Holocaust-Gedenktag mit Zeitzeugin Halina Birenbaum

17.01.2018 | Herten

„Die Hoffnung stirbt zuletzt“

Halina Birenbaum erlebte und überlebte als junge polnische Jüdin das Grauen im Warschauer Ghetto, in den Kozentrationslagern von Majdanek, Auschwitz und Ravensbrück. Am Dienstag, 23. Januar, um 19 Uhr, ist die jetzt 88-Jährige auf Einladung des Hertener Kulturbüros und des Projekts „Demokratie leben!“ zu Gast im Glashaus und berichtet über ihre Vergangenheit. Im Anschluss können Interessierte Fragen stellen und diskutieren. Der Eintritt ist frei.

Als eine der letzten Zeitzeuginnen erzählt Halina Birenbaum an diesem Abend anlässlich des Holocaust-Gedenktages ihre Geschichte: „Ich träumte damals, ich wache einen Morgens auf und es wird keine Deutschen in Warschau mehr geben, sie verschwinden einfach aus unserem Leben, so plötzlich, wie sie in dieses eingedrungen waren“. Halina Birenbaum wurde am 15. September 1929 in Warschau als jüngstes von drei Kindern geboren. Zum Zeitpunkt des Kriegsausbruchs war sie zehn Jahre alt und wollte in die dritte Klasse der Grundschule gehen. „Hunger, Dreck, Epidemien brachten vielen den Tod“, schildert Halina Birenbaum unter anderem in ihrem Buch „Die Hoffnung stirbt zuletzt“.

Die Zeit im Konzentrationslager

Als das Warschauer Ghetto geräumt wird, kamen Halina, ihre Mutter sowie einer ihrer Brüder mit seiner Frau Hela ins Konzentrationslager Majdanek. Dort starben ihre Mutter und ihr Bruder. Für Halina und Hela ging das Leiden weiter. Die beiden landeten am 8. Juli 1943 im Konzentrationslager Auschwitz, wo Halina die Lagernummer 48693 bekam. Sie überlebte auch dieses Lager, ihre Schwägerin nicht. Am 18. Januar 1945 erreichte Halina mit dem „Todesmarsch“ das Konzentrationslager Ravensbrück und anschließend das angeschlossene Außenlager Neustadt-Glewe. Nach einem langen Leiden und über eine Million ermordeter Menschen endete der Krieg 1945 und Halina kehrte als sechzehnjähriges Mädchen nach Warschau zurück. Dort traf sie ihren Bruder Marek, der den Holocaust ebenfalls überlebt hatte. 1946 verließ sie illegal Polen.

Ankunft in Israel

Mit einer Gruppe von jüdischen Jugendlichen erreichte sie am 3. Dezember 1947 mit einem Schiff den Hafen von Tel-Aviv. Seitdem lebt Halina Birenbaum in Israel. In den letzten Jahren besucht sie jedoch regelmäßig Polen und Deutschland, um sich mit Jugendlichen zu treffen und mit ihnen auf eine beeindruckend emotionale Art und Weise ihre tragischen Erinnerungen zu teilen.

„Die Erlebnisse der Zeitzeugen und ihre Berichte sollen dazu beitragen, Menschen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu sensibilisieren und stark zu machen“, so Sabine Weißenberg vom Kulturbüro.

Halina Birenbaums Buch „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ ist an diesem Abend für 15 Euro zu kaufen.

Pressekontakt: Stadt Herten, Pressestelle, Calina Herzog, Telefon: 0 23 66 / 303 393, E-Mail: c.herzog@herten.de



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Holocaust Gedenktag - Birenbaum