschluss zu ermöglichen. Insgesamt kann EWE aktuell bereits über 80.000 Haushalte und Gewerbe im Landkreis Leer mit bis zu 50 bzw. 100 Megabit pro Sekunde im Download versorgen. In den kommenden zehn Jahren investiert das Oldenburger Unternehmen über 1,2 Milliarden Euro in einen großflächigen Glasfaserausbau im gesamten Nordwesten. Damit werden die Voraussetzungen für eine Gigabitgesellschaft im Landkreis Leer geschaffen.

Pressekontakt: Landkreis Leer, Annika Smit