Kreis Steinfurt/Ibbenbüren. Alle Bewerber haben einen Praktikumsplatz erhalten. „Eine gute Bilanz unseres Arbeitgebertages“, urteilt Cornelia Käller, Akquisiteurin des jobcenters Kreis Steinfurt am Standort Ibbenbüren. Die acht Bewerber erhielten die Zusage bei Gerhardi Kunststofftechnik GmbH, ein dreiwöchiges Betriebspraktikum absolvieren zu können. Bei entsprechender Bewährung könnte das Praktikum in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung übergehen. „Eine tolle Chance für die Arbeitsuchenden aus dem Bewerberkreis geflüchteter Menschen, aber auch das Unternehmen Gerhardi profitiert“, ist sich Käller sicher.
Sie und ihre Kollegin Yasemin Örlü Köksal, die am Standort Ibbenbüren des jobcenters für den Personenkreis Migration und Geflüchtete zuständig ist, begleiteten die Gespräche. Unsicherheiten im Rahmen der Verständigung konnten so direkt geklärt werden. „Außerdem konnten wir die Nervosität der Bewerber, für die sehr viel von einer Chance am Arbeitsleben teilzunehmen abhängt, direkt kanalisieren“, erläutert Käller.
Bereits im Vorfeld seien die Bewerber durch die hauseigene Jobakademie intensiv auf den deutschen Arbeitsmarkt vorbereitet worden. Zudem besuchen einige von ihnen die Berufsschulklasse „Fit für mehr“ der Kaufmännischen Schulen in Ibbenbüren. „Sie sind sehr motiviert, haben ein gutes sprachliches Niveau erreicht und möchten unbedingt arbeiten“, umschreibt Käller die Bewerber. Dieses hohe Maß an Motivation und der starke Wille, einen Arbeitsplatz zu finden, seien auch für Mark Hesse, Personalleitung Gehardi Kunststoffe im Werk Ibbenbüren, bemerkenswert. Dazu kamen sehr gute Umgangsformen und eine gewinnende, persönliche Ausstrahlung, so dass der Personaler ihnen gerne zunächst eine Betriebsführung zum Kennenlernen der Arbeitsplätze und im Anschluss daran ein Praktikum in Aussicht stellte.
„Wir arbeiten schon länger mit dem jobcenter Kreis Steinfurt zusammen“, so Hesse. Es sei allerdings das erste Mal, dass Gerhardi Flüchtlinge einstelle. „Wir sind aber überzeugt, dass die Bewerber zu uns passen.“ Der Grund: Bereits im Vorfeld sondiert das jobcenter, welche Bewerber für das Unternehmen und dessen Anforderungen geeignet sind, und bereitet sie entsprechend vor. Das Unternehmen erhält unterdessen die Bewerberprofile, so dass sich die Personaler schon mal ein erstes Bild machen können. „Unsere Erfahrungen mit diesem Vorgehen sind durchweg positiv“, betont der Personalleiter.
Generell eröffnet das jobcenter Kreis Steinfurt jedem interessierten Unternehmen aus der Region die Möglichkeit, einen Arbeitgebertag zu gestalten. „Wir stellen den Betrieben gerne Räumlichkeiten zur Verfügung, um sich vorzustellen, Anforderungen an Bewerber zu formulieren und erste Gespräche mit potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern führen zu können“, erläutert Käller das Vorgehen des Jobcenters. Ziel sei es, auf diese Weise möglichst viele Menschen nachhaltig in Arbeit zu vermitteln.