Meldungsdatum: 28.06.2018
Lebensräume für Insekten werden knapp
Immer mehr Flächen werden durch den Menschen in Anspruch genommen. Das führt zu einem stetig stärker werdenden Mangel an Lebensräumen für Pflanzen und Tiere. Insbesondere Insekten bleiben immer weniger Bereiche, in denen sie leben können. Der Verlust an Insekten hat weitreichende Folgen für sämtliche Ökosysteme.
Neue wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen ein dramatisches Insektensterben mit einem Rückgang der Biomasse von fliegenden Insekten von 75 Prozent in den letzten 27 Jahren. Die Verluste betreffen die meisten Arten, von Schmetterlingen, Bienen und Wespen und weiteren Kerbtieren, die als Bestäuber von Wild- und Nutzpflanzen und als Beutetiere für die heimische Vogelwelt wichtig sind. Der Agrar-Report 2017 des Bundesamtes für Naturschutz bestätigt, dass der Gesamtbestand der Insekten in Deutschland in den letzten drei Jahrzehnten deutlich abgenommen hat. Insgesamt gelten inzwischen laut "Roter Liste" in Deutschland 45 Prozent der Wirbellosen, zu denen die Insekten zählen, als gefährdet.
„Grüne Visitenkarten für Unternehmen“
Bocholts Stadtbaurat Daniel Zöhler beabsichtigt mit dem Förderprogramm „BUSINESS & BIODIVERSITÄT“, mehr Farbe, Leben und Vielfalt auf Bocholter Firmenareale zu bringen. „Die Außenbereiche der Unternehmen werden so zur ´grünen Visitenkarte´ und bieten gleichzeitig neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass eine ansprechende und naturnahe Begrünung die Außendarstellung des Unternehmens positiv beeinflussen und den Wohlfühlcharakter für Mitarbeiter erhöhen kann.“
Reinhold Wilke, Fachbereichsleiter für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün, legt bei dem neuen Förderprogramm „BUSINESS & BIODIVERSITÄT“ den Fokus auf die Bocholter Unternehmen bzw. den Bocholter Einzelhandel: „Unser Ziel ist es, größere gewerbliche Grundstücke zu naturnahen Flächen umzugestalten und dadurch die Artenvielfalt für die Tier- und Pflanzenwelt zu erhöhen. Dabei soll eine attraktive naturnahe Planung der gewerblichen Freiflächen als Ganzes erfolgen.“
Das Augenmerk liegt auf heimischen Blütenpflanzen und Gehölzen sowie Feuchtbiotopen und einer Erhöhung der Strukturvielfalt. Geschickt ausgewählt, bieten heimische Sträucher, Blütenpflanzen und Stauden das ganze Jahr über Nektar, Blätter, Früchte, Verstecke und Nistplätze. Wichtig für Insekten und weitere Tierarten sind außerdem naturnahe Strukturen wie Totholz und Steinfugen oder auch Brutplatzangebote in Form von Nisthilfen. „Hier finden sie Lebensraum und Witterungsschutz“, so Wilke.
Der Klimawandel wird den Artenschwund voraussichtlich nochmals verschärfen. Verstärkte Hitze und die Zunahme von Starkregenfällen sind zu erwarten. Somit gilt es, die Geschwindigkeit des Regenwasserabflusses zu verzögern. Dies kann durch bessere Versickerungsmöglichkeiten und Maßnahmen der Regenwasserrückhaltung etwa durch Mulden oder Dachbegrünungen erreicht werden. Auch hier setzt das Förderprogramm gezielt an.
Antrag stellen – so geht´s
Für die Antragsbearbeitung benötigt die Stadt Bocholt einen Lageplan und eine Kostenschätzung eines Gärtners. Es werden u. a. Ansaaten mit 3 Euro/m², Pflanzungen mit Stauden und Sträuchern mit 5 Euro/m² und Obstbäume mit max. 30 Euro pro Stück gefördert. Es gibt zudem Förderungen für Dachbegrünung und Entsiegelung. Eine Maximalgesamtförderung pro Betrieb von 10.000 Euro ist möglich. Die Förderprogrammrichtlinien gibt es als Download im Internet unter www.bocholt.de/rathaus/umweltreferat . Förderanträge sind bei der Stadt Bocholt schriftlich beim Umweltreferat, Berliner Platz 1, 46395 Bocholt bzw. per Mail an rainer.ebbing@mail.bocholt.de einzureichen.
Pressekontakt: Büro des Bürgermeisters, Pressesprecher Karsten Tersteegen, Telefon 0 28 71 95 33 27, E-Mail: karsten.tersteegen@mail.bocholt.de
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