Kreis Steinfurt. In diesem Sommer häufen sich die Fälle von Campylobacter-Infektionen im Kreis Steinfurt. Seit Beginn des Sommers hat das Gesundheitsamt 91 Erkrankte mit Labornachweis registriert, 354 sind es in diesem Jahr bisher insgesamt (Stand 31. Juli). Das Gesundheitsamt vermutet, dass die Dunkelziffer höher ist, weil nicht jeder Patient mit Symptomen zum Arzt geht.
„Durchfall, Kopf- und Bauchschmerzen, Unwohlsein, Erbrechen und Fieber sind typische Anzeichen für eine Campylobacter-Infektion“, sagt Detlef Schmeer, Leiter des Kreisgesundheitsamtes. „Die Symptome halten in der Regel über mehrere Tage an.“ Campylobacter-Bakterien übertragen sich meist über Lebensmittel. In der Grillsaison, die in diesem Jahr aufgrund des guten Wetters schon sehr lange anhält, oft durch nicht durchgegartes Fleisch. In diesem Zusammenhang weist Christian Strotmann vom Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Kreises auf wichtige Regeln hin: „Das Fleisch muss für mehrere Minuten bei mindestens 70 Grad erhitzt werden. Beim Transport von Fleisch, Fisch, Meeresfrüchten und Rohmilch unbedingt darauf achten, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird und die Transportwege kurz gehalten werden. Außerdem sollte Fleisch vor der Zubereitung besser abgetupft und nicht abgewaschen werden. Dadurch kann verhindert werden, dass sich der Erreger durch Spritzwasser verbreitet. Und ganz wichtig: Auftauwasser und Verpackungen direkt entsorgen.“
Campylobacter-Infektionen sind laut Online-Ratgeber des Robert Koch Institutes mit 60.000 bis 70.000 Fällen im Jahr die häufigste bakterielle meldepflichtige Krankheit in Deutschland. In Nordrhein-Westfalen sind nach Angaben des Landeszentrums Gesundheit NRW in diesem Jahr bisher 8.500 Fälle gemeldet worden.
Ein Informationsblatt zum Thema gibt es unter dem Stichwort „Campylobacter“ im Internet unter www.kreis-steinfurt.de zum Download.