Kreis Steinfurt. „49 Jahre Berufsleben, 46 Jahre Kreis Steinfurt, 27 Jahre Gleichstellung“ – unter diesem Motto verabschiedete sich jetzt die langjährige Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Steinfurt Anni Lütke Brinkhaus aus dem aktiven Dienst. Bei einer festlichen Abschiedsfeier im Steinfurter Kreishaus, zu der neben Landrat Dr. Klaus Effing viele weitere Kolleginnen und Kollegen aus der Kreisverwaltung sowie Vertreterinnen und Vertreter aus dem Kreistag, der ehemaligen Gleichstellungskommission, des heutigen Personal- und Gleichstellungsausschusses sowie anderer Kreise und Kommunen eingeladen waren, ließ die heute 63-Jährige in einer persönlichen Rede ihr Berufsleben Revue passieren. „Vor 27 Jahren war ich Newcomerin, konnte nicht auf das Wissen einer Vorgängerin zurückgreifen, hatte die Politik im Rücken und – anders als heute – in dieser großen Verwaltung in vielen Bereichen Gegenwind. In wichtigen Gebieten hatte ich aber auch schon zu dieser Zeit Gesprächspartner, die der neuen Aufgabe und mir Verständnis entgegenbrachten – Gesprächspartnerinnen gab es in den entscheidenden Funktionen damals noch nicht“, erklärte Lütke Brinkhaus.

Auch Landrat Dr. Effing brachte zum Ausdruck, wie sehr er die Arbeit der gebürtigen Ochtruperin schätzte: „Anni Lütke Brinkhaus gehört wahrlich zu den Urgesteinen der Kreisverwaltung und hat in den letzten 27 Jahren als Gleichstellungsbeauftragte unseren Weg in die Moderne maßgeblich mitgestaltet“, machte er in seiner Rede die Bedeutung ihrer Arbeit deutlich.

Im Anschluss an eine kaufmännische Lehre in Ochtrup kam Anni Lütke Brinkhaus 1972 als 17-Jährige in die Kreisverwaltung. Nach nicht einmal 10 Jahren in der damaligen Kanzlei B übernahm sie dort 1981 mit 26 Jahren die Leitung. Die folgenden 10 Jahre waren geprägt von verschiedenen Aufstiegsausbildungen in Richtung gehobener Dienst und dem Eintritt in die Personalvertretung. Von 1984 bis 1989 war sie freigestelltes Mitglied des Personalrates. In dieser Zeit wuchs auch Lütke Brinkhaus Interesse an Frauenfragen – denn die standen auch in der Kreispolitik immer häufiger auf der Tagesordnung.

Anfang 1989 beschloss der Kreistag dann, den ersten Frauenförderplan für den Kreis Steinfurt zu entwerfen und eine halbe Stelle für eine Beauftragte für Frauenfragen bereitzustellen. Anfang 1991 war es dann soweit: Der Kreis richtete die Stelle ein und Anni Lütke Brinkhaus setzte sich im Auswahlverfahren durch. 1996 wurde sie dann zur Gleichstellungsbeauftragten in Vollzeit.

„Inzwischen sind 27 Jahre vergangen und die Frauenförderung und Gleichstellungsarbeit im Kreis Steinfurt hat viele Fortschritte gemacht – alle sind untrennbar mit dem Namen Anni Lütke Brinkhaus verbunden. Mit Leidenschaft und Ausdauer hast Du, Anni, vieles erreicht. Dafür danke ich Dir ganz herzlich und wünsche Dir alles Gute für die Zukunft“, richtete Landrat Dr. Effing zum Abschluss noch einmal seinen persönlichen Dank an die 63-Jährige, die zum 1. August offiziell in den Ruhestand eintritt.