Presseinformation

Nr. 398 Steinfurt, 12. Oktober 2017


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Lösungen für eine klimafreundliche Wärmeversorgung im EUREGIO-Gebiet
WESt fördert Ideen-Austausch von Unternehmern und kommunalen Vertretern

Kreis Steinfurt/Nordwalde. „Wie können wir die Wärmewende in unserer Region gemeinsam voranbringen?“ Unter dieser Fragestellung diskutierten knapp 30 Unternehmer und Vertreter der Kommunen auf der „Zukunftswerkstatt Wärmenutzung“ bei der Firma Hengst in Nordwalde. Die Veranstaltung, zu der die Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt (WESt) eingeladen hatte, fand im Rahmen des INTERREG-VA-Projektes „Wärme in der Euregio – fokussieren und modernisieren (WiEfm)“ statt.

 

Ziel dieses Projektes ist, eine klimafreundliche Wärmeversorgung in der EUREGIO zu fördern. Die WESt will dies gemeinsam mit den anderen Projektpartnern insbesondere durch die Initiierung und Begleitung von Projekten erreichen. Konkrete Maßnahmen standen daher im Fokus der Veranstaltung.

 

Sonja Schemmann, Bürgermeisterin von Nordwalde, berichtete von den Aktivitäten der Gemeinde. Die Kommune hat im Bereich der Wärmeversorgung einige Ideen. Jedoch gab es bereits die Erfahrung, dass neue Entwicklungen die Umsetzung angedachter Projekte erschweren oder gar verhindern können. Sie freue sich sehr, dass aktuell ein Wärmekataster für das Gemeindegebiet erstellt wird, welches die Basis für konkrete Umsetzungsprojekte bilden soll.

 

In seiner Vorstellung des Unternehmens Hengst SE & Co. KG präsentierte Romed Gentges, Leiter Endmontage und spanende Fertigung, auch betriebsinterne Wärmelösungen. So nutzt Hengst die Abwärme seiner eigenen Gießerei, um das Bürogebäude zu beheizen. Gentges zeigte den Teilnehmern, dass das Familienunternehmen Hengst ein global aufgestellter Entwickler und Hersteller von technologisch führenden Filtrationslösungen ist.

 

In seiner Funktion als Projektleiter von WiEfm machte Prof. Dr. Christof Wetter von der Fachhochschule Münster die Teilnehmer der Zukunftswerkstatt auf zwei aktuelle Entwicklungen aufmerksam. Zum einen stellte er das Ergebnis einer münsterlandweiten HotSpot-Analyse vor, die er mit seinem Team erstellt hat. Anhand der Erfassung des Wärmebedarfs für jedes Haus, jedes Unternehmen und jede öffentliche Einrichtung wurden knapp 200 Wärmebedarfs-HotSpots ermittelt, bei denen sich die Einrichtung eines Wärmenetzes anbieten würde. Zum anderen wies er auf die finanzielle Fördermöglichkeit durch den Wärmegutschein hin. Ansprechpartner für Anträge ist Christian Rapien, der bei der WESt das Projekt betreut.

 

Ein erfolgreiches Beispiel für die Nutzung von industrieller Abwärme für ein Nahwärmenetz präsentierte Rainer Ellermann, Bürgermeister der Gemeinde Ostercappeln und zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Bürgergenossenschaft Venner Energie. In der Gemeinde Ostercappeln steht Europas größte Waffelfabrik: Firma Meyer zu Venne. Die bei den Backvorgängen entstehende Wärme wird genutzt, um rund 150 Wohnobjekte zu beheizen. Dadurch werden jährlich etwa 1.100 Tonnen CO2 gespart sowie mehr als 100.000 l Heizöl.

 

Wie konkrete Wärmelösungen im Kreis Steinfurt aussehen könnten, darüber diskutierten die Teilnehmer im anschließenden Workshop. Birgit Neyer, Geschäftsführerin der WESt, freute sich über das große Engagement bei den Teilnehmern und den Referenten. Auf den erarbeiteten Ideen ließe sich gut aufbauen. Neyer wies darauf hin, dass die Ergebnisse von dieser und von fünf weiteren Zukunftswerkstätten im EUREGIO-Gebiet auf einem Expertenforum am 13. November in Enschede präsentiert werden.

 

Weitere Informationen zum Projekt WiEfm und zu den Wärmegutscheinen für Machbarkeitsstudien gibt es unter www.wiefm.eu.

 

 





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