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Buchpräsentation einer ausgezeichneten Forschung / Themenabend am 28. Juni im Stadtarchiv Münster Münster (SMS) Wer nach Ende des Zweiten Weltkrieges im öffentlichen Dienst oder in leitenden Stellungen tätig werden wollte, musste sich entnazifizieren lassen. Für Münster ist dieser Prozess bisher wenig untersucht. Beim Themenabend des Stadtarchivs stellt Philipp Erdmann die Ergebnisse seiner Forschungen zur Entnazifizierung in Münster vor. In seiner detailreichen Studie hat er unter dem lokalen Brennglas auch Eigenheiten wie einen münsterschen „Entnazifizierungsskandal“ in den Blick genommen. Die Arbeit des Historikers ist soeben als Band 14 der „Kleinen Schriften aus dem Stadtarchiv“ erschienen. Philipp Erdmann zeigt in seinem Vortrag an ausgewählten Einzelfällen die vielfältigen Interaktionen zwischen NS-Belasteten, den „Entnazifizierern“ in den zuständigen Ausschüssen, Interessenverbänden, der katholischen Kirche und den Behörden auf. Durch Spielräume in der Interpretation ermittelt er regelrechte „Entnazifizierungskarrieren“: Die überprüften Personen versuchten teilweise ihre angebliche innere Abkehr vom Nationalsozialismus zu belegen oder sie konnten durch gezielte Verzögerungstaktiken erreichen, dass sie letztlich keine Konsequenzen aus ihrer NS-Vergangenheit mehr zu fürchten hatten. Aber auch die öffentliche Diffamierung der Ausschussmitglieder war eine effektive Strategie, um dem „Instanzenlabyrinth“ weitgehend unbeschadet zu entkommen. Wie sich im Lauf der Jahre solche Vermeidungs- und Ablenkungsstrategien wandelten, zeichnet Erdmann eingehend nach. Die dieser Studie zugrundeliegende Abschlussarbeit prämierte die Stadt Münster 2017 mit dem erstmals vergebenen Förderpreis für junge Historikerinnen und Historiker. Info: Der Themenabend am Donnerstag, 28. Juni, beginnt um 18 Uhr im Stadtarchiv, An den Speichern 8. Um Anmeldung per E-Mail archiv@stadt-muenster.de oder unter Tel. 02 51/4 92-47 01 wird gebeten. Foto: Verhandlung vor einem Entnazifizierungsausschuss in Dortmund. In Münster dürften die Bilder ähnlich gewesen sein. Foto: Stadt Münster / Sammlung Villa ten Hompel. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
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Verhandlung
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