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Unna, den 24. Juli 2018

Komödie und Schauspiel - bunte Mischung in der Erich-Göpfert-Stadthalle
Die Vorbereitungen für die im Herbst beginnende Theatersaison 2018 - 2019 laufen auf Hochtouren

Kreisstadt Unna.

Bis Freitag, 31. August 2018, bleibt den über 600 Abonnenten der letzten Spielzeit Zeit, um ihre gewünschten Stücke aus dem ihnen zugesandten Programm auszuwählen. Aber auch Neuinteressenten haben bis Ende August die Möglichkeit, sich für eines der verschiedenen Abonnements anzumelden.

Wieder einmal wird eine bunte Mischung aus Komödie und Schauspiel in der Erich-Göpfert-Stadthalle gezeigt. Insgesamt acht Stücke mit bekannten deutschen Schauspielern stehen auf dem Plan.

Der Auftakt im Oktober ist vielversprechend: Unter der Regie von Frank Lenart wird das Stück „Onkel Toms Hütte“ aufgeführt:
Tom Rutherford stammt aus der Southside von Chicago. Er war früher Straßengangmitglied, ist jetzt Sozialpädagoge und betreibt im Gefängnis einer mittelamerikanischen Großstadt ein kleines Theater, dem er den Namen „Onkel Toms Hütte“ gegeben hat; nicht nur, weil Tom den gleichen Namen trägt, sondern weil er dort schon seit mehr als zehn Jahren immer wieder die gleiche Geschichte zur Aufführung bringt: Harriet Beecher Stowes „Onkel Toms Hütte“.
Vier junge inhaftierte Amerikaner unterschiedlicher Nationalitäten führen das Stück mit einfachsten Mitteln auf, unter der Leitung ihres Rehabilitierungshelfers, Rutherford, der selbst den Onkel Tom spielt, und unter musikalischer Begleitung des lebenslänglich verurteilten Musikers Barney. Sie schlüpfen in die Rollen der verschiedenen Roman-Charaktere, aber sie verkörpern nicht nur das Sklavenelend, das sich in den Südstaaten der USA bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts unaufhörlich verbreitet hatte, sondern tragen auch ihre eigenen Geschichten und Songs vor...
Ron Williams, Stephanie Marin, Janina Moser u.a. sind in diesem Schauspiel mit Musik nach dem Roman von Harriet Beecher Stowe zu sehen.

Mit dem Schauspiel „Geächtet“ von Ayad Akhtar geht es im November weiter: Wenn ein Moslem, der seine Herkunft verachtet, ein Jude, der Political Correctness über alles stellt, eine Afroamerikanerin im Karriere-Rausch und eine weiße Christin, die dem Islam verfallen ist, sich zum Abendessen treffen, dann ist das Konfliktpotenzial auch so schon riesengroß. Doch auch äußere Einflüsse bleiben nicht aus bei diesem Dinner, das in der schicken Upper-East-Side-Wohnung von Amir und Emily stattfindet. Der Pakistani Amir ist Anwalt, die Afroamerikanerin Jory seine Konkurrentin in der Firma. Sie begleitet ihren Mann, den jüdischen Kurator Isaac, der sich zuvor Emilys Bilder angesehen hat und ihr an diesem Abend die frohe Nachricht überbringt, dass ihre Werke in seiner nächsten Ausstellung gezeigt werden. Der Abend gehört Emily. Für ganze zwei Minuten. Danach beginnen die Diskussionen um Tradition, Glaube und Fundamentalismus. Wenn Amir erzählt, wie er an Flughäfen angestarrt wird, weil man in ihm immer einen Terroristen vermutet, oder Jory sich empört, dass Verschleierung der Frau das Individuum auslösche, fliegen harte Thesen durch die Luft. Und viele von ihnen schweben noch lange im Raum. Nach und nach kommen die (Vor-) Urteile und Weltanschauungen der vier sehr unterschiedlichen Menschen in den Dialogen zum Vorschein und buchstäblich auf den Tisch. Zwischendurch reicht man Pfeffermühle und Brot hin und her. Als schließlich der Alkohol die Zungen löst, werden die Diskussionen hitziger...
Zu sehen sind Natalie O’Hara, Patrick Khatami, Jilian Anthony, Markus Angenvorth und Mark Harvey Mühlemann in dem Stück, welches mit dem Pulitzer-Preis für Theater 2013 ausgezeichnet wurde.

„Wir sind die Neuen" - mit diesem lustigen und lebensklugen Stück nach dem Film von Ralf Westhoff wird die Reihe im Dezember fortgesetzt.
Die drei Alt-68er Anne, Johannes und Eddi – alle im frühen Rentenalter – beschließen, ihre alte Hippie-WG wieder aufleben zu lassen und ziehen nach mehr oder weniger erfolgreichen Jahren wieder zusammen. Doch mit der Studenten-WG einen Stock höher kommt es immer wieder zu Konflikten, denn die Jungen fühlen sich von den Alten zunehmend in ihrer Ruhe gestört:
Während die entspannten Oldies nachts laut Musik hören, trinken, rauchen und philosophieren, bestehen die Studenten auf die einzuhaltende Nachtruhe, damit sie tagsüber lernen können, um richtig durchstarten zu können.
Verkehrte Welt. Winfried Glatzeder, Claudia Rieschel, Luise Schubert, Eric Bouwer, Annalena Müller u.a sind in dieser Komödie aus Berlin zu sehen:

Die Zuschauer erleben mit dieser turbulenten Komödie ein modernes und unterhaltsames Stück

Mit einer weiteren Komödie geht es im Januar 2019 weiter: „Eine Stunde Ruhe“ heißt das Stück von Florian Zeller:
Jazz-Liebhaber Michel, der seit seiner Jugendzeit für das Album „Me, Myself And I“ seines Jazz-Idols Niel Youart schwärmt, hat diese LP nun nach Jahren vergeblichen Suchens zufällig auf einem Flohmarkt gefunden. Überglücklich eilt er nach Hause, um sie sofort zu hören. Er verlangt nicht viel: bloß »eine Stunde Ruhe« – doch die ganze Welt scheint sich gegen ihn verschworen zu haben. Niemand gönnt ihm auch nur eine Minute: weder seine Frau, noch ihre beste Freundin (gleichzeitig seine Geliebte). Und auch sein Sohn, sein Nachbar und ein sich als Pole ausgebender portugiesischer Klempner hindern ihn am Hörgenuss. Dann folgt natürlich Katastrophe auf Katastrophe – eine katastrophaler als die andere. Eheliche, uneheliche, freundschaftliche, väterliche und nachbarliche Beziehungen gehen zu Bruch – und dank des Klempnerpfuschs wird auch noch die Wohnung geflutet.
Nach Lügen, Ablenkungsmanövern und Manipulationen könnte Michel eigentlich seine heißgeliebte Platte hören – wenn, ja wenn…
Die Protagonisten sind Timothy Peach, Saskia Valencia, Nicola Tiggeler, Benjamin Kernen, Raphael Grosch, Reinhard Froboess u.a.

Jürgen Tarrach, Jasmin Wagner, Tommaso Cacciapuoti und Guido Hammesfahr sind im Februar 2019 in der zukunftsweisenden Komödie „Fehler im System“ von Folke Braband zu sehen:
Emma setzt Oliver vor die Tür. Endlich. Doch kurz darauf ist Oliver zurück und begrüßt Emma mit seltsam monoton klingender Stimme. Wie sich herausstellt, ist Oliver 4.0 eine KI, eine Künstliche Intelligenz, ein menschenähnlicher Computer, der über die Agentur Partnercook.com als Haushaltsroboter für Emma ermittelt wurde Der mechanische Wunderknabe erweist sich schon bald als perfekter Ersatz für den „echten“ Oliver und nach und nach entwickelt die virtuelle Hilfe ungeahnte Fähigkeiten. Das gefällt vor allem Emmas Vater namens Lea, der sich gerade einer Geschlechtsumwandlung unterzieht. Nach 40 Jahren in einem männlichen Körper möchte er endlich eine Frau werden. Das versteht Oliver 4.0 besser als Emma. Auch er fühlt sich immer unwohler in seiner Haut, denn er lernt die Liebe kennen und tut alles, um Emma für sich zu gewinnen. Und als ob Emma mit all dem nicht schon genug zu tun hätte, taucht zwischenzeitlich auch noch der echte Oliver auf. Rund um die zwei Olivers entwickeln sich chaotische Turbulenzen. Vor allem, weil Ghostbuster Chris aus der Zentrale die beiden ständig verwechselt ...

„Sieben minus eins“ ist der Titel des Krimis von Arne Dahl um das Ermittlerpaar Sam Berger und Molly Bloom, welcher im März 2019 zu sehen sein wird:
Nachdem sie schon dachten, dass der Einsatz vergeblich war, entdecken sie den Keller. Eine Luke führt in die Finsternis. Keine Selbstschussanlage, keine Treppe, Staub, Stille. Sam Berger steigt vorsichtig hinab. Unten empfangen ihn enge Wände, niedrige, nur angelehnte Türen, immer mehr Gänge, die sich verzweigen in alle möglichen Richtungen, ein feuchtkaltes Labyrinth. Sie finden nichts, kein Blut, keine Exkremente, keine Leiche. Das Mädchen, das sie suchen, wurde vor ihrem Einsatz weggebracht. Jemand weiß Bescheid. Während alle in seiner Umgebung davon ausgehen, dass die Entführung des Mädchens ein Einzelfall ist, glaubt Berger, dass es sich um einen Serientäter handelt. Gegen den Willen seiner Vorgesetzten ermittelt er in diese Richtung. Die Spuren und Hinweise werfen ihn in seine eigene Vergangenheit zurück. Der Täter kennt alle seine Schritte, lockt ihn immer näher zu sich, sein Ziel ist Rache. Berger weiß, dass er, will er die verschwundenen Mädchen finden, in die Falle gehen muss. Und so entfaltet sich hier ein spannender Krimi, in dem das Emsemble des Westfälischen Landestheaters Castrop-Rauxel zu sehen ist.

Mit dem Schauspiel von Nick Payne, „Konstellationen", wird die Reihe im April 2019 fortgesetzt:
„Was wäre, wenn …?“ Diese Frage hat sich sicherlich jede/r schon einmal gestellt. Was wäre, wenn ich eine andere Entscheidung getroffen, etwas anderes gesagt hätte, um eine andere Ecke gebogen wäre? Wäre dann alles anders, wenn ich früher bzw. später bzw. gar nicht…? Leider kann man nie wissen, was sich verändert hätte, wenn… Schließlich hat man nur das eine Leben. Aber als Gedankenspiel wäre es schon reizvoll, alle Möglichkeiten durchzuspielen und die lineare Folge von Aktion und Reaktion auszuhebeln. Und genau das passiert auf äußerst witzige Weise in „Konstellationen“: Eine Frau trifft einen Mann. Sie werden ein Paar – oder auch nicht. Nur ein anderes Wort, ein anderer Blick kann entscheidend dafür sein, wie und ob es überhaupt weitergeht. Man befindet sich in einem Multiversum, in dem sämtliche vorstellbaren Ereignis-Varianten gleichzeitig nebeneinander existieren. Und diese parallelen Wirklichkeiten werden hintereinander vorgeführt...
Suzanne von Borsody und Guntbert Warns sind die Protagonisten dieses Stückes aus der Konzertdirektion Landgraf, Titisee-Neustadt.

Zum Saisonabschluss im Mai 2019 steht die Komödie „Willkommen bei den Hartmanns“ nach dem Film von Simon Verhoeven auf dem Spielplan:
Ehemann Richard, Oberarzt in Midlife-Crisis, und der gemeinsame Sohn Philipp, Workaholic, in Scheidung lebend, mit anstrengend pubertierendem Sohn, sind zwar nicht gerade begeistert, beugen sich aber Angelikas Wunsch. Und so zieht in das schöne Haus der gutsituierten Hartmanns in einem Münchner Nobelviertel, in dem auch Tochter Sophie (Dauerstudentin mit Männerproblemen) und Enkel Basti (Philipps versetzungsgefährdeter Teenager-Sohn) wohnen, schon bald der afrikanische Asylbewerber Diallo ein, der auf eine baldige Aufenthalts-genehmigung hofft. Abgesehen von ein paar Mentalitätsunterschieden könnte das Zusammenleben ganz harmonisch werden. Wenn, ja wenn da nicht innerfamiliäre Spannungen, die Einmischung durchgeknallter Alt-68er und verrückter Fremdenhasser aus der Nachbarschaft Chaos, Missverständnisse und spektakuläre Begegnungen mit der Polizei nach sich ziehen würden.
Kurzum: Die Refugee-Welcome-Villa der Hartmanns wird zum Narrenhaus...
Das Stück nach dem Film von Simon Verhoeven aus dem Jahre 2016 ist eine Komödie zur deutschen Flüchtlingskriese – mit Krawall und ein paar bizarren Fehlgriffen, aber ehrfurchtgebietendem Mut zur politischen Aktualität.
Die Protagonisten sind Antje Lewald, Steffen Gräbner, Derek Nowak, Peter Clös, Marc-Andree Bartelt, Caroline Klütsch, Juliane Ledwoch u.a.

Die angebotenen Abonnements, entweder alle acht Stücke (A-Vormiete) oder eine Auswahl von fünf aus acht (B-Vormiete) kosten zwischen 52,50 Euro (B, preiswertester Platz, Galerie) und 168 Euro (A, teuerster Platz, 1. Parkett).
Bei der Anmeldung von Neukunden erfolgt die Verteilung der Plätze in der Reihenfolge des Eingangs der Anmeldung.

Einzelkarten sind nach der Einbuchung aller Abonnements ab Donnerstag, 4.Oktober 2018 im i-Punkt erhältlich.

Die Programme liegen an den bekannten Stellen in Unna aus oder können bei den Kulturbetrieben der Kreisstadt Unna abgeholt oder angefordert werden. Außerdem stehen sie zum Download auf www.unna.de bereit.
Information: Kreisstadt Unna, Bereich Kultur, zib, Lindenplatz 1, 59423 Unna, Tel. 02303/103-722
Email: angelika.becker@stadt-unna.de



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