05. Oktober 2018
#Kreis Viersen#
Der Kreis Viersen wird dem Radverkehr im Kreisgebiet künftig noch mehr Struktur geben. Dazu hat die Kreisverwaltung nun ein umfassendes Radverkehrskonzept gestartet. „Wir werden konkrete Ideen und Konzepte entwickeln, um den Anteil des Radverkehrs zu erhöhen“, sagt Landrat Dr. Andreas Coenen. „Gerade für die vielen Wege im Alltag ist das Fahrrad eine zeitlose und schnelle Alternative zum motorisierten Verkehr – und dabei nachhaltig, schadstofffrei, klimaneutral und geräuschlos.“
Wie groß das Potential für den Radverkehr im Kreis Viersen ist, belegen die Zahlen der kreisweiten Haushaltsbefragung zur Mobilität aus dem Jahr 2016. Ein Fünftel aller täglichen Wege im Kreisgebiet wird mit dem Fahrrad zurückgelegt. Allerdings steigt die Hälfte der Kreisbevölkerung bei Wegstrecken zwischen zwei und fünf Kilometern ins Auto. „Dabei sind gerade diese Strecken für den Radverkehr besonders interessant“, sagt Andreas Budde, Technischer Dezernent des Kreises Viersen.
Mehr als die Hälfte der Berufspendler mit Wohnort im Kreis hat den Arbeitsplatz ebenfalls im Kreisgebiet. Damit kann das Rad im Berufsverkehr eine viel größere Rolle einnehmen als bislang. Die steigende Zahl an Pedelecs verstärkt dies. „Dafür braucht es jedoch gute, sichere und schnelle Radwege – die Infrastruktur muss passen“, erklärt Sandra Sieg, stellvertretende Abteilungsleiterin für Kreisentwicklung beim Kreis Viersen.
Wichtige Ansatzpunkte sind alternative Radwegeführungen und die Suche nach Lückenschlüssen im Wegenetz – auch in die umliegenden Städte außerhalb des Kreisgebiets. Die Sanierung baulicher Mängel steht ebenso auf der Agenda. Weitere Schwerpunkte werden sein, Radabstellanlagen zu planen, das Wegenetz besser mit Bus und Bahn zu verknüpfen und die Verkehrsführung an wichtigen Knotenpunkten zu verbessern.
Der Kreis Viersen hat das „büro stadtVerkehr“ aus Hilden mit dem Radverkehrskonzept beauftragt. Auch die Bürgerinnen und Bürger sollen ihre Anregungen einbringen. Auf der Online-Plattform www.buergerbeteiligung.de/radverkehr-kreisviersen kann jeder bis Jahresende seine Ideen und Kritikpunkte eintragen und auf einer interaktiven Karte des Kreises markieren. „Diese Ergebnisse fließen in unsere Empfehlungen als wichtige Kennziffer mit ein“, sagt Jean-Marc Stuhm, geschäftsführender Gesellschafter des Planungsbüros. Die Online-Plattform ist ab sofort bis zum 31. Dezember 2018 freigeschaltet. Ein Link befindet sich auf der Homepage des Kreises Viersen.
Hintergrund
Der Kreis Viersen ist seit 2007 Mitglied in der AGFS (Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte und Kreise). In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Projekte realisiert – etwa die Einführung des Knotenpunktsystems. Aktuell arbeitet der Kreis gemeinsam mit den Städten Willich, Mönchengladbach und Krefeld an einem Radschnellweg zwischen den Hauptbahnhöfen in Mönchengladbach und Krefeld.
Neben solchen Leuchtturmprojekten soll sich das Radverkehrskonzept nun strukturell dem Fahrrad widmen – und seine Bedeutung vor allem im Alltagsverkehr steigern.
Das Konzept wird über die Nationale Klimaschutzinitiative als Klimaschutzteilkonzept Mobilität zu 50 Prozent mit Bundesmitteln gefördert.
Radverkehrskonzept
Landrat Dr. Andreas Coenen (Mitte), Andreas Budde (l.) und Jean-Marc Stuhm, geschäftsführender Gesellschafter des Planungsbüros "stadtVerkehr" vor der Präsentation des Online-Tools zum Radverkehrskonzept. Bis Ende des Jahres können Bürger über diese Homepage ihre Anregungen und Ideen einbrigen.
Foto: Kreis Viersen / Abdruck honorarfrei
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